Baudenkmäler der spanischen Renaissance in Kastilien – Léon

Das goldene Zeitalter der spanischen Skulpturen

Kirche und Monarchie wollten beide als Schirmherren aller Kunstrichtungen gelten. Dieses Wettrüsten bescherte dem nördlichen Hochplateau eine Vielzahl an Kunstwerken. Damit brach das goldene Zeitalter der spanischen Skulpturen herein, begleitet von neuen Gebäuden voller Harmonie im 16. Jahrhundert.

Salamanca: Stadt der Türme und Baudenkmäler

Salamanca ist die Stadt des Plateresken, Universität und Hauptplatz Spaniens. Wald der Türme nannte sie Unamuno. Sie glänzt im Schein ihrer Baudenkmäler, die mit den goldenen Steinen aus Villamayor erbaut wurden.
Die Catedral Nueva wurde von Juan Gil de Hontaon begonnen und von Rodrigo Gil de Hontaon und Juan de Alava fortgeführt. Sie wurde erst im Barock fertig und an ihr wirkte unter anderem die Churriguera Familie. Doch der ursprüngliche Stil blieb unverfälscht. Die Aussenportale sind von Juan Rodrmguez. Innen herrscht die Barockornamentik, doch im hinteren Chorraum gibt es Bildnisse von Juan de Juni und in den Kapellen Gemälde von Navarrete, Morales und italienischen Malern.
Die romanische Catedral Vieja besitzt Renaissancegrabmale im Kreuzgang und eine PietА von Juan de Juni. Die Sancti Spiritus Kirche hat das schönste Platereskenportal der Stadt, ein Werk des Juan Gil de Hontaon el Mozo.
Das Platereskenportal im Las Dueas Kloster führt in einen Ruhe ausstrahlenden Innenhof mit zwei Renaissancesäulen in seinen Galerien. Unten sind Flachbögen und oben Simse auf sehr verzierten, originellen Kragsteinen. Das San Esteban Kloster ist so prachtvoll wie eine Kathedrale. Es hat ein Portal mit einem Triumphbogen und eine der schönsten Platereskdekorationen, die Juan de Alava zu verdanken ist, der das Kloster entwarf. 
Aufgrund ihrer Pracht fallen besonders die Kirche und der Kreuzgang ins Auge, letzterer ein Werk von Sardia mit einer Dekoration aus Medaillons und Grotesken. Die Universität wurde im 15. Jahrhundert von Alonso Rodrmguez begonnen und hat einen quadratischen Grundriss mit einem zentralen Innenhof und doppelter Galerie. Die Treppe ist reich im Platereskenstil dekoriert.
Die unübertroffene Westfassade von unbekannter Hand ist das perfekteste Werk des spanischen Plateresken. Über zwei Flachbogentore erheben sich drei durch Friese und Kranzgesimse voneinander getrennte Baukörper, als wäre es ein Retabel. Im ersten Körper sieht man ein Medaillon mit dem Bild der Katholischen Monarchen, im zweiten das Wappen von Cario I. und im dritten ein Relief mit Papst Martin V. auf seinem Thron. Das Gesamtbild voller mythologischer und grotesker Reliefs ist von Üppigem Kammzierrat gekrönt.

Vallodoid: Sakral- und Profanbauten der Renaissance in Spanien

Die Kathedrale, die in der Regierungszeit des Carlos I. begonnen wurde, erfuhr ihre Veränderung durch Juan de Herrera, dem sie ihre nüchterne Fassade zu verdanken hat. Innen beherbergt sie einen grossen Schatz von Retabel, Skulpturen und Grabmalen, die alle von grosser Bedeutung für die Renaissance sind. Die San Pablo Kirche hat eine Fassade, an der die Entwicklung von der Gotik hin zur Renaissance bemerkbar ist, wenn man ihre harmonische Dekoration von unten nach oben betrachtet. 
El Colegio de San Gregorio hat eine Fassade, die einem reichgeschmückten Wandteppich gleicht und von einem unbekannten Künstler stammt. Sie verbindet gotische, Mudéjar- und Renaissance-Elemente auf die gleiche Weise wie die Bogengänge, Säulen und Balustraden des herrlichen Innenhofs. Das Gebäude beherbergt ausserdem das Nationalmuseum der Skulpturen mit den Hauptwerken der spanischen Renaissance, darunter Meisterwerke von Berruguete, Juan de Juni, Diego de Siloé, Pompeyo Leoni, Pedro de la Cuadra und anderen Meisterbildhauern bis hin zum Barock. 
Zu den bemerkenswertesten Profanbauten gehören der Fabio Nelli Palast, heute Museum der Archäologie, und El Colegio de San Cruz, von Lorenzo VАzquez. Beide haben schöne Innenhöfe. Ein Besuch der Kirchen von Valladolid und ihrer Provinz gibt einen Gesamtüberblick über Retabel und Skulpturen dieser Kunstperiode.

Burgos: Kathedrale und Kapelle , das platereske Retabel ….

Innerhalb der Kathedrale befindet sich die Los Condestables Kapelle, ein achteckiges Werk des Simón de Colonia mit reichhaltiger Wappendekoration, in der man das platereske Retabel des Diego de Siloe‘ und Felipe Bigarny bewundern kann.
Ebenfalls dort sind die Grabmale der Kronfeldherren, von Juan de Borgoa, aber auch andere Werke des Siloe‘ in den Seitenretabel, die einen äusserst reichen Schatz unter dem Sterngewölbe darstellen. Das riesige platereske Hauptretabel der Kathedrale stammt von Rodrigo und Martmn de la Haya und die wichtigsten Figuren sind von Juan de Ancheta. 
Das Chorgestühl ist von Felipe Bigarny und Andre’s de Najera und die Reliefs im hinteren Chorraum sind von Felipe Bigarny. Überall in der Kathedrale findet man Renaissancewerke in Form von Retabel, Gemälden und Skulpturen, doch besonders beachtenswert ist die ausgezeichnete Escalera Dorada, die Goldene Treppe, von Diego de Siloe‘, der sie in sorgfältiger Arbeit mit Friesen, Amoretten, Greifen und anderen, bewundernswert gezeichneten Reliefen dekorierte.

Avila – die romanisch-gotische Kirche

Die romanisch-gotische Kirche hat einen Renaissancechor von Isidro de Villoldo, Cornelis de Holanda, Juan RodrМguez und Lucas Giraldo. Die beiden letztgenannten wirkten auch am hinteren Chorraum mit.
Im Chorumgang befindet sich ein platereskes Meisterwerk, das Grabmal des Alonso de Madrigal, El Tostado, von Vasco de la Zarza.
Im Santo Tomas Kloster kann man drei schöne Grabmale bewundern, das des Prinzen Felipe, eines Sohns der Katholischen Monarchen, ein Werk Domenico Fancellis, und die seines Hofmeisters, Juan Davila und dessen Frau, deren Autor unbekannt ist.


Léon: San Marcos Kloster – heute Parador

Das San Marcos Kloster, heute Parador der staatlichen Hotelkette Spaniens, ist ein Meisterwerk des spanischen Plateresken.
Es wurde im Auftrag der Katholischen Monarchen für die Ritter des Jakobsordens gebaut und ist ein Werk des Martmn de Villarreal und Juan de Orozco.
Die Fassade ist mit Medaillons dekoriert, die Bildnisse historischer Persönlichkeiten zeigen.
In der Kirche findet man Reliefs, die Juan de Juni zugeschrieben werden, und die Sakristei ist ein Meisterwerk des Juan de Badajoz.
Der Kreuzgang ist in seiner stillen Eleganz ein herrlicher Ort.

Segovia: Festung und Kathedrale

Die Kathedrale ist das letzte Beispiel der spanischen Gotik. Sie beherbergt verschiedene Renaissanceretabel, darunter besonders das der El Santo Entierro Kapelle von Juan de Juni.
Es ist ein grosses Hochrelief mit einer korinthischen Säule auf jeder Seite. Das Werk ist tragischen Inhalts mit ineinander verschlungenen Figuren, die für diesen Künstler typisch sind. El Alcazar, die Festung, hat viele Renaissanceräume und -deckentäfelungen sowie einen Innenhof im Herrera-Stil und einen Eingang mit dem Wappen Felipe II.

Media de Rioseco

Die Stadt der Admirale von Kastilien ist ein kleines Renaissancemuseum der Architektur sowie der Skulptur und Silberwerke. Die Santa Marma de Mediavilla Kirche hat ein Retabel von Juan de Juni, Esteban Jordan, Pedro Balduque und anderen. Es ist ein Meisterwerk. Daneben beherbergt die Kirche noch weitere sehr bemerkenswerte Retabel, Chorschranken von Cristóbal de Andino, eine Monstranz von Antonio de Arfe und Grabmale.
Die Santiago Kirche wurde von Rodrigo Gil de Hontaón begonnen, während die Fassaden von Alonso de Tolosa und Miguel de Espinosa stammen.
Die des letztgenannten steht auf der Südseite und ist ein herrlicher Spiegel der Ornamentik jener Zeit. Die San Jose‘ Kirche ist von Juan de Nates, wahrend die San Francisco Kirche ein wahrer Katalog aller dekorativen Platereskenkunst ist. Beide beherbergen Retabel und Skulpturen, die der spanischen religiösen Bildhauerkunst der Renaissance zum Ruhm gereichen.

Weitere Baudenkmäler in Kastilien – Leon

Avila (die Mosen Rubm de Bracamonte Kapelle, der Polentinos Palast, das Los Deanes Haus).
Carróin de los Condes (das San Zoilo Kloster). Ciudad Rodrigo, Coca, Burgo de Osma (die Kathedrale, die Universität).
Gumiel de Hizan, León (der Kreuzgang der Kathedrale, das Rathaus, der Los Guzmanes Palast). Martmn Munos de las Posadas (die Kirche, der Espinosa Palast).
Medina del Campo (die Stiftskirche, das Blanca Haus). Medina de Rmoseco, Nava del Rey, Olmedo, Palencia (die Kathedrale).
Paredes de Nava (die Santa Eulalia Kirche). Penafiel, Penaranda de Duero, Salamanca (die Klöster der Augustiner- und Berhardinernonnen sowie der Ursulinen, das Las Muertes Haus, Colegio de los Irlandeses).
Santa Marma del Campo (der Turm), Segovia (das El Parral Kloster, der Bischofspalast, der Palast des Marquis von El Arco, Carcel Antigua: das ehemalige Gefängnis).
Tamara, Toro, Valladolid (die La Magdalena und Las Angustias Kirchen, die Las Huelgas, Santa Catalina und Santa Isabel Klöster).
Zamora (der Palast der Grafen von Alba y Aliste, das Momos Haus).

Informationen zum Thema Baudenkmäler der spanischen Renaissance

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