Der Baum von Gernika
Die „Juntas de Bizkaia“ (die ehemaligen Landtage) versammelten sich vor Hunderten von Jahren unter einem Eichbaum in Guernica.
Wenn ein Baum abstarb wurde gemäss der Tradition an der gleichen Stelle ein neuer gepflanzt. Auf diese Weise war der Gernikako Arbola für die Basken schon immer das Wahrzeichen ihrer Rechte als Volk.
In der „Casa de Juntas“ von Gernika steht die Steinbank, auf der die Landesherren des „Señorío de Bizkaia“ Platz nahmen.
Auch der alte, längst verdorrte Eichbaum steht dort als stiller Zeuge der Geschichte. Ihm gegenüber bewahrt ein neuer die tausendjährige Tradition.
Die Salinen von Añana
Im Süden der Provinz Alava befinden sich die Salinas de Añana, die von den Römern entdeckt wurden und seit jener Zeit fast auf die gleiche Weise „angebaut“ werden.
Es handelt sich um ein stufenartig aufgebautes Tal, dessen Terrassen mit alten Holzbalken abgestützt werden. Diese sind zwar schon morsch und vom Salz zerfressen, aber dennoch noch nützlich. Diese Salinen bilden eine Gruppe von fünftausend Terrassen, von denen noch fast die Hälfte funktionsfähig ist.
Zwischen Mai und September, solange das gute Wetter anhält, „pflügen“ die Bewohner von Añana ihre Terrassen und ernten das Salz. Tag für Tag. Der aus Tal, Terrassen und Dorf bestehende Komplex ist so überwältigend, dass dieser Ort zum „Bauwerk von kunst-historischem Interesse“ erklärt wurde.
Feste im Baskenland
Januar | La tamborrada (Trommelmärsche)
von San Sebastián-Donostia |
Februar | Patronatsfest San Blas in Idiazabal (Gipuzkoa)
Karneval in Tolosa (Gipuzkoa) Karwoche Via Crucis von Balmaseda (Bizkaia) |
Mai | Fiestas de la Cruz (Fest des Kreuzes) in Zestoa (Gipuzkoa) |
Juni | Alarde de San Marcial in Irún (Gipuzkoa)
La Kaxarranca von Lekeitio (Gipuzkoa) La tamborrada von Pasaia (Gipuzkoa) |
August | Namensfeste der Schutzpatrone:
Virgen Blanca in Vitoria-Gasteiz San Sebastián-Donostia und Bilbao |
September | Gansos von Lekeitio (Bizkaia)
Alarde von Hondarribia (Gipuzkoa) Namensfest des Schutzpatrons von Bermeo (Bizcaia) Baskische Woche von Zarautz (Gipuzkoa) |
Oktober | Patronatsfest San Fausto in Basauri (Bizkaia) |
Dezember | Mitternachtsmesse in Bastida (Alava) |
Baskische Kunst
Von den alten kunsthandwerklichen Bräuchen stammen noch die kaikus (mit Quasten verzierte Strickjacken), Halstücher nach Art der arrantzale (aus Baumwolle in blau-weissem Karomuster) oder die „boinas“, die typischen Baskenmützen aus Wollfilz von Tolosa.
Ausserdem besteht noch das Eisenkunstgewerbe, das Arbeitsgeräte für die Feldarbeit, Beile oder Viehglocken herstellt.
In Zegama (Guipuzcoa) und Vitoria (Alava) gibt es noch einige Töpfer die hauptsächlich Krüge anfertigen. Auch die kunsthandwerkliche Verarbeitung von Holz ist beibehalten worden, wie aus den ländlichen Gebrauchsgegenständen —Gefässen und Gabeln— ersichtlich ist.
Gastronomie im Baskenland
Die Gastronomie des Baskenlandes bedient sich hauptsächlich der Meeresprodukte: besugo al horno, txangurro (centollo), kokotxas de merluza, angulas, marmitako (Kartoffeln mit Thunfisch), sardinas, etc.
Die Regionalküche verwendet zahlreiche Gewürze; sie kennt kaum süße Nachspeisen mit Ausnahme des Reis- und Mandelkuchens.
Tradition haben auch Weine und Liköre: der trockene Weißwein „txacolí“ oder der „pacharán“, ein Schlehenlikör. In der Umgebung der Ría de Mundaka gibt es einen guten Tresterschnaps. Typisch für viele andere Orte ist der „zurracapote“.
Beliebte Gerichte sind Bohnen, das Riesenkotelett von Talosa, die Trüffel von Gampeñzo, der marmitako von Bermeo oder Lekeitio, die Sardinen von Handarribia, der Käse von Idiazabal, die „roscones“ von Markina, die ignacios von Azpeitia und die exzellenten Weine der „Rioja“ in Alava.
Naturräume im Baskenland
In der Provinz Alava befinden sich folgende Naturparks
Gorbea (teilweise auch zur Provinz Bizkaia gehörig);
lzkiz in Santa Cruz de Campezo in der Sierra de Acedo);
Sierra de Entzia und Valderejo (bei La Lastra);
der Biotop der Lagunas de Laguardia und
das Bergmassiv Macizo de Aitzgorri (in Gipuzkoa).Zur Provinz Gipuzkoa gehören die Naturparks
Aralar (bei Tolosa), Aiiaka-Harria (bei Oiartzun) und
Pagoeta (bei Zarautz) sowie der Biotop Río Leizarán (bei Andoaíe).
In der Provinz Bizcaia liegen
das Reservat der Biosphäre Urdaibai (bei Gernica) und
der Park Parque de Urkiola (bei Durango).
Sport im Baskenland
Das Baskenland bewahrt noch die meisten ureigenen Sportarten.
Besondere Erwähnung verdienen
die „pelotaris“ , Spieler des baskischen Ballsports „pelota vasca“
die „aizolaris“, Holzfäller;
die „harrijasotzaileak , Steinheber;
die Sportart des „sokatira“ , Steinziehen mit Hilfe von Ochsen;
und die „korrikolaris“, Waldläufer.
Städte im Baskenland
Bilbao:
Kathedrale Santiago (gotisch),
Kirche San Antonie (15. Jh.),
Rathaus, Sitz der Deputation der Zentralregierung, Basilika Begoña,
sehenswerte Strassen des Casco Viejo (Altstadt)
und Hängebrücke.San Sebastián-Donostia:
Burg Urgull,
Kirchen San Vicente (16. Jh.) und
Santa Maria del Core (18. Jh.),
Plaza de la Constitución (Platz der Verfassung),
Rathaus, Palast Miramar und
der Paseo de la Concha
(Strandpromenade am muschelförmigen Strand).
Vitoria-Gasteiz
Alte Kathedrale (gotisch),
Kirchen San Pedre (gotisch) und
San Miguel (mit barockem Altaraufsatz),
Plaza de la Virgen Blanca,
Paläste der Familien Escoriaza-Esquibel, Bendaña,
Marqués de Montehermoso und Ajuria Enea
(Sitz der baskischen Regierung).
Gernika
Casa de Juntas mit der Vereidigungskirche Santa María la Antigua,
Sitzungssaal, Museum und Eichbaum.
Hondarribia
Ummauerte Altstadt und altadelige Häuser.
Laguardia
Kirche Santa María de los Reyes (gotisch) und
Stadtmauern mit Befestigungstürmen.
Onati
Universität (16. Jh.),
Kirche San Miguel (gotisch)
und Rathaus (barock)
Kunstmuseen im Baskenland
Das spanische Baskenland wird immer mehr zu einem international bedeutenden Kunstzentrum. In der Hauptstadt Vitoria eröffnete König Juan Carlos das Artium-Museum für zeitgenössische Kunst, das mit einer Sammlung von 1600 Werken spanischer Maler und Bildhauer aufwartet.
Unter ihnen sind Salvador Dali, Pablo Picasso, Antoni Tapies, Joan Miro, Antonia Saura, um nur einige Namen zu nennen.
Die Kollektion ist die zweitgrößte ihrer Art in Spanien nach der des Königin-Sofia-Museums in Madrid.
Die neue Pinakothek entstand in dreijähriger Bauzeit für rund 23 Millionen Euro in der Altstadt von Vitoria auf dem Gelände des ehemaligen Busbahnhofs. Vor dem Gebäude, das von dem Architekten Jose Luis Caton konzipiert worden ist, steht die größte Skulptur Spaniens
Das Eisenwerk „La Mirada“ (Der Blick) von Miquel Navarro ist 45 Meter hoch und 63 Tonnen schwer. Auf 13 0000 Quadratmeter bietet das von Javier Gonzalez de Durana geleitete Museum Platz für eine Auswahl der ständigen Sammlung und für wechselnde Ausstellungen.
Außerdem gibt es einen Kinosaal und ein Auditorium, in dem Konferenzen und Konzerte stattfinden sollen. Das Artium gesellt sich zu anderen bedeutenden Kunstzentren im spanischen Baskenland wie dem im Oktober 1997 eröffnete Guggenheim-Museum in Bilbao oder dem dortigen Euskalduna-Musikforum (1999), dem Kursaal-Palast von San Sebastian (1999)
http://www.artium.org
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