Galicien liegt im äußersten Nordwesten Spaniens, eingerahmt vom Atlantik im Westen und Norden, Portugal im Süden und den Regionen Kastilien und León sowie Asturien im Osten. Mit rund 2,7 Millionen Einwohnern auf etwa 29.500 km² ist es eine der grünsten und eigenständigsten Regionen des Landes.
Klima: Feucht, mild und überraschend grün
Das atlantische Klima sorgt für milde Winter und angenehme Sommer, allerdings auch für häufige Niederschläge – besonders im Herbst und Winter. Mit durchschnittlich 150 Regentagen im Nordwesten ist Galicien eine der regenreichsten Regionen Spaniens. Die üppige Vegetation und die nebelverhangenen Landschaften erinnern oft an Irland oder die Bretagne.
Lage und Natur: Rías, Berge und wilde Küsten
Galiciens Küste ist geprägt von den sogenannten Rías – fjordähnlichen Meeresbuchten, die tief ins Landesinnere reichen. Die Rías Baixas im Süden sind bekannt für ihre sanften Buchten und Strände, während die Rías Altas im Norden steilere Klippen und dramatische Küstenabschnitte bieten. Im Inland dominieren bewaldete Hügel und Berge, durchzogen von Flüssen wie dem Miño und dem Sil.
Wichtige Städte in Galicien
- Santiago de Compostela: Die Hauptstadt Galiciens und Endpunkt des Jakobswegs, beeindruckt mit ihrer majestätischen Kathedrale und der historischen Altstadt.
- A Coruña: Eine lebendige Hafenstadt mit dem Herkules Turm – dem ältesten noch in Betrieb befindlichen Leuchtturm der Welt.
- Vigo: Die größte Stadt der Region, bekannt für ihren Hafen, die Nähe zu den Islas Cíes und eine dynamische Kulturszene.
- Lugo: Berühmt für ihre vollständig erhaltene römische Stadtmauer, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
- Ourense: Bekannt für ihre Thermalquellen und die beeindruckende römische Brücke über den Miño.
Sehenswürdigkeiten: Natur und Kultur im Einklang
- Kathedrale von Santiago de Compostela: Ein spirituelles Zentrum und architektonisches Meisterwerk.
- Herkules Turm in A Coruña: Ein römischer Leuchtturm mit atemberaubendem Blick über den Atlantik.
- Islas Cíes: Ein geschützter Nationalpark mit weißen Sandstränden und kristallklarem Wasser.
- Cabo Finisterre: Das „Ende der Welt“ mit spektakulären Sonnenuntergängen über dem Ozean.
- Römische Stadtmauer von Lugo: Ein beeindruckendes Zeugnis römischer Baukunst.
Kultur: Keltische Wurzeln und lebendige Traditionen
Galicien hat eine starke keltische Prägung, sichtbar in Musik, Sprache und Bräuchen. Die Gaita (Dudelsack) ist das traditionelle Instrument, und das Galicische (Gálego) ist neben Spanisch Amtssprache. Zahlreiche Feste, wie das Wikingerfest in Catoira oder die Fiesta del Carmen, zeugen von einer tief verwurzelten Feierkultur.
Kulinarik: Meeresfrüchte, Wein und Hausmannskost
Die galicische Küche ist bekannt für ihre Meeresfrüchte – besonders die berühmten „Percebes“ (Entenmuscheln) und „Pulpo a la Gallega“ (Oktopus mit Paprika und Olivenöl). Dazu passt ein Glas Albariño, ein frischer Weißwein aus der Region. Auch deftige Eintöpfe wie der „Caldo Gallego“ und die „Empanadas“ (gefüllte Teigtaschen) sind kulinarische Highlights.
Fazit
Galicien ist vielseitig, überraschend und echt. Ob Wanderungen entlang der Küste, kulturelle Highlights oder rustikale Küche – wer Spanien mal anders erleben möchte, wird sich in diese Region verlieben.
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