Burgtour an der Costa Blanca – Ausflugtipp

Eine Tour durch das Hinterland der Costa Blanca bringt uns zurück in die Zeit des Mittelalters. Im Tal Vinalopó trifft man entlang der Ruta de los castillos auf eine Vielzahl gut erhaltener Burgen aus dieser Zeit.
Teilweise stammen sie aus der maurischen Herrschaft und dienten als Austragungsort erbitterter Wiedereroberungskämpfe durch die Christen. Zudem mussten sie sich eines ständigen Umbaus unterziehen.
Die Tour fängt man am besten in Novelda an und führt sie weiter nach Petrer, Sax, Villena und Biar. Es wird davon ausgegangen, dass dieses Tal im 13. Jahrhundert die wichtigste Grenze der Königreiche Castilla y León und Aragón war.
Dies resultierte aus der Tatsache, dass beide Reiche im Süden aufeinander trafen und feststellen mussten, dass keinerlei Grenzen vorlagen. Kastilien sicherte sich einen schmalen Korridor zum Mittelmeer hin und so entstand 1244 im Vertrag von Almizra (heute Campo de Mirra) der neue Verlauf des kastilischen Königreichs und der südlichen Grenze Aragóns.
Hieraus ging auch die Wichtigkeit dieses Tals des Vinalopó hervor, das durch seine Burgen der Sicherung der Grenzen diente.
Der erste Anlaufpunkt stellt El Castillo de la Moda dar, welches etwa drei Kilometer hinter Novelda liegt und im Ausklang des 12. Jahrhunderts erbaut wurde. Seine Besonderheit liegt in der Dreiecksform einer ihrer Türme.
Im 14. Jahrhundert fiel die Burg durch die Eroberung der Christen unter aragonische Herrschaft. Die Festung  wurde 1448 in die Baronie Novelda eingegliedert, in deren Besitz die Burg bis ins 19.Jahrhundert blieb, bis sie 1931 unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Der Ort Novelda bietet ebenfalls Interessante geschichtliche Sehenswürdigkeiten wie das restaurierte Haus der Moderne, Rathaus aus dem 17 Jahrhundert  und die beiden Kirchen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Als weiteres Ziel der Burgentour empfiehlt sich das Castillo de Petrer, das sich in 461 Meter  Höhe befindet und einen Panoramablick auf die Burgen von Sax und Elda erlaubt. Die Burg von Petrer ist sehr gut erhalten.
Ein großer Saal mit Tonnengewölbe oder der Waffenhof mit einer Zisterne locken die Besucher, in die Burg aus dem 12./13. Jahrhundert. Sie wurde über die Jahre mehr als Wohnsitz genutzt und fungiert heute als beliebter Ort für standesamtlichen Trauungen. 


Die Burg von SAX

Ein nächstes Highlight der Burgentour ist die Burg von Sax, die sich 524 Meter über dem gleichnamigen Ort erhebt.
Diese Festung wurde im 7.Jahrhundert unter dem Kalifen Yusuf al Mumín erbaut und unter  Jaime I. Ende 1239 von den Christen erobert. Nach dem Vertrag von Almizra wurde sie im Jahre 1244 an Castillón y León ausgehändigt.
Zur Burgtour führt die Nationalstraße N330 von Alicante aus Richtung Novelda. Danach geht es weiter über die Landstraße nach Petrer, Sax und Villena bis nach Biar.

Weitere Informationen unter: www.castillosnet.org

Al Azraq und die Castillos von Forna und Benirrama

Wir befinden uns im Reich von von Al Azraq mit den beiden berühmten Sehenswürdigkeiten der Burgen von Forna und Benirrama. Mit den Castillos von Benirrama am östlichen Eingang zum Valle de Gallinera beginnt die Tour.
Diese Burg ist leider nicht von innen zu besichtigen, da sie sich in Privatbesitz befindet und die Türen verschlossen sind. Dennoch bietet sich hier, mal oben angekommen, eine hervorragende Aussicht auf die Umgebung.
800 Jahre schon trotzt sie Wind und Wetter, allerdings ist sie nur eine von 90 Burgen und Wachtürmen, die zum Besitz des Maurenfürsten Muhammad Ibn Hudayl as Sahir al Azraq gehörten. Dieser Fürst ist als Al Azraq, der Blauäugige, in die Geschichte eingegangen.
Sämtliche Festungen dienten der Bewachung seines Fürstentums im 13. Jahrhundert. Verteilt waren sie in den Täler von Alcalá, Guadalest, Seta, Laguar, Ebo, Galinera, Pop, Pego, Táberna und Segarria.
Al Azraq kämpfte unerbitterlich zwischen 1247 bis zu seinem Tod 1276 gegen die Reconquista, die Rückeroberung Spaniens. Der gesamte Rückeroberungskampf dauert bis zum Sieg über Granada im Jahr 1492.
Valle de Gallinera besaß aufgrund seiner strategisch Position eine gute Verteidigungslage und spielte daher in der Auseinandersetzung zwischen Mauren und Christen eine ganz besondere Rolle.
Es führen drei Zugänge zum Tal. Im Osten wurde das Tal von der Gallinera oder Benirram-Burg bewacht. Das Seitental war durch die Burg von Forna abgesichert und das westliche Ende des Gallineratals wurde durch die Burg von Alcalá beschützt. Sein Reich war nie sicher, obwohl es das durch Freundschaftsbündnisse hätte sein sollen.
Die jüngst restaurierte Festung von Forna liegt in einem Seitental des Valle de Gallinera, unmittelbar an der Grenze zum Al Azraq Reichs.
Diese Burg besticht durch ihre schlichte kompakte Struktur und sollte damals vor Eindringlingen aus dem Norden schützen. In ihrem Inneren lässt sich ein großer Waffenhof bewundern.
Forna wechselte oft nach der Eroberung 1258 durch Jaime I. den Besitzer und diente auch dem Templer Orden als Unterschlupf. Die Festung Forna erreicht man heute am besten über die Landstraße CV 700 von Pego aus.
Wenn Sie schonmal in Forna sind, dann ein Tipp:  gehen Sie ins "Nautilus" zum Essen.  Es lohnt sich.  Von dort haben Sie einen Blick auf die Burg und der Besitzer hat mitunter den Schlüssel.   Falls nicht, kann Ximo Ihnen dennoch vieles, was in keinem Reiseführer steht sowohl über die Burg als über Forna berichten!