Andalusien: Politik, Geschichte, Landwirtschaft
Andalusien: Politik und Geschichte
Im letzten vorchristlichen Jahrtausend liefen phönizische, griechische und karthagische Schiffe die Küste an, im späten 3. Jahrhundert vor Christus war Andalusien Einfallstor der Römer, die diese Region wie keine andere Spaniens prägten.
711 kamen die Araber beziehungsweise Mauren, die Teile des Nordens schon im 8./9. Jahrhundert räumen mussten. Andalusiens Reconquista begann aber erst 1212, ihre letzte Hochburg Granada verloren die Araber erst 1492, in dem Jahr, in dem Kolumbus nach Amerika segelte.
In der Bevölkerung fließt viel arabisches Blut, und nirgends sonst in Spanien leben so viele Gitanos.
Andalusien: Gewerkschaften, Agrarreform, Nelkenrevolution
Die Republikaner versprachen eine Agrarreform. Aber erst nach langem Tauziehen zwischen den republikanischen Parteien wurde das Gesetz, das die Enteignung von Großgrundbesitz und seine Umverteilung an einzelne Arbeiter oder Arbeiterzusammenschlüsse vorsah, 1932 verabschiedet. Es fand jedoch kaum Anwendung: Die Rechte gewann die 1933er Parlamentswahlen nicht zuletzt, weil die Anarchisten den Urnen fern blieben.
Die Volksfront fand nach ihrem Wahlsieg von 1936 kaum noch Zeit für Veränderungen. Zwar wurde in einzelnen Dörfern der Anarchismus als Leben in einer abgeschiedenen, von der Außenwelt abgeschnittenen Dorfgemeinschaft ohne herkömmliche Machtstrukturen ausgerufen, der Bürgerkrieg machte dann jedoch alles zunichte.
Nach Francos Tod wurde die Agrarfrage wieder akut. Die Besitzverhältnisse auf dem Lande hatten sich seit den 30er Jahren wenig verändert, gewerkschaftlichen Angaben zufolge besaßen in den 70er Jahren 4 Prozent der Landeigentümer immerhin 52 Prozent des Bodens.
Angeregt nicht zuletzt durch Südportugals Landreform nach der 1974er "Nelkenrevolution" schritten auch in Andalusien Tagelöhner zur Besetzung größerer Güter. Die Regierung reagierte 1984 mit einem Gesetz der Agrarreform in Andalusien.
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Landwirtschaft und Bodennutzung
Das soziale Problem auf dem Lande führt die Einleitung zum Gesetz darauf zurück, dass große Latifundienbesitzer trotz mancher Modernisierung ihren Boden nicht optimal nutzten, um bei minimalem Unternehmerrisiko Gewinn zu erzielen.
Das Gesetz sieht vor, dass Andalusiens Institut der Agrarreform für eine jede Gegend Sollwerte für die Produktion je Hektar und für die Zahl der Beschäftigten festlegt. Man will etwa vermeiden, dass in einem Bewässerungsgebiet nur Oliven angebaut werden.
Landbesitzern, die die Sollwerte nicht erreichen, drohen Sanktionen angefangen von einer Strafsteuer bis zum Fall der Enteignung. Mag sein, dass das Gesetz zur Modernisierung der Landwirtschaft beigetragen hat.
Die sozialen Probleme auf dem Lande scheint es nicht gelöst zu haben. Indes versucht die Regierung, die industrielle Entwicklung der Region zu fördern. Mit hohen Subventionen will sie ausländische Investoren anlocken. Starke Impulse erhielt Andalusien freilich auch durch die Weltausstellung Expo ’92 in Sevilla.
Im Eiltempo wurde ein für die Region beispielloses Programm des Ausbaus der Infrastruktur realisiert. 20 Jahre später lässt sich feststellen, dass der Expo-Effekt nicht allzu lange angehalten hat. Aber dessen unbenommen gehört Sevilla sicherlich zu den sehenswertesten spanischen Metropolen.
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