America’s Cup im Jahr 2009 immer unwahrscheinlicher

Die Anzeichen verdichten sich, dass der nächste America’s Cup nicht 2009, sondern erst 2011 stattfinden kann. „Wenn wir ihn nicht bereits passiert haben, so nähern wir uns dem Punkt, an dem es unmöglich wird, eine Regatta im Jahr 2009 zu planen“, sagte Alinghi-Rechtsberater Hamish Ross im neuseeländischen Radio.

Im Rechtsstreit zwischen Alinghi und BMW Oracle kann jeden Moment ein Urteil fallen. Weil eine aussergerichtliche Einigung längst wieder in weite Ferne gerückt ist, droht sich das juristische Hickhack weiter in die Länge zu ziehen. Sollte Alinghi Recht bekommen und BMW Oracle von der Rekursmöglichkeit Gebrauch machen, würde das die Planungen nach Einschätzungen von Hamish Ross und anderen Experten für ein bis zwei Jahre blockieren
Ross erklärte, dass Alinghi das Urteil des New York Supreme Court auch im Fall einer Niederlage akzeptieren werde. Das hätte zur Folge, dass Alinghi schon im nächsten Sommer gegen BMW Oracle, unter Ausschluss anderer Herausforderer und auf einem Katamaran um den „Auld Mug“ segeln müsste. Für den America’s Cup käme das einer Bankrotterklärung gleich.

Wenn der Super-GAU abgewendet werden kann, rückt zumindest 2009 als Austragungsjahr eines „richtigen“ America’s Cup immer mehr in den Hintergrund. Da 2010 wegen der Fussball-WM in Südafrika ein ungünstiger Termin wäre, könnte voraussichtlich erst 2011 um die älteste Sporttrophäe gesegelt werden. Dass der Cup zum Spielball der Milliardäre Ernesto Bertarelli (Alinghi) und Larry Ellison (BMW Oracle) verkommen ist, schreckt potenzielle Sponsoren ab und behindert den Aufbau oder die Weiterführung von weniger gut situierten Teams. Dass viele, die den Cup erst in den letzten Jahren für sich entdeckt haben, ob seiner Entwicklung bloss noch die Augen verdrehen, versteht sich von selbst.

Ausserdem wurde bekannt, dass das italienische Syndikat Mascalzone Latino der sechste Herausforderer von Alinghi wäre. Zuvor hatten bereits Desafio Espanol, TeamOrigin (Gb), Team Shosholoza (SA), Emirates Team New Zealand und das United Internet Team Germany ihre Teilnahme bekannt gegeben.
Quelle:  
http://www.nzz.ch/nachrichten/sport/motorsport/sporttickerdepartment/urnnewsmlwwwsda-atsch20071120brz008_1.587328.html

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