Figueres

Figueres – Geburtsort von Dalí

Figueres gehört der Provinz Girona in der Region Katalonien an. Mit rund 35.000 Einwohnern ist diese Kleinstadt Hauptort des Alt Empordà.
Die Stadt liegt 28 m über dem Meeresspiegel und ist umgeben von der Serra l’Albera und dem Naturpark Cap de Creus. Bekanntheitsgrad erlangte Figueres durch den surrealistischen Maler Salvador Dalí der hier geboren wurde, sowie den Entwickler des U-Bootes Ictineo, Narciso Monturiol.


Die Geschichte von Figueres

Unter römischer Herrschaft siedeln sich die ersten Bewohner in "Figarias" an. Erstmals taucht Figueres in Dokumenten aus dem 10 Jahrhundert auf. Zunächst befindet es sich im Besitz der Kloster San Pere de Rodes und Santa Maria de Vilabertran. 1267 erhält Figueres per Dekret des Königs Jaume I Stadtrecht. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird Figueres Hauptstadt des Alt Empordà. 1753-66 wird das Militärfort San Ferran gebaut. Dieses gehört zu den größten Festungen Europas.
Größere militärische Auseinandersetzungen finden hier jedoch nie statt. 1808-14 wird Figueres von Napoleons Truppen besetzt. Die Rambla im Stadtzentrum wird zwischen 1831 und 1840 auf einem Flussbett gebaut, 1877 wird der Bahnhof in Betrieb genommen, 1894 die Stierkampfarena eingeweiht.
Durch diese Neuerungen und die jährlichen Festes de la Santa Creu in der ersten Maiwoche erlangte Figueres wirtschaftlichen Aufschwung. 1904 erblickt Salvador Dalí in Figueres das Licht der Welt. Ihm ist es mitunter zu verdanken, dass sich die Stadt zu einem wichtigen Kulturzentrum entwickelt.
In den 70er Jahren wird das Museo Teatro Dalí eröffnet, das eine überwältigende Kollektion seiner Werke präsentiert. Unter der Kuppel dieses Museums wird Dalí nach seinem Tode im Jahre 1989 beerdigt.

Marion Meerpohl

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Museen in Figueres

Das Teatro Museo Dalí befindet sich im ehemaligen Stadttheater (1850) von Figueres und ist ein einzigartiger internationaler kultureller Anziehungspunkt. Im Jahre 1914 hat Dalí im Alter von 18 Jahren hier seine erste öffentliche Ausstellung. Nachdem das Theater bei einem Brand 1939 zerstört wird, findet die Einweihung des Museums schließlich im Jahre 1974 statt. Neben den ausgestellten Objekten und Werken ist bereits das Gebäude an sich ein künstlerischer Hochgenuss. Die Fenster und Simse sind voller Kunstfiguren und unterstreichen die surreale Atmosphäre des kunstvoll gestalteten Bauwerkes. Salvador Dalí ist bekannt für seine kontroversen und provokanten Kunsttechniken. Charakteristisch ist die Verbindung von scheinbar nicht zusammengehörigen Elementen und Materialien.
Dabei umfasst das Museum nicht nur die künstlerische Vielfalt Dalís, sondern zeichnet ebenso seine künstlerische Entwicklung nach. Neben den bekannten Gemälden sind besondere Höhepunkte des Museums etwa ein barockes Deckengemälde im ersten Stock, sowie der Saal Mae West. Außerdem zeigt das Museum Werke weiterer Künstler, die Dalí in seine Kollektion aufnehmen wollte: El Greco, Marià Fortuny, Modest Urgell, Ernest Meissonier, Marcel Duchamp, Wolf Wostell, Antoni Pitxot y Evarist Vallès und einige mehr.
An das Museum angeschlossen ist die von der Fundación Gala-Salvador Dalí ins Leben gerufene permanente Ausstellung der Dalí-Joies, eine von Dalí eigens kreierte Schmuckkollektion. Alle Ausstellungsstücke sind Unikate und aus unterschiedlichen Materialien gefertigt, wie Gold, Platin und wertvollen Edelsteinen. Perlen, Korallen und weitere Edelmaterialien verleihen zusätzliche Eleganz. Charakteristisch sind dabei nicht nur Form und Material der Schmuckstücke, sondern auch der symbolische Gehalt, der nie fehlt und für den Künstler besonders wichtig war.
Neben dem Teatro Museo Dalí sind das Spielzeugmuseum und das Empordà-Museum einen Besuch wert. Letzteres stellt völkerkundliche und zeitgenössische Kunst der katalanischen Landschaft Empordà aus. Neben Gemälden präsentiert es außerdem antike Gläser, Schmuckgegenstände und archäologische Funde aus der Umgebung von Girona.