Branko Weitzmann – Mit Hilfe der Delphine

Delphintherapie gleich Wundertherapie! Dieses Ammenmärchen muss sich Branko Weitzmann oft anhören und schüttelt darüber immer nur verständnislos den Kopf. Der gelernte Psychologe, Physiotherapeut und Tauchlehrer, der sich nach einem Urlaub in Spanien entschloss, mit seiner Familie an die Costa Blanca zu ziehen, versucht dieses Missverständnis in ausführlichen Gesprächen mit den Eltern der erkrankten Kinder auszuräumen.
Er kam eher zufällig nach „Mundomar“ in Benidorm, einem Tierpark für exotische Tiere, der sein Publikum mit Führungen und Shows unterhält. Neben Seelöwen, Schildkröten und seltenen Vögeln beherbergt der Park aber auch 15 Delphine. Um diese kümmert sich Branko Weitzmann seit vier Jahren als Delphintrainer und entwickelte nach amerikanischem Vorbild eine Delphin-Therapie, die zur Heilung erkrankter Kinder eingesetzt wird.
2001 wurde das Projekt ins Leben gerufen und seitdem wurden mehr als 300 kranke, zum Teil autistische Kinder betreut, von denen 50 bis 60 jedes Jahr wiederkommen. Wegen des großen Zuspruchs sind die Termine inzwischen bereits bis 2005 hinein ausgebucht. Teilnehmen können Kinder bis 15 Jahre.
Weitzmann betont, dass die Delphintherapie als Teil eines komplexen therapeutischen Prozesses zu begreifen ist und es darum geht, die gewonnenen Erfolge auf andere Therapien zu übertragen und anzuwenden. Der Delphin wird bei dieser Form der Therapie als Motivator eingesetzt, um erstens die Aufmerksamkeit des kleinen Patienten zu erreichen und zweitens die Konzentration dieses zu halten bzw. zu erhöhen. Neben dem Medium Wasser wird gleichzeitig auch Musik zur Stimulation der Kinder eingesetzt, die mit Unterstützung der Delphin-Therapie bis zu zehnmal schneller lernen als im Unterricht oder unter Aufsicht eines Arztes oder Psychologen.
Die Behandlung erfolgt nach eingehender Studie der Erkrankung des Kindes in drei Schritten. Zunächst einmal geht Weitzmann mit dem Kind ins Wasser, um den sogenannten Alpha-Zustand der Entspannung zu erlangen. Danach werden Übungen auf dem Niveau des Kindes mit speziellen wasserfesten Materialen durchgeführt. Weitzmann bastelt diese zum Teil selbst oder importiert sie aus Amerika. Zehn bis 15 Minuten geht es dann zur Belohnung ins Wasser zu den Delphinen. Auch die Eltern oder Geschwister werden, anders als in Amerika, miteinbezogen, denn es ist häufig wichtig, die Familienbande zu stärken, die durch die Krankheit eines Familienmitglieds oft in Mitleidenschaft gezogen werden.
Diese noch junge Therapieform gibt es seit circa 30 Jahren. Die Ausführung unterscheidet sich aber von Ort zu Ort erheblich.
Branko Weitzmann, der sich als Vermittler zwischen Delphin und Kind sieht, betont den Erfolg der Behandlungen in Benidorm auch im Umgang mit den dort lebenden Tieren. So werden die Delphine im Freizeitpark „Mundomar“ beispielsweise ohne Fisch als Belohnung ungefähr zwei Jahre trainiert und auch nicht länger als eine halbe Stunde zu Therapiezwecken eingesetzt.
Dieses geschieht aus einem einfachen Grund: Die Delphine sollen aus eigenem Wunsch heraus zu den erkrankten Kindern kommen. Optimalerweise sollte die Therapie zwei Wochen im Jahr dauern und im darauffolgenden Jahr wiederholt werden. Alle Eltern werden nun aufatmen, wenn sie jetzt auch noch hören, dass die Therapie kostenlos ist, was durch die Finanzierung dieses einzigartigen Projektes durch „Mundomar“möglich wird. Zur Zeit können jährlich 120 Kinder von dieser Behandlung, die bei fast allen mentalen Erkrankungen gut anschlägt, profitieren.
Zielsetzung des Vereins
Die Delfin-Hilfe-OWL setzt sich für die Belange der Eltern und deren Kinder ein. Durch Erlöse von Veranstaltungen von Sport-, Musik-, Schützen-Vereinen usw. wird die Therapie für möglichst viele Kinder kostenlos möglich gemacht. Das Ziel ist, weitere Firmen und Privatpersonen für eine Unterstützung werben zu können.
Nun ist auch noch eine Stiftung, die Fundación Aqualandia – Mundomar, ins Leben gerufen worden. Ziel dieser Stiftung ist es u.a., die Programme der Delphin-Therapie für Personen mit physischen oder psychischen Schäden weiterzuentwickeln. Zusammenhängend damit sollen auch der Schutz der Tiere, Wissenschaft und Forschung in Zusammenarbeit mir Universitäten und anderen Institutionen gefördert werden.
Bei welchen Erkrankungen ist die Delphintherapie besonders förderlich?
Bei einer großen Bandbreite von Krankheiten kann die Delphintherapie unterstützend eingesetzt werden. Erfahrungen mit zum Beispiel Autismus, Down Syndrom, Depressionen, Gewaltopfern, Anorexie, Blindheit, Taubheit, und Legasthenie stimmen positiv.
Dagegen ist u.a. bei allen ansteckenden Krankheiten, Schizophrenie im akuten Zustand oder epileptischen Anfälle im akuten Stadium von dieser Therapie abzuraten. Außerdem darf das Kind keine Angst vor Wasser und fremden Menschen haben, muss schlucken können und den Kopf kontrollieren können.
Weitere Informationen zu der Delphintherapie von Branko Weitzmann finden Sie unter:
http://www.delfin-hilfe-owl.de


Spanien-ABC
Author: Spanien-ABC

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