Der Prinz-von-Asturien-Preis – der spanische Nobelpreis

Wir möchten, dass diese Preise vor der Welt als vereintes Werk vereinter Spanier und Spanierinnen stehen.

Am 21. Oktober rückt Asturiens Hauptstadt in das Licht des öffentlichen Interesses und der weltweiten Presse.
Denn dort werden zum inzwischen 25. Mal der Prinz-von-Asturien-Preis (spanisch: Premios Príncipe de Asturias)verliehen an Individuen, Institutionen oder Gruppen aus der ganzen Welt, die sich durch ihren Lebenslauf in einer der Kategorien auszeichnen: Internationale Zusammenarbeit, Kommunikation und Humanwissenschaften, Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften, Wissenschaftliche und Technische Forschung, Künste, Sport und Eintracht.

Die Prinz-von-Asturien-Stiftung wurde 1980 unter anderem von dem Journalisten Graciano García gegründet, deren Ziel es ist, einen Beitrag zur Würdigung und Förderung aller zum Weltgut gehörenden wissenschaftlichen, kulturellen und humanistischen Werte zu leisten.
Nicht unbedeutender Nebeneffekt des Preises ist die Festigung der bestehenden Bindung zwischen dem Fürstentum und dem Prinzen von Asturien, womit die Stiftung ebenso der spanischen Monarchie zugute kommt.

Die Entscheidung über die zukünftigen Preisträger wird von einer hochkarätigen Jury (jeweils eine eigene für jede Rubrik) getroffen – die Beratungen beginnen im Monat Mai und laufen bis in den September hinein.

Die Preise werden jährlich von Prinz Felipe von Spanien und Ehrenvorsitzenden dieser Einrichtung im Rahmen einer feierlichen akademischen Veranstaltung in Oviedo, Hauptstadt des Fürstentums von Asturien, überreicht.
Der spanische Nobelpreis ist mit 50 000 Euro dotiert und wird im Theater Campoamor in Form von einer Skulptur, entworfen von dem katalonischen Künstler Joan Miro, verliehen.

Preisträger dieses Jahr sind:

Prinz von Asturien Preis für Internationale Zusammenarbeit:

Simone Veil (französische Politikerin und Menschenrechtlerin)

Kommunikation und Humanwissenschaften:

Alliance Française
Società Dante Aligheri
British Council
Goethe Insitut
Instituto Cervantes
Instituto Camoes


Eintracht:

Die Barmherzigen Schwestern des Vinzenz von Paul

Sozialwissenschaften:

Giovanni Sartori

Geisteswissenschaften:

Nélida Piñon

Wissenschaftliche und Technische Forschung:


Antonio Damasio

Künste:

Maya Plisetskaya

und Tamara Rojo

Sport

Fernando Alonso

Die Entscheidung, Alonso zu ehren, hat viele überrascht und für viel Aufsehen gesorgt. Denn üblicherweise werden Sportler ausgezeichnet, die auf eine lange Karriere zurückblicken können, er dagegen ist der jüngste Formel-1-Weltmeister aller Zeiten. So zählten in diesem Jahr die Fußball-Legenden Franz Beckenbauer, Pelé, Alfredo Di Stéfano, Johan Cruyff und Diego Maradona zu den großen Favoriten. Kritiker behaupten, es handele sich hier um eine lokalpatriotische Entscheidung, da der Rennfahrer aus Oviedo stammt.

Weitere, bekannte Preisträger aus den vergangenen Jahren waren im Bereich Kunst u.a. Woody Allen, für Literatur Günter Grass oder Nelson Mandela für internationale Zusammenarbeit.

06.10.2005
Sonja Kiekens

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