Musik in Spanien

Durch die verschiedenen kulturellen Einflüsse der Westgoten, Araber, Motzaraber und Franzosen bildeten sich seit dem Mittelalter neben der Volksmusik weitere Musikarten heraus. Seit dem 11. Jahrhundert beschäftigte man sich mit dem mehrstimmigen Gesang. Um 1140 wurde in Santiago de Campostela das erste dreistimmige Werk komponiert und im Calixtinus-Kodex aufgezeichnet. In den von den Christen zurückeroberten Städten kam es unter Anleitung der Bischöfe zu einem umfangreichen Musikschaffen. Die Liturgie, Theaterspiele in den Kirchen und die Poesie von Alfons X im 13. Jahrhundert räumten der Musik einen großen Platz ein. Sie behielt jahrhunderte lang ihren sakralen Charakter.

Die Musik des 15. bis 18. Jahrhunderts in Spanien

Als Komponist trat Ende des 15. Jahrhunderts der auch als Dramatiker bekannte Juan del Encina hervor. Wie die anderen Kunstformen erlebte die Musik des 16. Jahrhunderts unter den ersten Herrschern aus dem Hause Habsburg seine Blütezeit. Der mit Palestrina verwandte Komponist Tomas Luis de Victoria (1549-1611) ist einer der berühmtesten Vertreter jener Epoche. Seine Zeitgenossen Francisco de Salinas und Fernando de Las Infantas waren gelehrte Musikwissenschaftler. Christobal de Morales und Guerrero begabte Komponisten von Kirchenmusik. Dort war die Orgel das vorherrschende Instrument, während man profane Musik vor allem auf der Vihuela Laute spielte, die bald von der fünfsaitigen, sogenannten spanischen Gitarre verdrängt wurde. 1629 schrieb Lope de Vega das Libretto der ersten spanischen Oper. Calderon de La Barca ist der Schöpfer der operettenhaften Zarzuela (1648) .

Der bedeutendste Komponist des 18. Jahrhunderts war der Padre Antonio Soler, dessen bevorzugte Instrumente das Cembalo und die Orgel waren.

Musik in Spanien vom 19. Jh. bis heute

Als Schöpfer einer eigenständigen spanischen Musik war der Katalane Felipe Pedrell im 19. Jahrhundert der erste einer Reihe bedeutender Komponisten, die auf die Volksmusik zurückgriffen und sie mit der Kunstmusik verbanden. Hauptvertreter dieser Richtung sind Isaac Albeniz (1860-1909) Enrique Granados (1867-1916) und besonders Manuel de Falla. Die Interpretationen Andres Segovias (1893-1987) haben der Gitarre, dem spanischsten aller Instrumente, heute wieder viele Freunde gewonnen.
Sehr talentiert sind auch Joaquin Rodrigo und Narciso Yepes. Unter den berühmten Interpreten darf der Cellist Pablo Casals (1876-1973) nicht vergessen werden. Aus Spanien stammen auch einige der zur Zeit berühmtesten Opersänger und -sängerinnen der Welt: Monserrat Caballe, Victoria de los Angeles, Teresa Bergenza, Placido Domingo, Alfredo Kraus und Jose Carreras.

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Informationen zum Thema spanische Musikrichtungen

Musik in Spanien

Musik in Spanien

Durch die verschiedenen kulturellen Einflüsse der Westgoten, Araber, Motzaraber und Franzosen bildeten sich seit dem Mittelalter neben der Volksmusik weitere Musikarten heraus. Seit dem 11. Jahrhundert beschäftigte man sich mit dem mehrstimmigen Gesang. Um 1140 wurde in Santiago de Campostela das erste dreistimmige Werk komponiert und im Calixtinus-Kodex aufgezeichnet. In den von den Christen zurückeroberten Städten kam es unter Anleitung der Bischöfe zu einem umfangreichen Musikschaffen. Die Liturgie, Theaterspiele in den Kirchen und die Poesie von Alfons X im 13. Jahrhundert räumten der Musik einen großen Platz ein. Sie behielt jahrhunderte lang ihren sakralen Charakter.

Als Komponist trat Ende des 15. Jahrhunderts der auch als Dramatiker bekannte Juan del Encina hervor. Wie die anderen Kunstformen erlebte die Musik des 16. Jahrhunderts unter den ersten Herrschern aus dem Hause Habsburg seine Blütezeit. Der mit Palestrina verwandte Komponist Tomas Luis de Victoria (1549-1611) ist einer der berühmtesten Vertreter jener Epoche. Seine Zeitgenossen Francisco de Salinas und Fernando de Las Infantas waren gelehrte Musikwissenschaftler. Christobal de Morales und Guerrero begabte Komponisten von Kirchenmusik. Dort war die Orgel das vorherrschende Instrument, während man profane Musik vor allem auf der Vihuela Laute spielte, die bald von der fünfsaitigen, sogenannten spanischen Gitarre verdrängt wurde. 1629 schrieb Lope de Vega das Libretto der ersten spanischen Oper. Calderon de La Barca ist der Schöpfer der operettenhaften Zarzuela (1648) .

Der bedeutendste Komponist des 18. Jahrhunderts war der Padre Antonio Soler, dessen bevorzugte Instrumente das Cembalo und die Orgel waren.

Als Schöpfer einer eigenständigen spanischen Musik war der Katalane Felipe Pedrell im 19. Jahrhundert der erste einer Reihe bedeutender Komponisten, die auf die Volksmusik zurückgriffen und sie mit der Kunstmusik verbanden. Hauptvertreter dieser Richtung sind Isaac Albeniz (1860-1909) Enrique Granados (1867-1916) und besonders Manuel de Falla. Die Interpretationen Andres Segovias (1893-1987) haben der Gitarre, dem spanischsten aller Instrumente, heute wieder viele Freunde gewonnen. Sehr talentiert sind auch Joaquin Rodrigo und Narciso Yepes. Unter den berühmten Interpreten darf der Cellist Pablo Casals (1876-1973) nicht vergessen werden. Aus Spanien stammen auch einige der zur Zeit berühmtesten Opersänger und -sängerinnen der Welt: Monserrat Caballe, Victoria de los Angeles, Teresa Bergenza, Placido Domingo, Alfredo Kraus und Jose Carreras.