Buchmesse 2007: Der Streit um die katalanische Kultur
Denn wenn auf der Frankfurter Buchmesse nur Autoren vertreten sein dürfen, die ihre Werke auf Katalanisch publizieren, dann werden die berühmtesten Literaten von Katalonien ausgeschlossen. Dazu zählen beispielsweise Juan Marsé, Eduardo Mendoza, Juan Goytisolo oder der schon verstorbene Vàzquez Montalbán. Katalanische Schriftsteller halten dagegen. Sie sind der Meinung, die spanischsprachigen Autoren hätten genügend Möglichkeiten, Foren und ein großes Netzwerk, um auf sich aufmerksam zu machen. Den katalanischsprachigen Schriftstellern sollte nicht die Möglichkeit genommen werden einmal im Mittelpunkt zu stehen. Diese haben es nämlich nicht leicht, wenn sie in Katalonien leben, da sie sich ständig rechtfertigen müssen, warum sie in der einen und nicht in der anderen Sprache schreiben.
Die katalanische Sprache gehört zu den romanischen Sprachen und entstand zwischen dem 8. und dem 10 Jahrhundert in dem Gebiet des karolingischen Reichs. Im 12. und 13. Jahrhundert breitete sie sich noch weiter Richtung Süden und Osten aus. Während des Franco-Regimes waren die Regionalsprachen allerdings verboten. Erst mit in Kraft treten der neuen Verfassung 1978 wurden sie wieder erlaubt. Danach wurden Orte, Straßen, Gebäude oder Einrichtungen in die jeweiligen Regionalsprachen umbenannt. Nebenher existierten jedoch weiterhin in den meisten Fällen die Bezeichnungen in kastilischem Spanisch.
Katalanisch wird heute von ca. elf Millionen Menschen gesprochen. Zu den Regionen zählen Italien, Andorra, Frankreich und Spanien. Dabei hat Spanien den größten Bevölkerungsanteil. In der Region Valencia und auf einigen Inseln spricht man die Dialekte Valenciano und Mallorquin, die dem Katalanischen ähneln.
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