Das Haus Habsburg in Spanien (1516 – 1700)

Unter der Herrschaft Karls V. (1516-1556) und Philipps ll. (1556-1598) werden die amerikanischen Kolonien erobert.

1516

Nach dem Tod Ferdinands besteigt sein Enkel Karl als Carlos I. den spanischen Thron. Von Seiten der Mutter erbt er neben Spanien auch Neapel, Sizilien, Sardinien und die überseeischen Gebiete.
Bis 1517, der Ankunft Karls in Spanien, hat Kardinal Cisneros die Regentschaft.

1519

Nach dem Tod Maximilians I. wird Karl als Karl V. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation gewählt. Er erhält Deutschland, Österreich, die Freigrafschaft Burgund und die Niederlande. Die Regierung der österreichischen Erblande überlässt Karl 1521 seinem Bruder Ferdinand.
1520-1522 

1520-1522

Der Unwille über die vor allem flandrischen Höflinge und die immer höheren Steuern führt zu Aufständen der Spanier. Der Kaiser schlägt die Erhebungen der Comuneros und der Germanias in Valencia und Mallorca nieder. Karl V. führt fünf Kriege gegen Frankreich, um seine Vormachtstellung 1521-1556 in Europa zu behaupten. Viermal besiegt er Franz l. und nimmt ihn 1525 bei Pavia gefangen. lm fünften Krieg schlägt er auch den neuen König Frankreichs, Heinrich II., in die Flucht und nimmt Mailand ein. Zur gleichen Zeit ziehen die Konquistadoren durch den amerikanischen Kontinent.

1513

1513 entdeckt Vasco Nunez de Balboa den Pazifik; Juan Sebastian Elcano gelingt 1523 die erste Weltumsegelung; 1521 nimmt Cortes Mexiko ein; 1533 unterwerfen Pizarro und Diego de Almagro Peru.

1535

1535 erforscht Francisco Coronado das Gebiet des heutigen amerikanischen Bundesstaats Colorado. 1539 nimmt Hernando de Soto Florida ein. 1543 gründet Pedro de Valdivia Santiago de Chile. In Deutschland machen die auf Libertät bedachten Reichsfürsten sowie der Protestantismus besondere Schwierigkeiten.

1555

Im Augsburger Religionsfrieden ist Karl genötigt, den Protestanten Glaubensfreiheit zuzugestehen. Karl V. dankt zugunsten seines Sohns Philipp ab und zieht sich ins Kloster Yuste zurück. Philipp II. erhält Spanien und die Kolonien, das Königreich Neapel, Mailand, die Niederlande und die Freigrafschaft Burgund. Die deutsche Kaiserkrone geht jedoch 1558 an den Bruder Karls V., Ferdinand l. Die Politik Philipps konzentriert sich vor allem auf Spanien und die Verteidigung des Katholizismus. 1561 wählt er Madrid zur Hauptstadt. Spanien macht zu dieser Zeit eine schwere wirtschaftliche Krise durch

1568

Erhebungen in den Spanischen Niederlanden.

1568-1570

Aufstand der Morisken (zum christlichen Glauben übergegangene Mauren) in Granada. Die Türken werden im Golf von Lepanto von einer aus päpstlichen, venezianischen und spanischen Schiffen bestehenden Flotte unter Führung Don Juans de Austria, des außerehelichen Bruders des Königs, in die Flucht geschlagen. Spanien besiegelt mit diesem Sieg seine Vorherrschaft im Mittelmeer.

1580

Nach dem Tod des kinderlosen Königs von Portugal erhebt Philipp II. Anspruch auf den Thron, fällt in Portugal ein und wird 1581 zum König proklamiert.

1581

Abfall der nördlichen Niederlande unter Wilhelm von Oranien. Der König schickt die unbesiegbare Armada in den Krieg gegen das protestantische England, das die Niederlande unterstützt. Ihr Untergang bedeutet das Ende der spanischen Seemacht.

1598

Nach seinem Tod hinterlässt Philipp II. ein riesiges Reich, das trotz der Reichtümer aus der Neuen Welt aufgrund der 70 Jahre langen ununterbrochenen Kriegsführung und der Errichtung von kostspieligen Repräsentationsbauten mit Schulden überhäuft ist.

Die letzten Habsburger Philipp III. (1598-1621), Philipp IV. (1621-1665) und Karl II. (1665-1700) haben nicht die Größe ihrer Vorgänger. Dennoch wird diese Zeit vom kulturellen und künstlerischen Standpunkt aus als das Goldene Zeitalter (Siglo de Oro) bezeichnet.

1598-1621

Philipp III. überträgt dem Grafen von Lerma alle Verantwortung. Dieser rät ihm 1609 zur Vertreibung der Morisken, woraufhin 275.000 Mauren Spanien verlassen, was katastrophale Auswirkungen auf die Landwirtschaft hat.

1640

Unter der Herrschaft Philipps IV. führt die Dezentralisierungspolitik des Herzogs von Olivares zu Aufständen in Katalonien und Portugal. Die Portugiesen wählen Johann IV. Herzog von Braganqa zum König, die Unabhängigkeit Portugals wird jedoch erst 1668 anerkannt.

1618 – 1648

Spanien erschöpft sich im Dreißigjährigen Krieg. Trotz des Siegs von Breda (1624) besiegelt die Niederlage bei Rocroi (1643) das Ende der spanischen Vorherrschaft in Europa. Im Westfälischen Frieden muss Spanien die Unabhängigkeit der Niederlande anerkennen.

1659

Der Pyrenäenfrieden beendet den Krieg gegen Frankreich. Philipp IV. handelt den Heiratsvertrag zwischen seiner Tochter Maria Theresia und dem französischen König Ludwig XIV. aus.

1667 – 1697

Im Revolutionskrieg (1667-68) verliert Spanien einige flandrische Gebiete an Frankreich. Der Holländische Krieg (1672-78) wird mit dem Frieden von Nimwegen beendet (Verlust der Freigrafschaft Burgund).

Informationen zum Thema spanische Geschichte von 1451 bis 1700

Geschichte von Spanien