Base – Jumping : Drei-zwei-eins – Go!

Mal von der Brücke, mal von der Klippe dem Meer entgegen – die beiden Base-Springer Patrick Meier (29) und Andreas Boss (40) schrecken vor keiner Höhe zurück. Hauptsache in ihren Adern fließt reines Adrenalin.
In Norwegen stürzten sich die beiden Münchner den Fjorden entgegen, In Kroatien, Österreich, Italien und der Schweiz sprangen sie von Brücken und Bergen und in Nazare bei Lissabon flogen sie schon mehrmals dem Meer und Strand entgegen. Ihre Leidenschaft gilt jedoch den Sprüngen aus möglichst geringer Höhe. Alles, was mindestens 40 bis 50 Meter hoch ist, bietet sich ihnen als potentielles Absprungbrett an.
Ihr bisher niedrigster Sprung brachte ihnen sogar den Weltrekord ein: Bei der Eröffnungsshow der Football-Weltmeisterschaft 2003 in Gelsenkirchen sprangen sechs Leute aus einer 48 Meter hohen Dachkonstruktion in die Schalke-Arena hinab. Dieser Weltrekorde wurde kurz danach von den beiden Münchnern und anderen Base-Jumpern aus Berlin gebrochen. Erst sprangen 20 Leute nacheinander aus der Decke der 360 Meter langen und 106 Meter hohen Cargo-Lift-Halle der Tropical-Island-Freizeitbadelandschaft, dann stürzten sich 10 weitere Jumper synchron in die Tiefe. Ein Auftritt, der den Jumpern 2004 den Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde sicherte.
Andreas, früher Polizist und seit 1996 Fallschirmspringlehrer, kann eine stolze Bilanz von 400 Base- und 6.000 Fallschirmsprüngen vorweisen. Patrick, ehemaliger Kaminofenbauer, hat bislang 600 Base- und 1.200 Fallschirmsprüngen auf dem Kasten. Ihre erste Devise lautet jedoch immer: Plan your flight and fly your plan. Leichtsinn kommt für uns nicht in Frage, betont Patrick. Das Springen ist ihr Hobby, aber auch ihr Berufsleben ist von Höhen und Tiefen geprägt. Andreas ist Ausbilder im Fallschirmsprungzentrum Skydive-Nuggets in Leutkirch im Allgäu. Patrick ist bei der Southside Base in München Ausbilder für Base-Springer.

Bei so vielen Sprüngen, entschwindet der ein oder andere schon mal aus dem Gedächtnis. Aber ein Sturz war für beide besonders gigantisch und wird ihnen ewig in Erinnerung bleiben: Vor kurzem machten sie in Calpe bei Patricks Eltern Station, von wo sie ihren 14-tägigen Spring-Urlaub quer durch Spanien und Portugal antreten wollten.
Selbstverständlich musste auch der Peñon in Calpe dran glauben, was sich als besonderer Kitzel erwies. Man sieht vom Exit den Landeplatz unten nicht und springt wirklich hinaus aufs Meer, begeistert sich Patrick. Auch Andreas schwärmt von einem unbeschreiblichen Panorama. Bei ihm sorgt der Moment, in dem man nach unten kippt, für Kribbeln. Patricke dahingegen gibt die Sekunde zwischen Entscheidung und Springen den Kick. Auf jeden Fall werden in der Luft bei beiden alle Probleme unwichtig – ein Genuss, der leider nur von kurzer Dauer ist.

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