PER MAUSKLICK in den Urlaub – ONLINE BUCHUNG im trend
Anfang 2007 hatten nach einer Erhebung der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. 39% der Deutschen das Internet bereits auf der Suche nach Urlaubsinformationen genutzt – fast dreimal so viele wie sechs Jahre zuvor. Derzeit wird ungefähr jede vierte Reise über das Internet gebucht. Die Zahl der per Web organisierten Reisen steigt weiter drastisch: im Jahresverlauf 2007 sollen es bereits 35 Millionen sein – vor zwei Jahren waren es noch 25 Millionen Reisen.
Die Touristikindustrie ist alarmiert. „Wir stehen vor radikalen Veränderungen“, gab TUI-Chef Michael Frenzel im vergangenen Herbst anlässlich des FVW-Tourismuskongresses ungeschönt zu. „Der Reisemarkt und das Verhalten der Kunden verändern sich in einem atemberaubenden Tempo“, berichtete Frenzel. Die Reisetrends lauten: Weg vom Katalog, hin zum Monitor – und von der Pauschal- zur Baustein-Reise, bei der sich der Kunde die Reise individuell zusammenstellt. „Die großen Veranstalter müssen sich darauf einstellen, dass die Pauschalreise an Bedeutung verliert“, sagte Frenzel und appelliert an die Branche: „Nur Reiseveranstalter, die ihr Angebot rechtzeitig dementsprechend umstellten, können langfristig überleben.“
Warum das Internet-Reisebüro immer beliebter wird, untersucht die Münchner Analysefirma „Ulysses-Web-Tourismus“ jährlich im Rahmen einer Studie. Die wichtigsten Gründe: „Keine Geschäftszeiten, die Hoffnung auf günstigere Preise und der Spaß bei der Suche nach der Traumreise“, erklärt Geschäftsführer Rainer Donner. Anbieter wie Expedia haben den Bastel-Boom im deutschen Reisemarkt bereits vor Jahren bemerkt und mit Baukastensystemen wie „Click & Mix“ reagiert. Über das Expedia-Tool sind inzwischen mehr als 1000 Ziele verfügbar. Schon kurz nach dem Start des Mischprogrammes im Sommer 2002 kam jede zehnte Buchung über „Click & Mix“. Auch Thomas Cook offeriert unter dem Namen „Mix & Travel“ eine Funktion, mit der Flug, Hotel und Mietwagen einzeln wählbar sind.
„Bei der Pauschalreise sind die verschiedenen Leistungen vorher festgelegt. Wer seine Wunschmassage oder den Mietwagen vorher selbst auswählt, kann im Vergleich zum Pauschalreisepreis sparen“, meint Michael Brandt, Geschäftsführer von „kurzurlaub.de“. Jedoch bietet der Reisebaukasten keine Niedrigpreisgarantie: „Der Preis der einzelnen Leistungen steigt und fällt wie an einer Börse“, weiß Rainer Pollmeier, Redakteur bei der Reisefachzeitschrift „Urlaub perfekt“.
Weil es im Internet keine gemütlichen Sessel zum Durchstöbern dicker Reisekataloge gibt, müssen die Online-Reisebüros anders punkten. Expedia unterhält deshalb ein eigenes „Service Center“, wo ausgebildete Verkehrskaufleute täglich von 8 bis 23 Uhr persönlich beraten. Die Servicemitarbeiter von „kurzurlaub.de“ haken bei offenen Fragen direkt im Hotel nach und rufen den Kunden zurück. „Im Internet bekommen Reisekunden oft den gleichen persönlichen Service, wie er vom Reisebüro bekannt ist“, meint Michael Brandt. Darüber hinaus habe die Branche das Interesse der Kunden an detaillierten Zusatzinformationen zur Reise erkannt und inhaltlich zugelegt. „Viele Seiten halten umfassende Infos über die Reiseregion oder gar Erfahrungswerte von anderen Hotelgästen bereit“, sagt kurzurlaub.de-Geschäftsführer Michael Brandt.
Und die Urlauber schreiben ihre Reiseerfahrungen im Netz fleißig für spätere Hotelgäste auf: rund 500.000 Hotelkommentare und 14.000 Reisetips von Touristen für Touristen wurden bisher auf der umfangreichsten Bewertungsseite „holidaycheck.de“ gesammelt. Sogar Hotelfotos oder Videoaufnahmen stellen Reisende für die Nachwelt online – vom Meerblick bis zum Schimmelbefall.
Die Verbraucherzentrale NRW hat der Reisebuchung im Internet eine ganze Broschüre gewidmet, die kostenlos zum Download bereit steht. Autorin Beate Wagner empfiehlt, im Internet auf eine deutliche Kennzeichnung des Anbieters zu achten: „Als Anbieter von Reiseleistungen im Internet können Reiseveranstalter, Eigentümer von Unterkünften oder Fluggesellschaften auftreten. Auch Reisevermittler bieten Reiseleistungen an.“ Außerdem sollten Verbraucher überprüfen, wo der Reisedienstleister seinen Sitz hat: „Wird zum Beispiel ein Ferienhaus im Ausland über ein Online-Reisebüro mit Sitz im Ausland vermittelt, dann unterliegt der Vertrag dem Recht des Landes, in dem das Ferienhaus liegt“, warnt Beate Wagner.
Für spätere Reklamationen sollten die wesentlichen Reiseinformationen von der Webseite des Onlinereisebüros sofort nach Buchung ausgedruckt werden. Das vierzehntägige Rückgaberecht nach dem Fernabsatzgesetz gilt für Reisebuchungen über das Internet nicht, unterstreicht Michael Brandt. Auch bei der Zahlung übers Internet ist Vorsicht geboten: „Nutzer sollten bei Online-Buchungen die Wahl zwischen mindestens zwei Zahlungsmöglichkeiten haben, zum Beispiel zwischen Überweisung und Lastschriftverfahren. Die Datenübermittlung sollte auf jeden Fall verschlüsselt erfolgen“, fordert Beate Wagner.
Quelle: http://www.billig-flieger-vergleich.de/news/article0624.html
Weitere Informationen finden Sie unter : www.spanien-reisen-imp.com
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