Deutsche Mannschaft meldet zum America’s Cup 2007

Die Vorbereitungen zum wohl ältesten Sportwettbewerb der Neuzeit, dem America’s Cup, der 2007 in Valencia stattfinden wird, laufen auf Hochtouren. Die Spannung um die begehrteste Segeltrophäe der Welt steigt spürbar. Das Interesse der deutschen Öffentlichkeit ist diesmal besonders groß. Allein ARD und ZDF werden über 60 Stunden übertragen und geben dafür über 40 Millionen Euro aus. Der America’s Cup avanciert damit neben der Tour de France zum größten Sportereignis in 2007. Soviel Beachtung schenken die Medien dem Segelturnier, das mit der Formel 1 im Motorsport vergleichbar ist, natürlich nicht ohne Grund: Erstmals in der 154-jährigen Geschichte der Regatta wird ein deutsches Team an den Start gehen.
Am 30. April 2005 lief die Meldefrist zum Wettbewerb ab. Nur einen Tag davor gab Willy Kuhweide – Kommodore seiner Mannschaft – die Anmeldung zum 32. America’s Cup ab. Die Sociéte Nautique de Genève, der Club des Cup-Verteidigers Alinghi, akzeptierte diese gerne und kassierte das Meldegeld in Höhe von nicht weniger als 1,25 Millionen Euro.
Zum 35-köpfigen Team um den Olympiasieger von 1964 werden neben dem dänischen Skipper Jesper Bank und fünf bis sechs weiteren internationalen Profiseglern ausschließlich deutsche Mitglieder gehören. Dieses zu komplettieren, ist nun die nächste Aufgabe für die Herausforderer.
Nicht weniger wichtig ist es, ein geeignetes Boot für den Wettbewerb aufzutreiben. Zu den Vorrennen in 2005 tritt das Team zunächst mit einer gebrauchten America’s Cup-Yacht an, die dem neuen Reglement entsprechend umgebaut wird. Ein neues Boot wird bereits konstruiert, ist aber zukunftsorientiert vor allem für den Cup 2007 gedacht.
Auch auf der Finanzseite gibt es noch Verbesserungspotential. Aufgrund der enormen Materialkosten für die neusten Technologien und der langen Laufzeit des Wettbewerbs fordert die Turnierleitung ein Mindestbudget von 25 Millionen Euro. Das hat die deutsche Mannschaft zwar zusammen, verfügt damit aber über einen verhältnismäßig kleinen Etat. Satte 15 Millionen Euro erhält das Team vom Hauptsponsor United Internet AG aus Montabauer, einem Internet-Service-Provider (Produkte sind z.B. GMX, 1&1 oder web.de). Mit weiteren 10 Millionen Euro aus seiner Privatkasse unterstützt der Vorstand des Unternehmens und leidenschaftlicher Hobbysegler, Ralph Dommermuth, das Segelabenteuer.
Das Engagement des Sponsors prägt nun auch den Namen der deutschen Segelinitiative: United Internet Team Germany. Er ersetzt den bisherigen Arbeitstitel Fresh 17. So waren Willy Kuhweide und seine Mannen bisher bekannt, seitdem sie erstmals im September 2004 mit ihrem Vorhaben an die Öffentlichkeit gegangen waren.
Über die sportlichen Ziele wiederum sind sich alle Beteiligten schon lange einig: In diesem Jahr soll mindestens das Halbfinale erreicht werden. Für den nächsten America’s Cup im Jahr 2011 träumt man vom Finale. Zunächst konzentriert sich das deutsche Team aber auf die anstehende erste Qualifikationsrunde für den Cup 2007. Als Herausforderer ist es nämlich verpflichtet am Louis Vuitton Act 4 teilzunehmen, der ebenfalls in Valencia schon ab dem 16. Juni 2005 stattfindet.

Mehr Informationen zum America’s Cup und zum United Internet Team Germany gibt es hier:
Der America’s Cup kommt 2007 nach Valencia
www.americascup.com
www.united-internet-team-germany.de
www.seglermagazin.de

Simone Feckler

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