Auf den Jeep gekommen…“Todoterreno“ im Trend

Dass dem Deutschen sein Auto das liebste Kind sei ist eine weit verbreitete Meinung. Doch dass die Spanier diese Vorliebe auch mit Begeisterung teilen, beweisen inzwischen die Zahlen. Der Automarkt ist in Bewegung…und SUV ein neues Schlagwort unter Autoexperten. Gemeint ist damit ein „Sport Utility Vehicle“, ein sportliches, allradgetriebenes Fahrzeug.
Die Spanier nennen diese Karossen lieber „Todoterreno“, also Offroader für die Strasse.Eine andere Bezeichnung eben, aber das gleiche Auto. Denn hierzulande geht es dabei nicht bloss um ein Auto, es verdeutlicht gleichzeitig den Wandel einer ganzen Nation. Und da muss auch der Name passen!
Todoterrenos sieht man hier immer häufiger auf den Strassen und Statistiken belegen dies sogar. Die Quote der zugelassenen Autos in dieser Sparte stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8%. Somit ist jedes zwölfte zugelassene Auto in Spanien ein Geländewagen. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Anteil 2005 bei 5,7 %.Die Verkaufszahlen sprechen ebenso für die Offroader, im Jahr 2005 verzeichneten die Hersteller ein Plus von 22%, 120.400 verkaufte Fahrzeuge also. Der Marktanteil betrug damit 7,8%.
Doch wie kam es zu diesem Wandel? Es gibt Parallelen zum dem legendären Seat 600. Dieser erlebte einen Boom als das unter Franco unterjochte Volk aufstand. Heute zeigt das Volk in Verbindung mit den Todoterrenos den Wohlstand, der sich seit dem Beitritt zur EU hier entwickelt hat. Diese luxuriösen Geländewagen zeigen den wirtschaftlichen Wohlstand der Elite, denn ein solches Fahrzeug zieht halt Blicke auf sich!
Natürlich gibt es sie auch in der Standardausführung, die breite Modellpalette bietet für jeden Geschmack und jede Preislage verschiedene Ausführungen an. Der japanische Autohersteller Suzuki beispielsweise bietet Ihren „Jimny“ schon ab 13.000 € an. Sie waren auch die Vorreiter auf dem Markt und trugen nicht unerheblich zur Geländewageneuphorie bei.
Denn Anfang der 80er Jahre konnte jeder Normalverbraucher dank des Suzuki LJ80 einen Jeep fahren. Die Jeeps konnten natürlich damals auch alles was die Todoterrenos heute können: unabhängig vom Strassenverlauf fahren, im Gelände glänzen, Abenteuer und Freiheit vermitteln. Und so folgten Nissan, Toyota und Mitsubishi recht bald mit eigenen Modellen. Der Pajero zum Beispiel dürfte vielen bekannt sein. Doch diese Modelle zählten noch zur Mittelklasse.
Um sich abzuheben bedarf es da schon etwas mehr. Und da kommen die SUV’s wieder ins Rennen. Der Touareg von VW, der Cayenne von Porsche oder der X5 von BMX sind Paradebeispiele dieser Luxus-Offroader. Aus dem Jeep wurde ein begehrtes Auto mit viel Prestige und dementsprechenden Preisen. Ab 50.000 Euro aufwärts muss man schon ausgeben, wenn man der Geländeversuchung nachgeben möchte. Doch man bekommt auch einiges dafür! Ein Todoterreno bietet einen höheren, bequemeren Sitz und damit eine bessere Übersicht im Strassenverkehr, er hat eine größere Schutzzone, einen akzeptablen Spritverbrauch und er wirkt einfach!
In dem Sinne: Alles Todoterreno?
11.08.2006
Montserrat Costa Romero