Vorromanik und Romaik

Asturische Baukunst

Zwischen dem 8. und dem 10. Jahrhundert entwickelte sich im kleinen Königreich Asturien eine  Architektur, die durch höhere Bauwerke und aufstrebende Linien gekennzeichnet war.
Für die asturischen Kirchen übernahm man die Bauweise der römischen Basiliken mit rechteckig-dreischiffigem Grundriss und Vorhalle. Rundbogenarkaden trennen Haupt- und Seitenschiffe, ein weiteres Querhaus ist dem dreigeteilten Chorhaupt vorgelagert. Fresken schmücken die Innenwände. In den Kapitellmotiven und den Durchbruchmustern der steinernen Fensterfüllungen wird der Einfluss des Orients deutlich.
Die Gold und Silberschmiedekunst Asturiens brachte im 9. und 10. Jahrhundert mehrere Schmuckstücke hervor, die heute in der Camara Sante von Oviedo ausgestellt sind.

Motzarabische Kunst

Mit motzarabisch wird die Kunst der Christen bezeichnet, die nach 711 unter maurischer Herrschaft lebten. Ihre Kirchen schmücken besonders in Kastilien neben westgotischen Elementen (Hufeisenbögen), maurische Bauformen wie Rippenkuppel und bogige, mit Rosetten geschmückte Konsolen.
Mit Miniaturen verzierte Manuskripte sind die ersten Zeugnisse der spanischen Malerei des Mittelalters. Sie wurden im 10. und 11. Jahrhundert von motzarabischen Mönchen angefertigt und beinhalten die Auslegung der apokalyptischen Vision des Johannes durch den Mönch Beatus von Libana, was den Manuskripten den Namen Beatus einbrachte. Ihre Bebilderung ist reich an arabischen Elementen.


Frühromantik in Katalonien

Katalonien lag außerhalb des Einflussbereiches der motzarabischen Kunst. Es unterhielt vielmerh enge Beziehungen zu Frankreich und Italien. Hier entwickelte sich vom 11. Jahrhundert an eine Architektur, die an lombardische Traditionen anknüpft. Sie hielt sich bis ins 13. Jahrhundert hinein in abgelegenen Pyrenäentälern.

Europäische Romanik an den Pilgerstrassen nach Santiago

Unter der Regierung Sanchos des Grossen von Navarra öffnet sich der Nordwesten Spaniens schon im frühen 11. Jahrhundert Ausländischen Einflüssen. Zisterzienserklöster werden gegründet und in den Städten gibt es sogenannte Frankenviertel, in denen sich hauptsächlich aus Frankreich kommende freie Bürger niederlassen.
Zur gleichen Zeit kommt es an den Pilgerstrassen nach Santiago de Campostela zu einem regelrechten Baufieber und zur Errichtung zahlreicher kirchlichen Bauwerken, bei denen sich vor allem der französische Einfluss durchsetzt. Die Kathedrale von Santiago de Campostela ist das unbestrittene Meisterwerk dieses Stils.

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