Nationalpark Coto de Donana in Andalusien – Ausflüge, Ausflugsziele in Andalusien

Das soll Spanien sein? Der Strand ist menschenleer. Bis zum Horizont. Links der Atlantik, rechts die Dünen. Und dahinter? it dem groben Profil seiner Reifen schiebt sich der Unimog den Sandberg hinauf. Keine Bettenburgen, Villen und Golfplätze sind zu sehen, keine Straßen und keine Menschen. Nur Dünen, Weite und Rehspuren im Sand. 
Willkommen an einem der letzten unverbauten Abschnitte der spanischen Südküste, dem Nationalpark Coto de Donana in Andalusien. Geschützt wird hier eines der weltweit wichtigsten Feuchtgebiete. Seine Zukunft allerdings ist bedroht – von Erdbeeren.
Sie treffen an der Laguna  de Santa Olaya ,im Herzen des Nationalparks auf Rosa Flamingos , auf Löffler und Reiher.  An die afrikanische Savanne erinnern auch die Damhirsche, die vor der sich schirmartig ausbreitenden Krone einer Pinie auf offener Grasfläche äsen. Zu erreichen ist die Lagune auf organisierten Geländewagentouren.  Auf eigene Faust dürfen die Touristen den Nationalpark nur in der Nähe der Besucherzentren erkunden.
Donana ist ein Flickenteppich unterschiedlicher Lebensräume: Hinter den Wanderdünen an der Küste wachsen Pinienwälder, Korkeichenhaine und Heide. Dann folgt sumpfiges Marschland, das regelmäßig überflutet und von offenen Lagunen unterbrochen wird. Geschaffen hat dieses Ökosystemder Fluss Guadalquivir, der an seiner Mündung seit Jahrtausenden Sand und Schwebstoffe abgelagert hat.
Wie deas Wattenmeer an der Nordsee lockt Donana zahlreiche Zugvögel an: Schätzungsweise sechs Millionen von ihnen legen hier eine Pause ein, wenn sie im Frühjahr und im Herbst ihre Lebensräume von Afrika und Europa wechseln. Veile sparen sich sogar den Sprung auf den anderen Kontinent und überwintern hier im äußersten Süden Europas.
Das Donana Spaniens touristischen Bauboom und vereschiedene Plantagenprojekten trotzen konnte, darf sich der WWF auf die Fahnen schreiben. Auf Betreiben der Naturschutzorganisation wurde noch während der Franco-Diktatur der Schutz der Küste und des Marschlandes  gesetzlich festgeschrieben. Im Oktober 1969 wurde Donana zum Nationalpark erklärt.
Gegen wässrige Erdbeeren
Der Rocina ist Donanas wichtigster Zufluss. Weil er früher bis in den Spätsommer Wasser führte, wird er die "Mutter der Marsch" genannt. In den vergangenen Jahren versiegte der Fluss aber bereits im Juni. Vor allem für den anbau von Früherdbeeren, die auch in Deutschland im Februar in Supermärkten zu finden sind, wird dem Fluss Wasser abgegraben.
Als Gegenmaßnahme haqben Fuentelsaz und seine Kollegen ein Pilotprojekt gestartet: Sie arbeiten mit einigen Erdbeerfarmern zusammen und zeigen diesen, wie man mit einem Viertel weniger Wasser und etwas Technik – Tröpfchenberieselung, Feuchtigkeitssensoren im Boden und Computern zur automatischen Steuerung des Ganzen – saftige Erdbeeren bekommt.  Damit noch mehr Farmer einsteigen, kümmert sich der WWF auch um die Vermarktung: Mit einem Panda Logo auf dem Schälchen werden die "Weniger-Wasser-Erdebeeren" unter anderem auch in Deutschland angeboten.
Wie sehr die intensive Landwirtschaft dem Fluss zusetzt, ist im Frühjahr bei "La Rocina" für Besucher nicht erkennbar. Hinter dem Gebäude des Informationszentrums führen Wanderwege durch den Pinienwald entlang des Flusses, der hier mit seinen zahlreichen flachen Buchten und Inseln kaum als solcher zu erkennen ist. Unterstände am Ufer ladaen zur Rast ein. Mit etwas Glück können dort Ibisse, Krickenten und Graugänse ohne Fernglas betrachtet werden.
Etwas flußabwärts liegt El Rocio. Unbefestigte Straßen und weite sandige Plätze, die eingerahmt werden von zweigeschossigen weißen Häusernit Geländern zum Festbinden von Pferden: El Rocio wirkt wie der perfekte Ort für einen Westernfilm – kulissenhaft und tot.  Denn hier wohnen kaum mehr als 1000 Menschen.
Piliger und Vogelfans
Die meisten Häuser ,die christlichen Bruderschaften gehören, stehen 50 Wochen im Jahr leer. Nur zu Pfingsten ist alles anders: Dann verlässt die Heilige Jungfrau von Rocio – eine goldene Marienfigur – bei einer Prozession die Wahlfahrtskirche, und der Ort platzt aus allen Nähten:
Eine Million Pilger kommen, viele hoch zu Ross. Nach der Pfingstsause wird es aber wieder still. Am Ufer des Rocina haben die Vogelfans dann genug Platz, die raumgreifenden Beine ihrer Stative auszubreiten.
Ein Schutzprogramm, welches seit ein paar Jahren erfolgreich läuft, ist das Nachzuchtprogramm für den Iberischen Luchs.  Der Luchs ist stark gefährdet. Seit dem Aussterben der Säbelzahntiger vor gut 10.000 Jahren , könnte der Pardelluchs, wie der Iberische Luchs auch genannt wird, für immer verschwinden.  Um diesem traurigen Umstand entgegen zu wirken, ist man hier bemüht, den Pardelluchs wieder zu züchten um ihn dann auszuwildern.
Klima und Reisezeit:
Ein Besuch ist ganzjährig möglich. Die besten Reisezeiten für Vogelliebhaber sind Frühling und Herbst.  Die nächstgelegenen Flughäfen sind Sevilla und Jerez de la Frontera. Von den Flughäfen geht es am einfachsten mit einem Leihwagen weiter.
UNESCO Weltkulturerbe
Das Schutzgebiet gehört seit 1994 zum Unesco-Weltkulturerbe. Es ist das wichtigste Feuchtgebiet Spaniens und ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel bei ihren jährlichen Wanderungen  zwischen Europa und Afrika.

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Spanien-ABC
Author: Spanien-ABC

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