Joaquín Sabina on Tour

So gut wie jeder Spanier kennt ihn – Joaquín Sabina. Er zählt zu den bedeutendsten Liedermachern des Landes. Der Sänger schockt und fasziniert zugleich mit seiner vulgären und gleichzeitig poetischen Ausdrucksweise. Durch seine tiefsinnigen emotionalen Wortspiele und geballten Kraftausdrücke stellt er sich immer wieder in den Mittelpunkt der spanischen Musikszene.

Sabina wurde am 12. Februar 1949 in Úbeda (Jaén) geboren. Er genoss unter Francos Diktatur eine konservative katholische Schulbildung. Er las leidenschaftlich gern gesellschaftskritische Werke und nahm Ende der 60er Jahre als Romanistik-Student an Protesten gegen das Franco-Regime teil. Seinem eigenen Vater wurde schließlich der Auftrag erteilt, seinen Sohn festzunehmen, um dadurch eine Verbindung zu seinen Kontakten mit kommunistischen Gruppen herzustellen. Zwei Jahre später musste Sabina nach einer Protestaktion, bei der er einen Brandsatz in eine Bankfiliale warf, nach London fliehen, wo er sich mit einem falschen Pass als Mariano Zugasti ausgab. Er gründete zusammen mit anderen Exilspaniern eine Theatergruppe, die unter anderem Stücke von Berthold Brecht aufführte. Er lebte in besetzten Häusern, er trat als Musiker in verschiedenen Bars auf, wo er unter anderem auch für den Ex-Beatle George Harrison musizierte.

Nach Francos Tod kam Sabina wieder in den Besitz seines Reisepasses und der Künstler kehrte nach Spanien zurück, wo er nach kurzer Zeit zum Militärdienst eingezogen wurde. Er heiratete eine Argentinierin – eine Zweckehe, die ihm den Ausgang aus der Kaserne ermöglichen sollte. 1978 erschien sein erstes Album „Inventario“, das hauptsächlich über seine Exilzeit berichtet.

In den 80er Jahren veränderte sich sein Musikstil, er wurde rockiger und elektrischer. Seine Texte wurden persönlicher. Er erzählte aus seinem Leben: Freiheit, wechselnde Beziehungen – das Leben im Rausch. Sein exzessiver Lebensstil wurde ihm zum  Verhängnis. Er erlitt einen Gehirnschlag, von dem er sich erholte, der jedoch in seinen Texten Spuren hinterließ – sie wurden besinnlicher. Er begann, Gedichte zu schreiben. Auf Grund von Depressionen trat er nur noch selten auf. Erst im letzten Jahr startete er ein Come Back. Die diesjährige Tournee „Carretera y top manta“ wird ihn auch nach Valencia verschlagen.

Termine:


20.5., 22:30 Uhr, Torrevieja: Parque Antonio Soria, Karten im Vorverkauf (23 Euro über www.cam.es, Carrefour Torrevieja, TVT, Ozone) oder Abendkasse (28 Euro);


2.6., 22 Uhr, Benidorm: Estadio de Foietes (32 Euro);


15.6., 22.30 Uhr, Valencia: Estadio Ciudad de Valencia (30 Euro);


Weitere Termine: 29.6. Barcelona, Palau San Jordi; 4.8. La Manga, Fußballplatz; 14.8. Alicante, Stierkampfarena (Plaza de Toros); 17.8. Xátiva, Fußballplatz „La Murta“; 19.8. Almería; 22.9. Murcia, Stierkampfarena.

Charlotte Wolter, 19. Mai 2006