Gesund essen – Ökoprodukte in Spanien
Der Boom setzte ein, als die Regierung beschloss, EU-Subventionen für die ökologische Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Anbauflächen freizugeben.
Die Anbaufläche für biologische Produkte ist in Spanien überproportional gewachsen, der Binnenmarkt profitiert davon jedoch wenig: Mehr als 80 Prozent der Waren gehen ins Ausland. Auch die Verarbeitung und Veredelung überlässt Spanien weitgehend den europäischen Nachbarn.
Was zudem fehlt, sind Anbauverbände, überregionale Kontrollstellen, landesweit bekannte Bio-Zeichen und weiterverarbeitende Betriebe. Angebaut wird nach EU-Richtlinien. Jede der 17 Provinzen Spaniens hat ein eigenes Bio-Label und eine halbstaatliche Kontrollorganisation, die mitunter auch Beratungsfunktion übernimmt.
Bio-Anbau Motor der Landwirtschaft
„Der biologische Anbau ist Motor der landwirtschaftlichen Entwicklung in Andalusien geworden“, sagt Berater Francisco Sanchez von der Exportfirma Campina Verde. Einige spanische Unternehmer seien auf den „Bio-Zug“ aufgesprungen und leisteten professionelle Arbeit, die allerdings zu sehr „exportlastig“ sei, der Binnenmarkt komme zu kurz.
Die klimatischen Verhältnisse an der Südküste lassen den Anbau von subtropischen Früchten wie Avocados, Mangos und Cherimoyas zu. Der östliche Küstenstreifen ist geprägt von intensivem Feingemüse- und Zitrusfrüchteanbau, während früher hier nur Zitrusplantagen zu finden waren. Extensiver Anbau von Mandeln, Oliven und Wein ist mehr im gebirgigen Landesinneren vertreten.
Die Entwicklung in der südlichen Provinz Andalusien ist, ebenso wie in den übrigen Landesteilen, gekennzeichnet von einer extremen Export-Orientierung. Über 80 Prozent der Erzeugnisse gehen außer Landes. Gleichzeitig ist der inländische Bio-Markt auf teure Importe von Trocken- und Molkereiprodukten angewiesen.
Verarbeitung und Veredelung der Rohstoffe findet häufig nicht in Spanien statt. Hoffnungsvolle Ansätze sind jedoch dank engagierter Unternehmer zu verzeichnen, denen auch die Entwicklung des Binnenmarktes ein Anliegen ist. Noch allerdings ist das Verbraucherinteresse bescheiden. Der Umsatzanteil für Bio-Produkte liegt bislang unter einem Prozent.
In bezug auf Inlandsvermarktung für Naturkost ist das Land stark unterentwickelt. Von mehr als 2.500 Geschäften, so genannten Herboristerias, vergleichbar mit unseren Reformhäusern, verkaufen Schätzungen zufolge rund 1.000 neben Nahrungsergänzung, Kräutern und anderen Reformprodukten auch Bio-Lebensmittel, überwiegend das Trockensortiment.
Ausgesprochene Naturkostläden sind im Süden äußerst selten, in Gesamtspanien gibt es schätzungsweise rund 100 Fachgeschäfte. Food-Coops sind in den größeren Städten oft Wegbereiter für eine Bio-Einkaufskultur.
Tradition in zeitgemäßer Aufmachung
Was im Süden praktisch fehlt – nämlich echte Naturkostgeschäfte – ist im „europäisierten“ Katalonien zu finden. Die Bevölkerung zeigt sich hier weltoffener, und gesundes Essen beziehungsweise Naturkost spielt in den katalanischen Metropolen wie Valencia und Barcelona eine bedeutende Rolle Interessant dabei ist die Kombination von Verkauf, Dienstleistung und manchmal noch Restaurant.
In Valencia hat sich das 230 Jahre alte Familienunternehmen José Navarro Schwung bewahrt und sich dem Zeitgeist angepasst. Neben der traditionellen Herboristeria-Abteilung, die weiterhin Diätetika, Heilkräuter und Tees verkauft, ist auf 700 Quadratmetern Verkaufsfläche ein großzügiger Bio-Supermarkt entstanden. Die Lebensmittelabteilung bietet zu 90 Prozent Bio-Ware an, mittelfristiges Ziel sind 100 Prozent. Vier Eigenmarken in verschiedenen Warengruppen erlauben es Familie Navarro, ihre Marktposition auszubauen.
Dem Ladenkonzept nach dem Motto „in der Vielfalt liegt die Stärke“ scheint der Erfolg recht zu geben: Drei neue Läden mit einer Größe von 300 bis 400 Quadratmetern sind in der Region Valencia in Planung.
Besonderheit beim „Salud Natural“ in Valencia-Stadt ist das Schulungszentrum, wo Kurse für Landwirtschaft, Baubiologie, Umwelt- und Gesundheitsthemen oder Yoga angeboten werden.
Monatlich erscheinen die aktuellen Termine und Themen in der hauseigenen Broschüre. Auch im Internet findet man alle Informationen unter www.saludnatural.net
Hersteller von Biolebensmitteln im Raum Alicante
Aufgeführt sind jene Produzenten von Ökolebensmitteln in der Provinz Alicante, die in CAE* genannt sind | |||
Produkte | Empreseas | Telefon | Ort |
Gewürze | Herbes del Moli | 965 530 718 | Planes |
Nüsse, Rosinen | Ganadera | 965 112 612 | Alicante |
Nüsse, Rosinen | Almendra Mediterráno | 965 459 491 | Elche |
Nüsse, Rosinen | Agroespaña | 902 196 309 | Elche |
Nüsse, Rosinen | Mañan | 965 478 420 | Pinoso |
Obst und Gemüse | Sat Imperio | 965 356 621 | Benejúzar |
Obst und Gemüse | Jesús Mª Copeiro | 965 732 097 | Benissa |
Obst und Gemüse | Hortocox | 965 361 050 | Cox |
Obst und Gemüse | Agronovel | 965 605 205 | Novelda |
Obst und Gemüse | Coop. Agricola de Pego | 965 572 203 | Pego |
Obst und Gemüse | El Sabinar | 616 110 246 | San Vicente de Raspeig |
Obst und Gemüse | Agricola Villena | 965 800 095 | VillenaVillena |
Olivenöl | Ribes Oli | 965 885 517 | Beniardá |
Oliven, Rosinen, Mandeln | Campomar Nature | 686 488 129 | Alicante |
Oliven, Rosinen, Mandeln | Tot Ecologic | 965 821 521 | Beneixama |
Tee, Kaffee | Martínez y Cantó | 965 600 200 | Novelda |
Teigwaren | Carrefour | 965 918 000 | Alicante, Benidorm |
Teigwaren | Dulces Aspe | 965 491 031 | Aspe |
Teigwaren | Miralles | 965 971 930 | Heredades (Rojales) |
Teigwaren | Forn de Ca´Manel | 966 855 164 | Orxeta |
Turrón, Kakao, Schokolade | Hijos de Soler Martínez | 965 810 003 | Biar |
Turrón, Kakao, Schokolade | Frundols | 965 610 733 | Jijona |
Turrón, Kakao, Schokolade | Frytur | 965 612 405 | Jijona |
Turrón, Kakao, Schokolade | Garrigos | 965 610 625 | Jijona |
Wein, Sekt | Bodega L´Alguenya | 965 476 113 | Algueña |
Wein, Sekt | Coop. Agricola | 965 552 444 | Ibi |
Wein, Sekt | Ntra. Sra. Del Carmen | 965 820 021 | La Cañada |
Wein, Sekt | Santa Catalina | 966 960 096 | Monóvar |
Wein, Sekt | Bodega el Pinós | 965 477 040 | Pinoso |
Wein, Sekt | Campo San Blas | 965 474 014 | Sax |
* CAE: Comité Agricultura Ecológica 13/05/04 Julia Borck IMP-Agentur S.L. |
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