Haben Sie ein Herz für Tiere?

Der Countdown läuft! Noch vier Tage (31.7.06) bis zur Schließung des Tierheims der Asociación Protectora de Animales Denia. Doch ein kleines Fünkchen Hoffnung bleibt: Wenn Einwohner sowie Ausländer durch Unterschriftensammlung die Verantwortlichen – die Gemeinde Denia – davon überzeugen, ihren Verpflichtungen nachzukommen und das Tierheim finanziell zu unterstützen, würden die Tiere von einem grausigen Schicksal verschont bleiben.
Wenn Hunde sprechen könnten, würden sicher viele Menschen insbesondere  die Gemeinde Denia ihr Fett abbekommen. Aber da sie nun mal die menschliche Sprache nicht beherrschen, bleibt ihnen nichts übrig, als ihre Augen sprechen zu lassen. Und was für traurige Hundeblicke hat der Schweizer Roland Ingold schon gesehen. Der Präsident  der  Hundeauffangstation – Asociación Protectora de Animales von Dénia und Umgebung (APAD) – könnte ein Lied davon singen oder einen Film drehen – die Geschichte vom weinenden Hund.
1992  wandelte er die Perrera Municipal im Industriegebiet von Dénia (Boligono) in eine Auffangstation für Hunde um. Von da an drohte den Tieren nach einem 14-tägigen Aufenthalt nicht mehr der Tod. Der Tierschutzpatron San Antonio schien wieder schützend seine Hand über sie zu legen.
Der Tierverein soll den Hunden jedoch nicht als festes Zuhause sondern eher als kurzer Zwischenstopp dienen. Hunde, die von der Straße aufgelesen oder abgegeben werden, müssen sich als erstes einer tierärztlichen Untersuchung unterziehen: sie werden geimpft und bekommen einen Chip implantiert, über den man  ihre Adresse und  ihren Besitzer ablesen kann. Wenn dann dem Besitzer, in diesem Fall Roland Ingold, der Pass ausgehändigt wird, zählen sie endgültig nicht mehr zu den Straßenhunden und können vermittelt werden.
Für 4000 Hunde konnte die Station bisher ein neues Zuhause finden. Im letzten Jahr waren es 460 Hunde, davon 160 Welpen. 80 Prozent dieser Hunde wurden nach Deutschland vermittelt. Die Kontaktaufnahme geschieht meist über das Internet. Die Fotos von den Hunden werden ins Netz gestellt (Hundevermittlung des APAD). Verliebt sich dann ein Hundeliebhaber auf den ersten Blick in eines der Tiere, wird dieses entweder per Flugzeug oder Transporter in das jeweilige Land gebracht. In Deutschland werden die Neuankömmlinge vorerst am Flughafen Düsseldorf oder in Krefeld in Empfang genommen, wo sich Tierschützer versichern, dass die Tiere wohlauf sind. Ein kurzer Blick wird ebenfalls auf das neue Zuhause und den neuen Besitzer geworfen. Einige Hunde werden jedoch erst in deutsche private Pflegestellen in Bochum, Essen, Nürnberg, Frankfurt oder Stuttgart untergebracht. Vielen Hundeliebhabern reicht ein Foto allein nicht. Die Pflegestellen bieten ihnen die Möglichkeit, sich von Auge zu Auge in eines der Tiere zu verlieben.
Und das soll jetzt mit einem Schlag vorbei sind. Grund: Es fehlt wie so oft an finanziellen Mitteln. Bislang hat sich das Tierheim über private Spenden finanziert. Aber diese reichen nicht mehr aus, um die Kosten vom Tierarzt, Futter etc. zu decken.  „Wir haben nie Subventionen von der Gemeinde Denia bekommen – nichts“, berichtet Roland Ingold. Er und seine Mitarbeiter arbeiten alle ehrenamtlich. Ein deutsche, englische und spanische Gruppe gehen mit den Hunden Gassi, hält die Käfige sauber, pflegt die kranken Tiere, besorgt ihnen Medikamente… Aber irgendwann verdient jeder eine Art von Anerkennung. Und diese blieb die ganzen 14 Jahre hinweg aus. „Wir Ausländer kommen hierher, wollen etwas ändern, aber das will keiner, es schätzt niemand“, Roland Ingold ist sichtlich enttäuscht und frustriert. „Wir machen ja alles mit unserem Herz für die Tiere, aber wenn das Geld nicht da ist, nützt ein großes Herz auch nichts mehr.“
Eine traurige Geschichte von Menschen, die etwas bewegen wollten.  Aber vielleicht ist es noch nicht zu spät, denn jetzt kommen Sie ins Spiel. Wenden Sie sich per Post, Fax oder E-Mail an folgende Adresse und tun Sie Ihre Meinung kund!
E-Mail-Anschrift:
alcaldia@ayto-denia.es
Postanschrift:
Sra. Alcaldesa Paqui Viciano
Ayuntamiento de Dénia,
Pl. Constitución, 10
03700 Dénia
Tel.: 96 578 01 00
Fax: 96 578 09 04


Hier eine Vorlage wie in etwa Ihr spanisches Anschreiben ausfallen könnte:

Estimada Señora Alcaldesa:
Según me han informado, dicen que cerrarán la Asoc. Protectora de Animales Denia el 31 de Julio 2006. Por eso, le ruego urgentemente que la ciudad Dénia cumpla con sus obligaciones legales y desde el punto de vista financiero subvencione a la protectora de animales, que hasta hoy solamente se ha financiado decdonativos privados, y que también por fin le conceda la legalización oficial!
¡La reputación de la maravillosa ciudad Dénia en la Costa Blanca está en juego!
¡Ayude usted a que la acción incansable de quienes protegen a los animales, y en concreto a los perros abandonados, pueda continuar! ¡Muchas gracias!

Übersetzung (sinngemäß):
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, wie ich erfahren habe, soll das Tierheim APAD am 31. Juli 2006 geschlossen werden. Deshalb bitte ich dringend darum, dass die Gemeinde Dénia ihren gesetzlichen Verpflichtungen endlich nachkommt und dem Tierheim, das bis jetzt ausschließlich durch private Spenden getragen wurde, die ausreichend finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellt! Das Ansehen des wunderschönen Ferienorts Dénia an der spanischen Costa Blanca steht auf dem Spiel! Setzen Sie ein Zeichen! Helfen Sie, damit der unermüdliche Einsatz der Tierschützer für die ausgestoßenen und herrenlosen Hunde weitergehen kann! Vielen Dank!

26. Juli 2006, Charlotte Wolter