Die Bourbonen, Napoleon und der Freiheitskrieg der Spanier ( 1808 – 1814)

1700

Karl II. stirbt ohne Erben, hatte aber in seinem Testament Philipp von Anjou, Enkel seiner Schwester Maria Theresia und Ludwigs XIV., zum Nachfolger bestimmt.
Kaiser Leopold, der zugunsten seines Sohns, dem Erzherzog Karl, auf seine Ansprüche verzichtet hatte, ist empört.

1702 – 1714

Der spanischer Erbfolgekrieg. England, Dänemark und die deutschen Fürsten unterstützen den Habsburger Erzherzog Karl gegen Frankreich (Philipp von Anjou), das mit Kurköln und Kurbayern verbündet ist.
Katalonien, Valencia und Aragonien schlagen sich ebenfalls auf die Seite des Erzherzogs, und der Krieg erfasst ganz Spanien (1705). Nach dem Tod Josephs I. wird Erzherzog Karl 1711 deutscher Kaiser.
In den Friedensschlüssen zu Utrecht sowie Rastatt und Baden verliert Spanien Gibraltar und Menorca an die Engländer und die südlichen Niederlande, Mailand, Neapel, Mantua und Sardinien an Österreich. Der Bourbone Philipp V. wird zum spanischen König ernannt (1714-1745). Die Gefahr einer das politische Gleichgewicht störenden Übermacht Spanien-Österreichs ist damit beseitigt.

1759 – 1788

Karl III. regiert als aufgeklärter Despot. Er wird von fähigen Ministern unterstützt, die bedeutende Wirtschaftsreformen durchführen. Er gilt daher als der glanzvollste spanische Bourbone. Unter seiner Regierung werden die Jesuiten ausgewiesen (1767).

1788

Karl IV. besteigt den Thron. Er hat einen schwachen Charakter und lässt sich von seiner Gemahlin Maria Luise von Parma und deren Günstling Godoy leiten.

1793

Nach dem Tod Ludwigs XVI. von Frankreich auf dem Schafott erklärt Spanien dem revolutionären Frankreich den Krieg.

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1796 – 1805

Spanien verbündet sich mit dem französischen Direktorium gegen England (Vertrag von San Ildefonso, 1796). 1801 marschiert Godoy in Portugal ein. Nach dem Orangenkrieg kommt Olivenza an Spanien. Unter dem Vorwand, Portugal angreifen zu wollen, führt Napoleon seine Truppen nach Spanien. Im Dritten Koalitionskrieg kommt es 1804 zur Seeschlacht von Trafalgar, einem entscheidenden Sieg Englands.

1805 – 1808

Das schlechte Verhältnis zwischen Karl IV. und seinem Sohn Ferdinand nutzend, zwingt ihnen Napoleon seinen Willen auf. Karl IV. dankt nach der Revolte von Aranjuez (März 1808) ab, und Napoleon ernennt seinen Bruder Joseph zum König von Spanien.

1808

Die Bevölkerung von Madrid erhebt sich gegen die französischen Truppen. Dies ist der Beginn des Freiheitskriegs, der erst 1814 endet, als Napoleon von Wellington ins Exil geschickt wird. Wichtigste Schauplätze sind Bailen (1808), Madrid, Zaragoza und Girona.

1812

Englischer Sieg im Engtal bei Arapiles. König Joseph flieht aus Spanien. Suchet siegt in Valencia. Die Abgeordneten der Cortes bilden eine Gesetzgebende Versammlung und proklamieren die liberale Verfassung von Cadiz.

1813 – 1814

Dank mehrerer aufeinanderfolgender Siege gelingt es der englisch-spanischen Armee Napoleon aus Spanien zu vertreiben. Ferdinand Vll. kann nach Spanien zurückkehren, verweigert aber die Verfassung von Cadiz und regiert bis 1820 als absoluter Monarch. Gleichzeitig kämpfen die Kolonien Argentinien, Uruguay, Chile und Kolumbien erfolgreich für ihre Unabhängigkeit.

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Geschichte von Spanien