Arbeiten auf 400-Euro-Basis in Spanien klingt für viele Deutsche nach einer schnellen Lösung, um sich etwas dazuzuverdienen. Doch in Spanien gibt es dieses Modell nicht. Die deutsche Minijob-Regelung existiert hier schlichtweg nicht – weder rechtlich noch praktisch.
Warum Arbeiten auf 400-Euro-Basis in Spanien nicht funktioniert
In Deutschland ist der Minijob bis 538 € sozialversicherungsfrei. In Spanien dagegen muss jede bezahlte Tätigkeit offiziell gemeldet werden. Auch bei kleinen Nebenjobs verlangt die spanische Sozialversicherung (Seguridad Social) eine Anmeldung. Es gibt keine pauschale Freigrenze wie beim deutschen Minijob.
Was sind die Alternativen zum 400-Euro-Job?
Wer in Spanien auf eigene Rechnung arbeiten will, benötigt den Status als Autónomo. Das ist die gängige Lösung für kleine Dienstleister – vom Nachhilfelehrer bis zur Haushaltshilfe. Doch auch als Autónomo entstehen Kosten: Sozialabgaben, Steuerpflicht und Verwaltungspflichten. Selbst bei geringem Einkommen sind regelmäßige Zahlungen fällig.
Schwarzarbeit als Risiko
Weil Arbeiten auf 400-Euro-Basis in Spanien offiziell nicht möglich ist, greifen viele zur Schwarzarbeit. Besonders in Küstenregionen wie der Costa Blanca oder Costa del Sol arbeiten viele ohne Anmeldung. Die Löhne sind niedrig – oft 7 bis 10 € pro Stunde. Das ist für korrekt gemeldete Selbstständige nicht tragbar, da sie meist mindestens 15 € pro Stunde verlangen müssen, um ihre Abgaben zu decken.
Doch Schwarzarbeit ist illegal und risikobehaftet. Wer ohne Anmeldung arbeitet oder einen solchen Dienst in Anspruch nimmt, riskiert Geldstrafen, Haftungsprobleme und fehlende Absicherung.
Praxisbeispiel: Garten- und Poolpflege an der Küste
An der spanischen Mittelmeerküste sind Dienstleistungen wie Gartenpflege oder Poolreinigung stark gefragt. Fast jedes Haus hat einen Garten, viele sogar einen Pool. Das hat zu einem großen Markt geführt – mit vielen legalen, aber auch illegalen Anbietern.
Ein selbstständiger Gärtner, der Rechnungen stellt und haftet, muss höhere Preise aufrufen. Doch genau diese Professionalität bringt Vertrauen, Folgeaufträge und rechtliche Sicherheit.
Langfristige Vorteile der offiziellen Anmeldung
Wer legal arbeitet, zahlt zwar Beiträge – hat aber Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem, sammelt Rentenpunkte und kann unternehmerisch wachsen. Wer Rechnungen stellt, wird von Hausverwaltungen, Eigentümern und Unternehmen bevorzugt.
Ein richtig gemeldeter Autónomo wirkt professionell und ist langfristig erfolgreicher – auch wenn die Einstiegshürden höher sind.
Fazit: Arbeiten auf 400-Euro-Basis in Spanien ist ein Irrglaube
Die Idee, in Spanien einfach so auf 400-Euro-Basis zu arbeiten, funktioniert nicht. Es gibt keine vergleichbare Regelung wie den Minijob in Deutschland. Wer legal arbeiten will, benötigt einen Arbeitsvertrag oder muss sich als Autónomo anmelden. Alles andere ist Schwarzarbeit – und birgt Risiken für beide Seiten.
Wer langfristig plant, sollte sich informieren, wie man legal tätig wird – und von Anfang an sauber arbeitet. Das lohnt sich nicht nur für die eigene Sicherheit, sondern auch für die Zukunft.



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