Spielerisch die Welt entdecken
Neuesten Forschungsergebnissen zufolge können Säuglinge und Kleinkinder viel mehr, als die Erwachsenen denken. Sie vollbringen vom ersten Tag ihres Lebens an Abstraktionsleistungen, diese frühe Kategorienbildung hilft ihnen, ein bisschen Ordnung in das Chaos von Reizen zu bringen, dem sie von Beginn an ausgesetzt sind.
Kleine Kinder öffnen für sich fortwährend Entwicklungsfenster, passt dann eine bestimmte Situation dazu, lernt das Kind elementare Dinge. Passt keine Situation, schließt sich dieses Fenster für immer. Dadurch wird es mit den Jahren immer schwieriger, Sachen zu lernen. Schon 10-jährige Kinder lernen eine neue Sprache nur mühsam. Das spielend leichte Lernen aus der Entwicklungsphase ist dann schon längst vorbei. Was im frühen Stadium verpasst wurde, kann später nur durch harte Arbeit erlernt werden.
Deshalb sind der Kindergarten und die Vorschuljahre eine elementare Bildungszeit.
Das Wichtigste an einer Kindertagesstätte oder Vorschule ist eine möglichst individuelle Betreuung der Kinder. Für Eltern sollte bei der Auswahl ein erstes Kriterium das Verhältnis der Anzahl der Kinder und der Anzahl der Erwachsenen sein. Am geeignetsten sind Gruppen von neun Kindern und einem Erwachsenen.
Ein weiteres Kriterium sollte die Ausbildung der Erzieher sein. In Spanien ist in den Vorschulen die Ausbildung zum examinierten Lehrer Pflicht. Das heißt, der Lehrer muss in mindestens zwei Hauptfächern seinen "Maestro" gemacht haben. Bei Kindergärten, den "guarderías", muss der Leiter des Zentrums einen Meister haben, ähnlich wie bei Handwerksbetrieben in Deutschland. Die Mitarbeiter brauchen jedoch keinerlei Ausbildung.
Ob eine Ausbildung bei Erziehern im Kindergarten überhaupt nötig ist, darüber herrscht noch Uneinigkeit. Ausgebildetes Personal stellt natürlich ein Qualitätsmerkmal dar, aber viele sind der Meinung, dass in erster Linie ein guter Draht zu den Kindern vorhanden sein sollte. Die Erzieher sollten fähig sein, auf die Kinder einzugehen und sie zu begeistern. Mit gesundem Menschenverstand kann man auch den Wissensdurst der Kleinen befriedigen und ihren Entwicklungsstand teilen sie durch einfaches Fragen mit.
Die staatlichen Kindergärten und Vorschulen sind per Gesetz kostenlos, doch in den privaten Einrichtungen, die zwar in der Regel teuer sind, sind die Lehrer oft motivierter, die Förderung der Kinder ist besser und die Zentren sind weniger stark reglementiert. Zudem sind dies meist Ganztagesstätten, die staatlichen Schulen schließen um vier, was für viele arbeitende Eltern ein Problem darstellt.
Aber egal ob staatlich oder privat, ein gutes Bildungszentrum sollte sich durch eine Vielfalt der Angebote auszeichnen. Die Kinder sollten nicht nur spielerische Erfahrungen mit Sprachen, dem Lesen, Schreiben oder Rechnen machen, sondern auch mit dem Pinsel, Farben, Knetmasse und Kletterwänden.
Autor: Stefanie Pilhofer (imp-agentur)/ 28-11-2003/2010
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