Die östliche Costa Dorada
Sein ausgedehnter (2.5 km) und sonniger Strand verwandelt diesen kleinen Küstenort zu einem interessanten und immer weiter entwickelten Touristenzentrum.
Er hat weiter keine besonderen Anziehungspunkte (abgesehen von der romanischen Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert, die der Gemeindekirche als Sakristei dient) als die normalen Einrichtungen für die Liebhaber von Sonne und Meer. Es gibt weder Steine noch Algen.
Angrenzend an diesen großartigen Strand findet man den Strand von Calafell (5.842 Einwohner), dessen ursprünglicher Ortskern auf einem kleinen Hügel zwischen Gebirge und Meer liegt, übertagt von den Ruinen einer alten Burg.
Herkömmlicherweise widmete sich das Dorf dem Ackerbau und dem Fischfang. Die kleinen Fischerviertel waren der Mittelpunkt der bedeutenden Entwicklung des Fremdenverkehrs, der die ausgedehnten Strände von Calafell (3 km) und Segur de Calafell (1,5km) zu florierenden Strandtourismuszielen werden ließ. Es gibt gute Fischfang- und Wassersportmöglichkeiten.
Wenige Kilometer entfernt kommen wir zu einer wichtigen Ortschaft (11.921 Einwohner) des Hinterlandes, die von den wichtigsten Verkehrswegen durchkreuzt wird, El Vendrell.
Es ist eine typische Stadt dieses Teils von Katalonien. Sie verdient einen aufmerksamen Besuch wegen ihrer Vielzahl von Baudenkmälern (Kirche aus dem 18. Jahrhundert, die von einem Engel gekrönt wird) und historischen Überresten, wegen ihrer Volksfeste (wobei die Gruppen oder "colles de castellers" hervorzuheben sind) und ihrer bemerkenswerten wirtschaftlichen und kulturellen Lebendigkeit.
Das Museumshaus von Pau Casals, der hier geboren ist, lohnt einen Besuch. Zu ihrer Gemarkung gehören die vielbesuchten Strandorte Sant Salvador (fast zwei km gute Strände) und El Francas.
Bei der Einfahrt in das Gebiet von Tarragonés kommen wir nach Roda de Bara, ein Dorf, das am Fuße des Gebirges von El Quadrell gelegen ist und 1.383 Einwohner besitzt. Es verfügt auf seinem geräumigen Küstenstreifen über einen langen Sandstrand.
Zu Beginn dieses Jahrhunderts eine kleine Sommerfrische, ist es in letzter Zeit gewachsen und zu einem vielbesuchten Touristenziel geworden. Ein besonderer Anziehungspunkt ist der Torbogen von Bera (2. Jhd.), ein römischer Triumphbogen, über den die Via Augusta der kaiserlichen Provinz führte.
Daneben, vor dem Hintergrund der Erhebung der La Mola im Küstengebirge, liegt das kleine Dorf Creixell (632 Einw.) im Umkreis der alten gleichnamigen Burg. Sein altes Fischerviertel, bekannt unter dem Namen Les Botigüs de Mar grenzt an einen ausgedehnten Strand von zwei km Länge, der die Fortsetzung des Strandes von Torredembarra ist.
Torredembarra ist ein Küstenort von 5.844 Einwohnern, der das ganze Jahr über aktiv ist: Fischfang, Handel, Ackerbau usw. Das Fischerviertel von Torredembarra ist hervorzuheben. Das Ortsbild wird von seinem Burgpalast beherrscht (16. Jhd.), und es bestehen noch Ruinen einer römischen Siedlung (Partida del Moro); zwei Portale aus dem 15. Jhd.; ihre Erzpriesterkirche besitzt eine Barockorgel.
In Altafulla gibt es neben dem Strand und dem von einer Mauer umgebenen alten Ortskern noch verschiedene römische Ruinenfunde von großem Interesse. Es handelt sich um die römische Siedlung Els Munts. Sie liegt im Stadtbezirk von Altafulla auf einem leicht zum Meer hin geneigten Hügel. Die vornehmen Zimmer waren mit Mosaik und Marmor dekoriert und es gab drei Thermalbäder.
Tarragona ist aufgrund seiner Bedeutung und Schönheit die Hauptstadt des ganzen Gebietes der Costa Dorada. Es war der Ausgangspunkt der Romanisierung der Iberischen Halbinsel und ihrer Christianisierung.
Nach der Stadt wurde eine römische Provinz benannt. Sie stellt ein einzigartiges römisch-mittelalterliches Baudenkmal dar. Die gotische Kathedrale, die römischen Mauern und Türme -mit zyklopischem Grundriss- und andere Gebäude und historische Funde können besucht werden, wenn man dem außergewöhnlichen "Paseo Arqünlogien" (Archäologische Route) folgt. Auf dessen höchstem Punkt man einen herrlichen Ausblick auf das Hinterland hat.
Zur Stadt gehören zahlreiche ausgezeichnete Strände: El Miracle (unter dem Erker der Rambla Nova, der Balkon des Mittelmeeres gerannt wird), La Arrabassada (2 km entfernt), La Savinosa und der Llarga-Strand (unermesslich und einer der bester der katalanischen Küste).
10 km von Tarragona entfernt kommen wir nach Salou. Es ist der wichtigste und bekannteste Ferienort der Costa Dorada (18.494 Einw.) wegen seiner großartigen natürlicher Bedingungen und der großen Fremdenverkehrsentwicklung, die es erreicht hat.
Zahlreiche moderne Anlagen aller Art, neben der großartigen Meerespromenade mit großen sonnigen Stränden und ganz in der Nähe Meeresbuchten und -winkel, die vor Kiefern und Buschholz umgeben sind, bilden den außergewöhnlichen Reiz des Ortes.
Wenn wir das Gebiet des Tarragones verlassen und in die Gemarkung vor Baix Camp kommen, gelangen wir nach Cambrils. Es ist ein typisches Küsterdorf (13.907 Einw.) mit einer bedeutenden Fischereiflotte.
Der Hafen ist groß und aktiv. Der Ort bewahrt seinen traditionellen Reiz als Fischerdorf. Er ist berühmt für seine Restaurants mit ganz besonderer Gastronomie und hoher Qualität, besonders in Fisch und Meeresfrüchten.
Im Sommer gibt es ein Internationales Musikfestival, zahlreiche Volksfeste und Feierlichkeiten während des ganzen Jahres und die Landwirtschaftsmesse. Das Ankommen der Boote und der Fischverkauf in öffentlicher Versteigerung von Montag bis Freitag um fünf Uhr nachmittags ist ein malerisches Schauspiel.
Der Bezirk von Mont-roig del Camp (4.727 Einw.) ist gebirgig im Westen und der Rest reicht in eine Ebene bis an die sandigen Meeresstrände. Als ein Ort vor landwirtschaftlicher Tradition hat er einer Tourismusboom erlebt wegen seiner langer Strände mit mehr als 12 km sauberem Sand.
Die wichtigsten Baudenkmäler sind das Portal de la Canal (11. Jahrhundert), das Portal de Ja Calle Mayor (12. Jhd.), die Alte Kirche, das spätere Kulturhaus aus dem 16. Jahrhundert, die Neue Kirche aus dem 19. Jahrhundert und die Ermita de Nuestra Señora de la Roca (Kapelle unserer Gottesmutter des Felsens), die als Aussichtspunkt bekannt wurde.
In jedem Jahr wird ein Volksfest im August gefeiert mit kulturellen Aktivitäten, Konzerten, Umzügen vor Riesen und Sardana-Tänzen. Mont-roig’s Adoptivsohn ist der berühmte Maler Joan Miro, der in seiner Jugend in diesem Ort lebte und der Mont-roig berühmt machte mit den Bildern, die ihn berühmt machten. wie "La Masia", "Mont-roig. 1919" und "La Casa de la Palmera" (Das Haus der Palme).
Die westliche Costa Dorada
Der erste hervorzuhebende Ort ist L’Hospitalet de l’Infant, der sich im Gemeindebezirk Vandellos (insgesamt 4.340 Einw.) befindet. Er entstand im Umkreis eines alten Gasthauses für Reisende aus dem 14. Jahrhundert, von dem interessante Teile übriggeblieben sind. Es bietet Gästebetten, Strand (700 m) und Fischfang.
L’Almadrava ist ein anderer Strand mit einigen Fremdenverkehrseinrichtungen. Der Name kommt daher, dass dort früher eine "almadraba", eine riesige, komplexe Fischernetzeinrichtung aufgespannt wurde.
Nach der Ankunft in der Gemarkung Baix Ebre kommen wir nach L’Ametlla de Mar. Der Kern der Ortschaft liegt am Hang eines kleinen Hügels mit Meerblick. Ihre Einwohner (4.305 heute) siedelten sich dort anfangs des 19. Jahrhunderts an wegen des kleinen Fischereihafens.
Um diesen typischer und schönen Hafen herum, der vor schönen Buchten (El Forn und Sant Roc hauptsächlich) umgeben ist, entwickelt sich ein attraktives Touristenziel. Es gibt interessante Baudenkmäler (Burg von Sant Jordi d’Alfamare de l’Aliga) und Volksfeste.
L’Ampolla liegt im Norden des Ebrodeltas, von dem es einen kleinen Teil einnimmt. Das nördliche Gebiet ist unübersichtlich und gebirgig. Dort liegt El Perello, und am Küstenstreifen öffnet sich die Bucht von L’Ampolla, ein Fischerdorf. L’Ampolla ist heute eine unabhängige Gemeinde, wo alle touristischen Einrichtungen der beiden Gemeinden vereinigt sind.
Schon in der Gemarkung von Montsia kommen wir nach Sant Carles de la Rapita, ein bedeutendes Landwirtschafts- und Fischereizentrum, das wegen eines Reichtums an Fisch und Meeresfrüchten berühmt ist, besonders Garnelen, denen es seine große gastronomische Bedeutung verdankt.
Es liegt im Südteil des Ebrodeltas, neben der Bucht von Els Alfacs, die der größten Naturhafen Europas darstellt. der neben seiner großen Schönheit die Möglichkeit zu einer ganzen Reihe von Wassersportarten bietet.
Gegenwärtig hat Sant Carles de la Rapita das Image eines Fischerdorfes, das seine Eigenart mit einer gemäßigten touristischen Entwicklung zu verbinden wusste. Es verfügt über ein kleines, modernes Hotelgewerbe und eine erstklassige Infrastruktur von Handels- und Sporteinrichtungen.
Ganz im Süden der Küste von Tarragora und im Bereich der sogenannten Costa de l’Ebre befindet sich Les Cases d’Alcanar, ein kleines, typisches Fischerdorf. Es gehört zum Bezirk vor Alcanar, der ungefähr 12 km Küste umfasst, an der viele ruhige Strände (wie der von Marjal) und auch zahlreiche Hotels und Fremdenverkehrseinrichtungen (Hotels, Restaurants, Campings. etc.) zu finden sind, die neben der strahlenden Sonne und milder Temperaturen während des ganzen Jahres Les Cases d’Alcarar zu einem idealen Ort für angenehme Ferien machen.
Santes Creus
Die Gesamtstrecke dieser Route beträgt 118 km und wird in mehrere Teilstrecken aufgeteilt. Wir verlassen die Stadt Tarragona auf der Provinzlandstrasse in Richtung Els Pallaresos, und nach 31 km kommen wir zum Kloster Santes Creus.
Dieses berühmte Kloster des Zisterzienserordens gab seinen Namen dem um ihn herum entstandenen Dorf, als 1843 sich eine Gruppe von Familien nach der Revolutionszeit in den Häusern der pensionierter Mönche ansiedelte.
1857 wurde im alten Palast Abacial das Rathaus von Aiguamurcia eingerichtet. Jetzt lebt die Bevölkerung von Ackerbau und Tourismus. Das in modernem Stil erbaute Gebäude der landwirtschaftlichen Genossenschaft wurde 1919 von dem Architekten aus Valles, Cesar Martinell, einem Schüler von Gaudi, entworfen.
Das Kloster, das gegenwärtig fast völlig restauriert ist, ist eng mit der Geschichte von Katalonien verknüpft. Sein Ursprung geht auf das Jahr 1158 zurück, als Guerau Alemany und andere Adlige Grundstücke verschenkten. Das Kloster stand unter dem Schutz der Könige Jaime I, Pedro el Grande (der Große), Jaime II, Pedro III und Martin El Humaro (der Menschliche) sowie des katalanischen Adels.
Die Äbte, die das Geschick des Klosters leiteten, waren von starker Persönlichkeit und regten die Bauarbeiten. das kulturelle Leben und die landwirtschaftliche Nutzung des Bodens an. Auch am Bau des Militärordens von Montesa 1319 waren sie stark beteiligt. Das Kloster wurde zu seiner Verteidigung in den Jahren 1376 – 78 befestigt.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts stand das Kloster in Blüte, doch wurde es während des Unabhängigkeitskrieges beschädigt. 1820 wurde die Gemeinschaft aufgebest und ihr Vermögen öffentlich versteigert. Die Mönche verließen endgültig das Kloster im Jahre 1835.
Nachdem 1843 der Wiederaufbau begonnen wurde, dauerte es nicht lange, bis das Gebäude als Gefängnis eingerichtet wurde. Zum Glück wurde 1921 dieses wunderschöne Gebäude offiziell unter Denkmalsschutz gestellt und seitdem hat seine Restaurierung Fortschritte gemacht.
In architektonischer Hinsicht verdienen Beachtung die Puerta Real o de la Asuncion (Königliches oder Himmelfahrtstor), der Platz von Sant Bernat Calbo, der monumentale Brunnen, der Palast des Abtes, die Fassade der Kirche, das Eingangsportal zum Kreuzgang, die Kirche und ihr Hochaltar, die Grabmäler von Pedro II el Grande, von Jaime II und von Blanca de Anjou und von anderen Mitgliedern des katalanischen Adels.
Die Erbauung des Kreuzgangs wurde 1313 begonnen und von dem großen Reinard Desfonoll fortgesetzt: das Schlafzimmer, das Archiv, der Turm der Stunden, das Kuppelgewölbe, der Kapitularsaal, der hintere Kreuzgang, der Keller, das Gefängnis, die Küche, die Vorratskammer, der Königliche Palast, die Kapelle der Dreifaltigkeit, etc. Aufgrund der langen Geschichte des Klosters sind in seinen Bauten alle Stilarten vertreten, vom romanischen bis zum Barock.
Montblanc
Montblanc, die Hauptstadt der Gemarkung Conca de Barbera, liegt zwischen den Flüssen Anguera und Francoli an einem zuerst Dues Aigues und später Vilasalva genannten Ort, gemäß einer Urkunde aus dem Jahre 1155.
Im 12. Jahrhundert befahl Alfonso I die Umsiedlung des Dorfes an das andere Ufer des Flusses Francoli nach Pla de Santa Barbara unter dem Namen Montblanc. Im Jahre 1283 wurde die Gemeinde gegründet. Im 14. Jahrhundert schuf Pedro III das Herzogtum von Montblanc zugunsten seines Sohnes.
In der Ortschaft Montblanc, einer kunstgeschichtlichen Baudenkmalszone, ist ein großer Teil des von Mauern umgebenen Ortskerns mit seiner Türmen und Toren (dem von Bove, dem vor Barcelona und dem von Sant Jordi) erhalten geblieben.
Die Pfarrkirche Santa Maria la Major ist ein majestätisches Gebäude von reinster katalanischer Gotik. Das heutige Portal ist im Renaissance Stil, da das ursprüngliche während des Krieges der Kornmäher zerstört wurde. In der Kirche befindet sich eine der bemerkenswertesten und ältesten Orgeln von Katalonier und das steinerne Altarbild von Sant Bernabe und Sant Bernat aus dem 14. Jahrhundert.
In Montblanc gibt es außerdem weitere interessante katalanisch-gotische Kirchen mit Holzdach und innerer Täfelung, die von Trennungsbögen gestützt wird. Das schönste und besterhaltene Beispiel ist Sant Miquel, aber bedeutend sind auch Sant Marcal (das heutige Mares-Museum). Sant Francesc und die Kirche des Santa Magdalena-Krankenhauses.
Poblet – Kloster Santa Maria de Poblet
Nach dem Besuch dieses kunsthistorischer Komplexes fahren wir weiter zum Kloster Santa Maria de Poblet (10km).
Das Kloster Santa Maria de Poblet hat seinen Ursprung in einer Stiftung von Ramor Berenguer IV im Jahre 1151 an das Kloster Fontfreda, in der Nähe von Narbora. 1153 wurde die Gemeinschaft der Mönche gegründet.
Das Kloster, das den Zisterzienservorschriften folgte, bildete einen autonomen Komplex, der aus drei Einheiten bestand. In der ersten befanden sich die Einrichtungen, die für die Dienerschaft des Klosters bestimmt waren. In der zweiten eine Kapelle, ein Krankenhaus für die Armen, eine Herberge, Mühlen, Lagerhallen und der Palast des Abtes.
In der dritten, die von Mauern umgeben war, befanden sich die eigentlicher Wohnungen der Mönche. In die zweite Gruppe kommt man durch die Puerta Dorada (Goldenes Tor), wo man eine herrliche Aussicht auf die Wohnungen der Mönche hat, an einer Seite die barocke Fassade der Kirche (18. Jhd.) und der Puerta Real (Königliches Tor) an der anderen.
Die Kirche (12. Jhd.) hat den Grundriss einer Basilika mit drei Schiffen, Kreuzbalken und Rundplatte. Auf dem Hochaltar kann man eines der Hauptwerke der katalanischen Renaissance bewundern: das Altarbild von Damia Forment. Auf dem Kreuzbalken, unter einem herrlichen Kuppelgewölbe, befinden sich die berühmter Königsgräber, die Pedro el Ceremonioso von Meister Cascalls erbauen ließ (nachdem sie in der Umwandlung des Klosters praktisch zerstört wurden, wurden sie von Frederic Mares restauriert).
Der Besuch des Klosters mit Begleitung eines Führers umfasst die verschiedenen Einrichtungen der Mönche, den Kreuzgang (12-14. Jhd.), mit der Kapelle des Waschbeckens (13. Jhd.), dem Kapitularsaal (13. Jhd.), der Bibliothek, dem Sprechzimmer, dem Keller, der Kirche, usw. Nach dem Besuch des Klosters kehren wir auf der Nationalstrasse N-240 über Valls nach Tarragona zurück.
Mit einem Ehrentitel "Die Stadt Valls", Wiege der castells (Burgen), wird die Stadt Valls anerkannt und ausgezeichnet, die fast zwei Jahrhunderte lang die Tradition dieses origineller und in der Welt einzigartigen Volksbrauchs aufrechterhalten hat und diese Volkskundgebung verbreitet, die gegenwärtig in verschiedenen Orten Kataloniens lebendig ist Die Stadt hat ungefähr 20.000 Einwohner.
Der alte Stadtteil erinnert an den mittelalterlichen Ort. Interessant sind die mit Toren versehenen Plätze von L’Oli und El Blat, der letztere Schauplatz der Heldentaten der Xiquets (Kinder) von Valls. Dort befindet sich auch das Stammhaus (1700 erbaut) des Dichters Josep Maria de Sagarra sowie das Rathaus (vom Beginn des 20. Jhd.)
Die Route des Priorat
Im Lauf der Jahrhunderte hat sich der Weinbau auf die ganze natürliche Gemarkung ausgedehnt, unter der gleichen Bezeichnung Priorat, die 24 Gemeinden umfasst und derer Hauptstadt Falset ist.
Die Gemarkung, die im Nordosten an die Gebirge von Prades, La Llena und Montsant grenzt, öffnet sich nach Westen in Form eines geräumigen Amphitheaters, das zu der Gemarkung der Ribera d’Ebre hinabsteigt.
Die Gesamtstrecke dieser Route beträgt 114 km. Wir fahren aus der Stadt Tarragona in Richtung Reus auf der Nationalstrasse 420. Ungefähr acht km hinter Reus kommen wir zu der Abzweigung nach Les Borges Blanques und fahren weiter auf der Landstrasse 242. Nach 17 km kommen wir zu der Kreuzung nach Poboleda und nach fünf km ins Dorf.
In Poboleda ist noch völlig die Eigenart seiner Hauptblütezeit erhalten geblieben. Mit alten Häusern, in deren Portalen alte Inschriften zu lesen sind. Der Besucher kann in anderen Orten schon vergessene Sitten und Bräuche des Landstrichs kennenlernen.
Sie hat eisenhaltige Quellen und besitzt die Kapelle Maria Assumpta inmitten eines Kiefernwaldes. Außerdem bestehen neben der landwirtschaftlichen Genossenschaft einige alte private Weinkeller im alten Stil. Überall findet man gute Tisch- und Firneweine. Es ist ein ausgezeichneter Ort zum Kennenlernen der Gastronomie und zu Kostproben aller Weine des Priorat.
Nach dem Besuch in Poboleda fahren wir nach Scala Dei (6 km). Es gehört zum Bezirk La Morera und ist das geistliche Zentrum des Priorat. Die Kartause aus dem Jahre 1163, die jetzt halb verfallen ist, bewahrt jedoch ihre ganze Majestät und beeindruckt der Besucher.
Von dieser Kartause aus lehrten die Mönche die Bauern der Gegend den Rebenanbau und die Weinherstellung. Das Dorf ist klein und reizvoll, hat frisches, gutes Wasser. Es hat Keller zum Lagern und Abfüllen der Priorat-Weine, die sehr gut installiert und ausgestattet sind und die man gern besucht.
Darauf führt uns die Landstraße nach La Vilella Alta (5km). Früher war es unter dem Namen Vilella Damunt bekannt. Es liegt oben auf einem Hügel und seine Strassen sind sehr steil. Sowohl der Platz wie die Straßen sind gut gepflastert, bewahren jedoch ihre ganze Eigenart. In seiner Genossenschaft wird eines der besten reinen Olivenöle hergestellt.
Von hier aus geht es nach La Vilella Baixa (zwei km). Auf den ersten Blick fesselt das Dorf schon durch seine Gestaltung: seine Riesenfenster, seine engen und unregelmäßiger Straßen. Das Ganze befindet sich auf Felsen, die vom Montsant-Fluss aufsteigen. Auch seine großartige romanische Brücke ist bewundernswert.
Wir fahren weiter und nach fünf km kommen wir nach Gratallops, dem geografischen Zentrum der Landschaft, wo Landstraßen und Wege zusammentreffen.
Hier befindet sich die Anlage zur Weinabfüllung der Genossenschaft von Priorat. Auf dem Platz des Dorfes findet man noch einen Fassbauer, der mit Reifen und Hammer den Fässern Form gibt. In seinem Bezirk befindet sich die Kapelle der Mare de De’u de la Consolacio (Gottesmutter des Trostes), der Schutzpatronin des Priorats.
Hier endet der Besuch des historischen Priorats und wir fahren weiter nach Falset (8 km). Es liegt am Knotenpunkt des historischen und des unteren Priorat auf einem ziemlich unwegsamen Gebiet. Es ist ein bekanntes Weinbauzentrum. Das Gebäude der Winzergenossenschaft, ein einzigartiges Beispiel katalanischen Modernismus, ist Werk Cesar Martinells, des Schöpfers anderer ähnlicher Genossenschaften in diesem Gebiet Kataloniens.
Die Ortschaft ist um einen Hügel herumgebaut, auf dessen Anhöhe sich die mittelalterliche Burg von Falset befindet. Ein typischer und schöner Ort ist die mit Toren geschmückte "Plaza de la Quarteran" und in ihrer Nähe die barocke Pfarrkirche Santa Maria.
Von Falset kehren wir nach Tarragora (47 km) zurück zum Abschluss der Rundreise durch das Priorat.
Das Ebro Delta
Von unserem Ausgangspunkt Tarragona fahren wir auf der Nationalstraße 340 in Richtung Valencia. Nach 67 km kommen wir nach Camarles, das im Ebro-Delta liegt.
Von dort aus fahren wir weiter auf der Provinzstraße in Richtung La Cava (10 km). In La Cava gibt es verschiedene Schiffe, mit denen wir durch das Ebro-Delta fahren und so aus der Nähe seine Vegetation und seine Tierwelt bewundern können.
Das Ebro-Delta ist die ausgedehnteste feuchte Zone von ganz Katalonien. Mit seinen 320 km Fläche stellt es das wichtigste Wasser-Habitat des westlichen Mittelmeers dar, nach der Camargue (Französischer Regionalpark), und das zweite in Spanien, nach dem Nationalpark von Doñana.
Andrerseits steht seine wichtige Rolle auf biologischem Gebiet im Gegensatz zu der tiefgehender menschlichen Nutzung eines großen Teils der Fläche und des nicht weniger bedeutenden Ackerbaus. Das Gleichgewicht zwischen den Schätzen der Natur und der Nutzbarmachung durch den Menschen ist niemals leicht gewesen.
Der Naturpark des Ebro-Deltas hat eine Gesamtfläche von 7.736 ha, wovon 3.979 auf die Gemarkung von Montsia entfallen (rechtes Hemidelta) und 3.757 auf die von Baix Ebre (linkes Hemidelta). Er umfasst die Lagunen von Les Olles, El Canal Vell, El Garxal, L’Alfacada, La Platjola, La Tancada und L’Encanyissada. die Buda-Inseln, Sant Antoni und Sapinya, die Halbinseln La Punta de la Banya (Els Alfacs) unf El Fangar, los Ullals de Baltasar und die Einöden von Casablanca.
Die Landschaft des Deltas hat seine besondere Eigenart, die es in ganz Katalonien unverwechselbar macht. Das völlig ebene Gelände gibt ihm ein besonderes Aussehen. In seinem Innern finden wir Gemüse- und Obstanbauzonen und besonders ausgedehnte Reisfelder, die je nach Jahreszeit ganz verschieden aussehen (vor Erde bedeckt im Winter, überschwemmt im Frühling, grün im Sommer) und von einmaliger Schönheit.
Im Küstenstreifen befindet sich eines der schönsten Seengebiete der Mittelmeerzone mit großen Lagunen, die von Röhricht und Schilf umgeben sind. In ihrem Umkreis gibt es große Flächen salzhaltiger Böden mit salzliebender Vegetation (Stauden von Sodakraut oder Meeresschilf) und außerdem die langen, sandigen, einsamen Strände mit ihrer Dünen, die von Dünengras und anderen psamophilen Pflanzen gekrönt sind, die sich gut der Umwelt angepasst haben.
Von La Cava aus fahren wir weiter nach Tortosa (37 km). Es ist eine Stadt (29.190 Einw.) und Bischofssitz von großer Bedeutung in Katalonien. In der römischen Zeit bildete sie die Kolonie Julia Augusta Dertosa.
Es bestehen noch wertvolle Bauwerke aus der arabischen und mittelalterlichen Zeit. Gegenwärtig ist sie ein wichtiges Produktions-. Handels- und Vertriebszentrum für landwirtschaftliche Erzeugnisse, besonders Olivenöl und Reis.
Wichtige Baudenkmäler sind das "Castell (Burg) von Suda", das heute ein "Parador de Turismo" (staatliches Touristenhotel) ist, und die Kathedrale (gotisch, ursprünglich aus dem 14. Jhd.) mit barocker Fassade aus dem 18. Jhd. Darin wird die "Marc de De‘ u de la Cinta" (Gottesmutter des Bandes) verehrt, die im ganzer Gebiet berühmt ist. Hervorzuheben sind darin der Kreuzgang, die "Puerta de L’Olivera" (18. Jhd.) und das sehr bedeutende und reichhaltige Museum.
Von Bedeutung sind auch der Bischöfliche Palast (14. bis 18. Jhd.), die "Llotja" (mittelalterliches Handels- und Börsenzentrum, 14. Jhd.) und das "Colegio de Sart Lluis", ein Gebäude aus der Zeit der Renaissance, in dem das Archäologische Museum untergebracht ist.
Der ganze mittelalterliche Stadtteil ist bewundernswert und einer der schönsten der Gegend, sowohl durch seine Eigenart, wie auch durch die Pracht der Gebäude, die darin enthalten sind.
Nach dem Besuch der Stadt Tortosa fahren wir nach Amposta (17 km). Am Ufer des Ebro gelegen besitzt sie Überreste einer alter Burg. Die Hängebrücke über dem Ehm mit einer Entfernung von 130 m zwischen der Säulen. ist zu einem Kennzeichen der Stadt geworden. Im Stadtinnern, immer in Flussnähe, bewahren die Straßen den Charakter früherer Zeiten.
Von Amposta in Richtung Valencia fahren wir auf der Nationalstraße 340 nach Sant Carles de la Rapita (11 km). Es ist ein Fischerdorf, das von Carlos III gegründet wurde, dessen wichtigste Gebäude, einige davon unvollendet, aus der Gründungszeit stammen.
In Sant Carles de la Rapita beenden wir die Route des Ebro-Deltas und kehren nach Tarragona (89km) zurück.
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