Baskenland: Informationen für Urlaub und Reisen ins Baskenland in Spanien

Baskenland – ein wärmendes Nest

Kleine Täler zwischen Bergen. Diese Definition von Unamuno ist eine der treffendsten, die je über das Baskenland aufgestellt wurde, und der Schriftsteller führte weiter aus: In der baskischen Landschaft scheint alles griffbereit und maßgeschneidert für den Menschen, der dieses Land bewohnt und es mit Leben erfüllt; es ist eine heimatliche, heimische Landschaft, in der mehr Erde als Himmel zu sehen ist; ein wärmendes Nest.

Das Kantabrische Meer und die Pyrenäen bilden die Hintergrundkulisse in einer Landschaft mit allen Farbschattierungen des Grüns, mit steilen Küsten und kürzeren, seichteren Rias und Bergen voller Eichen- und Buchenwälder. Jahrhundertelang waren ihre Bewohner Fischer, Ackerbauern und Hirten, die ein unbekanntes Idiom sprachen, welches keinerlei Verwandtschaft mit den allgemein bekannten Sprachen aufwies und dessen rätselhafter Ursprung wohl eher in der Legende als in der Geschichte zu suchen ist. Fest steht, dass das baskische Volk der älteste und reinste Volksstamm auf der gesamten Iberischen Halbinsel ist.

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Baskenland und die Mythologie

Der Erzählung nach begann alles mit Sugaar, einer der Persönlichkeiten in der baskischen Mythologie, der eine Liebelei mit einer schönen Prinzessin hatte, die in Mundaka lebte. Aus dieser Liebschaft wurde Juan Zuria geboren, der erste Landesherr von Bizkaia. In Wirklichkeit halten sich die Basken jedoch für die unmittelbaren Nachkommen eben dieser Erde. Ein Volk, das seine Sitten und Bräuche bewahrte, das die Invasoren nie bezwingen konnten und das eine ausgesprochen ethnische Insel bildete.

Schon im 14. Jahrhundert drangen baskische Fischer bis nach Island und Grönland vor und siedelten sich an den Küsten von Neufundland und Kanada an. Aus Getaria stammte Juan Sebastián Elcano, der als erster die Welt umsegelte. Aus Zumárraga kam Legázpi, der Eroberer der Philippinen.

Nach wie vor dreht sich das Leben auf dem Lande um die caseríos, die an den Hängen verstreut liegenden Gehöfte. Die Landwirtschaft, die ganz eindeutig im Kleinbesitz betrieben wird, basiert auf lntensivkulturen, die eine hundertprozentige Nutzung des Bodens garantieren.

Das dritte Gewerbe, dem die Basken traditionsgemäß nachgehen, ist der Beruf der Viehhirten, die auch Eigentümer ihrer Herden zu sein pflegten. War dies nicht möglich, wanderten sie aus. Die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada nahmen viele dieser Hirten auf. Die bedeutende Industrie, für die das Baskenland heute bekannt ist, sollte sich zusammen mit der damit verbundenen Handelstätigkeit erst zu Anfang dieses Jahrhunderts entwickeln.

Charakteristisch für das Baskenland ist die Eiche. Grosse Eichenwälder bedecken Alava und in geringerem Ausmaß Gipuzkoa, während sie in Bizkaia – wo die berühmteste Eiche steht: der Eichbaum von Gernika – fast ganz verschwunden sind. Gernika und seine Eiche symbolisieren heute noch die baskischen Freiheiten.

Feste und Veranstaltungen im Baskenland

Januar La tamborrada (Trommelmärsche) von San Sebastián-Donostia
Februar Patronatsfest San Blas in Idiazabal (Gipuzkoa)
Karneval Tolosa (Gipuzkoa)
Karwoche Via Crucis von Balmaseda (Bizkaia)
Mai Fiestas de la Cruz (Fest des Kreuzes) in Zestoa (Gipuzkoa)
Juni Alarde de San Marcial in Irún (Gipuzkoa) La Kaxarranca von Lekeitio (Gipuzkoa) und La tamborrada von Pasaia (Gipuzkoa)
August Namensfeste der Schutzpatrone: Virgen Blanca in Vitoria-Gasteiz, San Sebastián-Donostia und Bilbao
September Gansos von Lekeitio (Bizkaia), alarde von Hondarribia (Gipuzkoa), Namensfest des Schutzpatrons von Bermeo (Bizcaia) und Baskische Woche von Zarautz (Gipuzkoa)
Oktober Patronatsfest San Fausto in Basauri (Bizkaia)
Dezember Mitternachtsmesse in Bastida (Alava)

Informationen zum Baskenland

Regionen in Spanien

Der Baum von Guernica

Die Juntas de Bizkaia, das sind die ehemaligen Landtage, versammelten sich vor Hunderten von Jahren unter einem Eichbaum in Guernica, und wenn ein Baum abstarb, wurde gemäss der Tradition an der gleichen Stelle ein neuer gepflanzt. Auf diese Weise war der Gernikako Arbola für die Basken schon immer das Wahrzeichen ihrer Rechte als Volk.

In der Casa de Juntas von Gernika steht die Steinbank, auf der die Landesherren des Señorío de Bizkaia Platz nahmen, und auch der alte, längst verdorrte Eichbaum als stiller Zeuge der Geschichte. Ihm gegenüber bewahrt ein neuer Baum die tausendjährige Tradition.

Die Salinen von Añana

Im Süden der Provinz Alava befinden sich die Salinas de Añana, die von den Römern entdeckt wurden und seit jener Zeit fast auf die gleiche Weise angebaut werden. Es handelt sich um ein stufenartig aufgebautes Tal, dessen Terrassen mit alten Holzbalken abgestützt werden, die zwar schon morsch und vom Salz zerfressen, aber noch nützlich sind. Diese Salinen bilden eine Gruppe von fünftausend Terrassen, von denen noch fast die Hälfte funktionsfähig ist.
Zwischen Mai und September, solange das gute Wetter anhält, pflügen die Bewohner von Añana ihre Terrassen und ernten das Salz – Tag für Tag. Der aus Tal, Terrassen und Dorf bestehende Komplex ist so überwältigend, dass dieser Ort zum Bauwerk von kunst-historischem Interesse erklärt wurde.

Kunst im Baskenland

Aus den Zeiten der alten kunsthandwerklichen Bräuchen sind einige bis heute erhalten: die Kaikus, das sind mit Quasten verzierte Strickjacken, Halstücher nach Art der Arrantzale aus Baumwolle in blau-weißem Karomuster sowie die Boinas die typischen Baskenmützen aus Wollfilz von Tolosa.
Außerdem besteht noch das Eisenkunstgewerbe, das Arbeitsgeräte für die Feldarbeit, Beile oder Viehglocken herstellt. In Zegama (Guipuzcoa) und Vitoria (Alava) gibt es noch einige Töpfer, die hauptsächlich Krüge anfertigen. Auch die kunsthandwerkliche Verarbeitung von Holz ist beibehalten worden, wie aus den ländlichen Gebrauchsgegenständen ersichtlich ist.

Gastronomie im Baskenland

Die Gastronomie des Baskenlandes bedient sich hauptsächlich der Meeresprodukte: gegrillte Meerbrasse, Seehecht, Aalbrut, Kartoffeln mit Thunfisch (marmitako), Sardinen und vieles mehr.

Die Regionalküche verwendet zahlreiche Gewürze. Sie kennt kaum süße Nachspeisen mit Ausnahme des Reis- und Mandelkuchens.

Tradition haben auch Weine und Liköre: der trockene Weißwein txacolí oder der pacharán ein Schlehenlikör. In der Umgebung der Ría de Mundaka gibt es einen guten Tresterschnaps. Typisch für viele andere Orte ist der zurracapote.

Beliebte Gerichte sind Bohnen, das Riesenkotelett von Talosa, die Trüffel von Gampeñzo, der marmitako von Bermeo oder Lekeitio, die Sardinen von Handarribia, der Käse von Idiazabal, die roscones von Markina, die ignacios von Azpeitia und die exzellenten Weine der Rioja in Alava.

Naturräume im Baskenland

In der Provinz Alava befinden sich folgende Naturparks:

  • lzkiz in Santa Cruz de Campezo in der Sierra de Acedo)

  • Sierra de Entzia und Valderejo (bei La Lastra)

  • der Biotop der Lagunas de Laguardia

  • das Bergmassiv Macizo de Aitzgorri (in Gipuzkoa)

  • Gorbea (teilweise auch zur Provinz Bizkaia gehörig)


Zur Provinz Gipuzkoa gehören die Naturparks

  • Aralar (bei Tolosa)

  • Aiiaka-Harria (bei Oiartzun)

  • das Biotop Río Leizarán (bei Andoaíe)

  • Pagoeta (bei Zarautz)


In der Provinz Bizcaia liegen

  • das Reservat der Biosphäre Urdaibai (bei Gernica) und

  • der Park Parque de Urkiola (bei Durango).

Sport im Baskenland

Das Baskenland bewahrt viele ureigene Sportarten:

  • die pelotaris, Spieler des baskischen Ballsports pelota vasca

  • die aizolaris, Holzfäller

  • die harrijasotzaileak, Steinheber

  • die Sportart des sokatira, Steinziehen mit Hilfe von Ochsen

  • die korrikolaris, Waldläufer

Kunstmuseen im Baskenland

Das spanische Baskenland wird immer mehr zu einem international bedeutenden Kunstzentrum. In der Hauptstadt Vitoria eröffnete König Juan Carlos das Artium-Museum für zeitgenössische Kunst, das mit einer Sammlung von 1600 Werken spanischer Maler und Bildhauer aufwartet. Unter ihnen sind Salvador Dali, Pablo Picasso, Antoni Tapies, Joan Miro und Antonia Saura.
Die Kollektion ist die zweitgrößte ihrer Art in Spanien nach der des Königin-Sofia-Museums in Madrid. Die neue Pinakothek entstand in dreijähriger Bauzeit für rund 23 Millionen Euro in der Altstadt von Vitoria auf dem Gelände des ehemaligen Busbahnhofs. Vor dem Gebäude, das von dem Architekten Jose Luis Caton konzipiert wurde, steht die größte Skulptur Spaniens: Das Eisenwerk La Mirada (Der Blick) von Miquel Navarro ist 45 Meter hoch und 63 Tonnen schwer. Auf 13 0000 Quadratmeter bietet das von Javier Gonzalez de Durana geleitete Museum Platz für eine Auswahl der ständigen Sammlung und für wechselnde Ausstellungen.
Außerdem gibt es einen Kinosaal und ein Auditorium, in dem Konferenzen und Konzerte stattfinden sollen. Das Artium gesellt sich zu anderen bedeutenden Kunstzentren im spanischen Baskenland wie dem im Oktober 1997 eröffnete Guggenheim-Museum in Bilbao oder dem dortigen Euskalduna-Musikforum (1999) und dem Kursaal-Palast von San Sebastian (1999).

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