Festival VEO in Valencia zeigt Trends der Bühne

Der Wettergott ist derzeit leider nicht mit den Künstlern – und dennoch steigt das Festival VEO in Valencia und zeigt erneut Trends der Bühnen. Die meisten Inszenierungen finden im Freien statt.
Zeitgenössisches Theater in Valencia hat fast schon Tradition. Noch bis zum 21. Februar 2010 tummeln sich zwölf Ensembles aus dem In- und Ausland in der Stadt, um neue Trends der Szene auf die Bühne zu bringen.
Egal ob Performance, Tanz oder Schauspiel – nicht die Disziplin zählt bei der VEO, sondern der Wagemut. Geladen wurde für die diesjährige achte Festivalausgabe unter anderem der niederländische Regisseur Dries Verhoeven mit seinem Stück "Niemandsland". Einer Parabel gleich, entführt der Künstler die Zuschauer in der Bahnhofshalle der Estacion Norte auf einen Stadtrundgang, zeigt ihnen Schicksale von Flüchtlingen, Heimatlosen und Vertriebenen.
Verhoeven zählt zu den Nachwuchstalenten der europäischen Bühnen, bei den Salzburger Festspielen wurde er letztes Jahr als bester Jungregisseur ausgezeichnet. "Niemandsland" feirte 2008 in der Heimat Verhoevens Premiere, in Spanien ist das Stück zum ersten Mal zu sehen.
Das Miteinander der Gesellschaft ist auch Thema der französischen Theatergruppe Le Phun. Im Parque de Benicalap von Valencia zeigt die Formation eine fantastische Reise in die Welt pflanzlichen und menschlichen Daseins. Die Freiluftinzenierung steht bereits seit neun Jahren auf dem Tourneeplan der Gruppe, wird allerdings für jede Aufführung neu gestaltet.
Aus Spanien ist u.a. Gabi Ochoa vertreten. Sie bringt ihr Ein-Frau-Stück "Mi camiseta, sus zapatillas, tus vaqueros", ein Monolog über Liebesnöte, auf die Bühne. Zu sehen ist die Eigenproduktion des Festivals im Mercado de Campanar sowie in den Räumen des Museums Ivam.
Wie bereits in den Vorjahren dienen bei VEO neben den traditionellen Theaterbühnen zunehmend Strassen, Plätze und Parkanlagen als Spielstätten. Irgendwie hat sich das Festival in Valencia bereits zum Klassiker gemausert – und das trotz des eigens auferlegten Mottos, stets ein wenig gegen den Strom zu schwimmen. Bleibt zu hoffen, dass es den Veranstaltern auch in Zukunft gelingen wird, das Nonkonforme unter den Theatermachern aufzuspüren.
Karten sind erhältlich bei cam.es oder unter der Telefonnummer 902 444 300

bildquelle: wikipedia.de


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