Von der Antike bis zur Neuzeit

Für den Kulturreisenden gibt es kaum ein interessanteres Land als Spanien. An Kulturschätzen mangelt es Spanien nun wahrlich nicht.  Bedauerlicherweise sind Bauwerke aus der römischen Epoche nur noch sehr selten zu finden und anzutreffen. Dagegen ist aus der maurischen Periode glücklicherweise noch Vieles erhalten geblieben, gleichermaßen sind noch viele Kunstschätze und Bauwerke aus der Epoche der Weltherrschaft Spaniens zu bewundern.

Ein langer Weg bis zur Neuzeit.  Viele Völker haben Spanien geprägt: die Phönizier, die Kelten, die Griechen, die Römer und Karthagener, die Westgoten und die Mauren. An dieser Stelle wollen wir auch die berühmtesten der spanischen Eroberer nicht außen vor Lassen:  Christoforo Colombo oder Hernando Cortes, Franzisco Pizzaro, sie alle haben wesentlich zum Werdegang Spaniens beigetragen.

Viele Völker haben das Land und die Menschen geprägt. Allerdings war wohl eine der wichtigsten Epochen, die Zeit der Eroberer im 15. und 16. Jh.  Nie vorher und nie wieder nachher, floss so viel Gold und Reichtum nach Spanien. Mitte des 16. Jh. waren Zentral-Amerika, Kuba, Florida, große Teile Südamerikas und den Philippinen unter der Herrschaft Spaniens. Diese Epoche nennt man auch das Goldene Zeitalter Spaniens (Siglo del oro).

Es gab einen Bauboom ohnegleichen. Geld spielte ja keine Rolle. Das Gold der Inkas floss in Strömen. Viel Geld floss in die Rüstung, sehr viel Gold verschwand in den Schatullen der bereits im Überfluss lebenden. Der Adel und das Königshaus lebten, als gäbe es kein Morgen. Vernachlässigt wurde die Bildung und die so wichtige Infrastruktur. Man importierte lieber Waren, als das man sie exportiere. Der Untergang oder der Niedergang Spaniens begann und war nicht mehr aufzuhalten. Das Gold und die Schätze waren wohl mehr Fluch als Segen.

Von den Kath. Königen bis zu den Sozialisten.

Die Intelligenzia hatte man des Landes verwiesen. Noch partizipierte das Land von dem Wissen der Araber, aber es kam nichts Neues mehr nach. Die Juden hatte man ebenfalls des Landes verwiesen.  Durch die Ägide der Kath. Könige war man zum Konservativismus zurückgekehrt. Es kamen keine neuen Impulse.  Kriege , wie aus unserer Zeittafel ersichtlich, beutelten das Land, ließen es finanziell ausbluten.

Die Infrastruktur wurde zerstört, tausende und aber tausende von Hektar Wald abgeholzt. Die Amadas mussten ja in See stechen und konkurrenzfähig bleiben. Welch kurzfristiges Denken.  Durch die elend vielen Kriegen kam es fast zum Staatsbankrott. Es ist kaum vorstellbar, bei all den Tonnen von Reichtümern und Schätzen, die in das Land geflossen waren, blieb nichts übrig. Im Gegenteil, all der Reichtum war versandet oder versickert.

Der Niedergang setzte sich fort. Im Westfälischen Vertrag von 1648 musste Phillip IV. die Unabhängigkeit der Niederlanden und von Portugal verkünden. Das Dilemma nahm  weiterhin seinen Lauf.

 

  • 2008 – Die Parlamentswahlen gewinnen die Sozialisten mit ihrem Ministerpräsidenten Jose Luis Rodriguez Zapatero. Sie verfehlen jedoch die absolute Mehrheit.
  • 2012  wird erneut ein Parlament gewählt.  Ministerpräsident Zapatero kündigte im Juni 2011 das Ende seiner Amtszeit an. Er wird nicht nochmals kandidieren. Das Land ist nach wie vor gebeutelt und leidet unter der Wirtschaftskrise.
  • 2012 – Der neue Ministerpräsident heißt Señor Rajoy. Er hat wahrlich kein leichtes Amt übernommen.  Der Land muss viele Milliarden einsparen. Themen im Wahlkampf waren: die Einwanderung, die rückläufige Konjunktur, der Zusammenbruch der Bauwirtschaft, steigende Arbeitslosigkeit, Mindestlöhne und die hohe Inflationsrate.
  • Mai 2014 – König Juan Carlos I. von Spanien kündigt seinen Rücktritt an.
  • 19.06.2014 – Felipe VI. Sohn von Juan Carlos I. wird inthronisiert und somit neuer König von Spanien.  Seine Frau Letzia Ortiz, eine ehemalige Reporterin und Moderation, wird die Erste nicht adelige Königin von Spanien. Eleonor , die jüngste Tochter des Königspaares ist derzeit die jüngste Thronfolgerin Europas.

Mehr zur Spanischen Geschichte gibt es hier:

Spanische Geschichte ab dem 9. Jh.

Bereits um 1100 v. Chr. siedelten hier die Phönizier. Die Handelsstädte Cadiz, Malaga usw. wurden gegründet. Später kam es zu Auseinandersetzungen mit den ins Land drängenden Griechen.

Die Kelten siedelten sich dann im Laufe des 900 Jh. im Zentrum der Halbinsel und später im Norden der Insel an. Im Laufe der Jahrhunderte vermischten sie sich mit den Iberern  So kam es zur keltoiberischen Rasse.  Viele Spanier können auch heute, ob ihres Aussehens, ihre Herkunft kaum verleugnen.

Die Griechen kamen dann im Laufe des 700 Jhr. und okkupierten die Südküste Spaniens. Etwa um 600 vor Chr. drangen dann die Karthager ins Land.  Die Römer konnten sich mit der Macht Karthagos nicht abfinden. Nachdem Hanibal Griechenland überfallen und die Stadt Sagantum (war im Bündnis mit Rom) zerstört hatte, kam es zum zweiten punischen Krieg. Die Römer siegten und die Karthager wurden vertrieben. ab dem Jahre 197 v. Chr. hatten dann die Römer im Land das Sagen.

Was man heute oft vergisst, oder übersieht, ist die Tatsache, dass die Römer sechs Jahrhunderte lang Spanien regierten. Die Provinzen der iberischen Halbinsel wurden somit Teil des römischen Imperiums. Als dann die Teutonen und die Franken ins Land drangen, begann der Untergang der römischen Regierungszeit.  Rom bat die Westgoten um Hilfe. Sie wollten Teutonen und Franken wieder des Landes verweisen. Der Versuch war weitestgehend von Erfolg gekrönt. Nur, im Anschluss, nach Beseitigung des Problems, errichteten die Westgoten ihr eigenes Königreich.

Spanische Geschichte von 711 bis 1492

Im Jahre 711 strömten die Mauren ins Land. Die Westgoten waren zerstritten, das Volk war unzufrieden. Somit hatten es die Mauren leicht, die Herrschaft der Westgoten zu beenden. In der Schlacht von Guadalete wurde der westgotische König Roderich vermutlich sofort getötet.

Die Bevölkerung war froh, als die Araber kamen. Sie wurden freudig begruesst und im Land willkommen geheissen.
Die Herrschaft der Mauren lässt sich in drei Perioden untergliedern:  die erste war die Zeit des Emirats, die von 711 bis 756 währte, danach folge das Kalifat von 756 bis 1031 und endete in der dritten Periode, die Taifas (unabhängige, kleine Königreiche) von 1031 bis 1492.

Die Zeit der maurischen Herrschaft war für Spanien ein wahrer Segen. Es folgte bis heute keine Epoche, die so prosperierend , blühend und schlussendlich auch humanistisch und souverän war.  Kultur und Wissenschaft standen in voller Blüte. Es wurden Universitäten gegründet. Schulen wurden obligatorisch. Es entstanden grosse Bibliotheken, die das Wissen von jahrhunderten lagerten.

Gleich  in welchen Fächern, nur um ein paar Beispiele zu nennen: Medizin, Philosophie, Astronomie, Mathematik, Wissenschaft, die Universitäten waren die besten der damaligen Welt.  Es gab keine vergleichbaren Universitäten. Salamanca war damals der Ort, der am angesehensten war. Die Studenten rissen sich geradezu darum, einen Platz in Salamanca ergattern zu können.

Die Landwirtschaft blühte, wuchs und gedieh. Handels- und Zahlungssysteme, die bisdahin völlig unbekannt waren, revolutionierten die Wirtschaft. Die Gelehrten, Philosophen, Wissenschaftler und Ärzte genossen höchstes Ansehen. Architektur, ein schon von den Römern kultivierter Bereich, erlebte jetzt einen nie dagewesenen Aufschwung.

Es entstanden Baudenkmäler, Paläste,Moscheen, Burgen, Schlösser und Stadtpalais von nie dagewesener Finesse und Schönheit. Bäder und Heizungen waren obligatorisch.

Die Gartenanlagen gingen in die Geschichte ein. Bewässerungsanlagen entstanden, die heute noch in Takt sind und funktionieren.
Leider formierte sich dann der christliche Widerstand. Er ging vom Norden des Landes aus. Der westgotische Stammesführer Pelayo war wohl der Initiator.

Vom Norden aus begann die Reconquista, die Rückeroberung Spaniens. Sie breitete sich aus wie ein Flächenbrand. Das Ende einer einzigartigen Epoche wurde eingeläutet.  Sie gipfelte dann in der „ethnischen Säuberung“  oder auch in der „Reinheit des Blutes“.  Die „katholischen Könige“ Isabel und Ferdinand von Spanien vertrieben dann die Mauren (oder ermorderten sie), das gleiche Schicksal erlitten auch die Juden.

Der Niedergang Spaniens war nicht mehr zu stoppen.

Spanische Geschichte von 1451 bis 1700

Durch die Heirat von Isabella (Kastilien-Leon) und Ferdinand (Fernando) von Aragon-Katalonien, diese Regionen bildeten seinerzeit die christlichen Hauptreiche und wurden durch diese Verbindung vereinigt. Positiv war an dieser Liaison, dass Spanien den Grundstein zur Weltmacht legte.  Leider fiel auch in diese Ära, die Reconquista, die Rückeroberung.

Das friedliche, tolerante und humane Miteinander von Juden, Moslems und Christen endete. Das Land wurde Re-Christianisiert. Die Inquisition wurde eingeführt, tausende von Juden, Moslems und Christen fielen diesen bestialischen Massakern zum Opfer und kamen zu  Tode.

Ferdinand und Isabella, die katholischen Könige, bestanden auf die Wiederherstellung des katholischen Glaubens. Das hatte die Flucht von der geistigen Elite der Araber und der Juden zur Folge. Wer fliehen konnte floh, wer nicht fliehen wollte, wurde ermordet oder musste konvertieren. Im Jahre 1492 fiel Granada.  Im gleichen Jahr wurde Amerika entdeckt.

Der Entdecker Christoph Columbus und der Eroberer Herman Cortes (der das heutige Mexiko, das damalige Königreich der Azteken eroberte) und Francisco Pizzaro  (eroberte das heutige Peru, das damalige Königreich der Inkas), waren die Wegbereiter für den Eintritt Spaniens in die Welt und zur Weltmacht. Die Spanier hatten dazu gelernt. In der Zeit der Mauren sahen sie oder konnten miterleben, wie man feindliche Länder erobert und diese dann ausbeutet.  Das Gold der Inkas und Azteken wurde nach Spanien transportiert. Spanien wurde unermesslich reich.

Das Goldene Zeitalter hatte begonnen. Spanien, vor allen Dingen, der Hochadel und das Königshaus hatten, Gold und Geld im Überfluss. Das Geld wurde in Prachtbauten und in die Aufrüstung der Amada investiert. Bildung, Kultur und Infrastruktur, sowie Landwirtschaft und Wirtschaft wurden sträflich vernachlässigt. Das Gold zerrann. Das Volk lebte mehr und mehr im Elend. Der Abschwung zeichnete sich ab und entwickelte sich Schneeball, der dann zur Lawine wurde.

Spanien führte ständig Krieg. Gegen die Portugiesen, gegen die Franzosen, gegen Italien und gegen England und die Niederlande. Im westfälischen Vertrag von 1648 musste Phillip der IV die Unabhängigkeit von den Niederlanden und von Portugal verkünden. Und wieder nahm ein Niedergang Spaniens seinen Lauf.

Im Zeitraum 1516 bis zum Jahre 1700 herrschten dann die Habsburger.  Karl I. von Habsburg wurde König von Spanien. Als Karl V. wurde er im Jahre 1519 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ausgerufen.

Spanische Geschichte von 1808 bis 1902

Eine unruhige Epoche nahm ihren Lauf.  Der Bruder von Napoleon I, Joseph Bonaparte wird König von Spanien. Es kommt zum Volksaufstand, der sich mit der Unterstützung Englands, zum spanischen Unabhängigkeitskrieg entwickelt. Unruhen, Kriege, Chaos.  Nur Cadiz kann sich erfolgreich der französischen Fremdherrschaft erwehren.

Im Jahre 1812 erhält Spanien seine erste Verfassung.1814 kehren die Bourbonen zurück. In Vitoria werden die Franzosen vernichtend geschlagen. Spanien wird von der Fremdherrschaft befreit. Ferdinand VII. wird wieder zum König von Spanien eingesetzt. Die Verfassung verschwindet in den Annalen und der Absolutismus herrscht wieder.

Volksaufstände und Karlisten Kriege

Volksaufstände werden unter Zuhilfenahme der besiegten französischen Truppen unterdrückt. Jeder Krieg hat zur Folge, dass die Wirtschaft und der Handel zum Erliegen kommen. Auch die Situation in Spanien wurde für das Volk immer unerträglicher.

Die 3 Karlisten Kriege führten Spanien ins wirtschaftliche Niemandsland. Die Jahre 1833 unter der Regierung von Königin Isabella II bis zu ihrem Sturz im Jahre 1868 waren gezeichnet von Kriegen, ständigen Regierungswechseln und Unruhen.

  • 1876 wird die Erbmonarchie eingeführt. Es gibt wieder eine Verfassung. Der König erhält Vetorecht.
  • 1898 verliert Spanien seine letzten Kolonien in Übersee
  • 1902 versucht Alfons XIII. sein Reich wieder zu vergrößern, indem er Marokko annektiert. Er lässt Soldaten zwangsrekrutieren.

Spanische Geschichte von 1931 bis 1975

Am 14. April 1931 wird die Republik ausgerufen. Im gleichen Jahr erhält Spanien eine neue Verfassung. Die Bevölkerung die darbt und in Armut lebt, besteht auf Landreform.

  • 1932 verliert Katalonien seine Autonomie
  • 1933 die Rechten erzielen die Mehrheit
  • 1936 kommt es zum Militärputsch. Die Arbeiterschaft schlägt den Putsch nieder. Die Entwicklung radikalisiert sich immer mehr. Es kommt zum Bürgerkrieg.
  • 1936 bis 1939 wütet der Bürgerkrieg in Spanien
  • 1939 bis 1975  Franco regiert als Diktator in Spanien
  • 1975 Franco stirbt und im selben Jahr wird Juan Carlos der I von Borbon zum König ausgerufen. Spanien wird wieder eine Demokratie.

Das Königshaus ist der Garant dafür, dass weiterhin Demokratie und Freiheit vorherrschen.

Spanische Geschichte von 1981 bis heute

Im Jahr 1981 kommt es zum Staatsstreichversuch.

  • 1982 tritt Spanien der NATO bei
  • 1985 Beitritt Spaniens zur EG
  • von 1996 bis 2004 war Jose Maria Aznar Ministerpräsident von Spanien, er wurde im Jahr 2004  (nach den Bombenanschlägen vom 11. März in Madrid) von Jose Luis Rodriguez Zapatero abgelöst.
  • 2005 Spanisches Referendum zum Verfassungsvertrag der Europäischen Union
  • 2008 beginnt die zweite Regierungszeit von Zapatero

Kronprinz Felipe und seine Kronprinzessin Letizia  haben mittlerweile 2 Töchter, eine Infanta, deren Thronbesteigung, nach der Regierungszeit ihres Vaters, noch vom Parlament ratifiziert werden muss.

Die Spanier lieben ihren König und die Königsfamilie. Im Gegensatz zu vielen anderen Monarchien lebt der spanische Königshof relativ bescheiden. Die Familie verfügt über keinen großen Hofstaat.

Im Vergleich zum Reichtum anderer Königshäuser, fällt bei den Bourbonen das Budget eher bescheiden aus. Auch wohnt der Monarch mit seiner Familie nicht im großen königlichen Palast in Madrid. Er zog es vor, im viel kleineren und bescheideneren Zarzuela Palast am Rande der Hauptstadt zu wohnen. Früher war der Zarzuela Palast ein königliches Jagdschlösschen.

Thronfolger und die Prinzessin von Asturien, Letizia, haben sich vor ein paar Jahren eine Villa in der Nähe des Zarzuela Palastes bauen lassen.  Seit ca. 200 Jahren  gab es keine Prinzessin von Asturien mehr.  Letizia trägt nun diesen Titel.  Eine schöne Geschichte ist, dass Letizia Ortiz tatsächlich aus Asturien im Norden von Spanien stammt.

Das Thronfolgepaar wird beim Volk immer beliebter. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, ist es Prinzessin Letizia gelungen, sich die Herzen der Spanier zu erobern. Die beiden Töchter des Paares sind entzückend und werden sicher einmal zu den hübschesten Prinzessinnen und den begehrtesten des Hochadels zählen.