Ibiza und der vergessene Mythos
In den 60er Jahren war die Insel nicht annähernd so gut besucht wie heute – man kannte sie größtenteils gar nicht.
Ibiza war unberührt – und arm. Stundenlöhne im umgerechneten Pfennigbereich gehörten genauso zur Normalität wie die Söhne, die den Familiensitz verlassen mussten, weil die Bauernhöfe nicht genug erwirtschaften konnten, um sie weiter ernähren zu können.
Für jene, welche die Insel für sich als neues Zuhause entdeckten, war es ein Paradies – Sonne, Meer, ein Liter Wein für 3 Peseten und ein Haus für umgerechnet 50 Euro im Monat.
Einer der legendärsten Flüchtlinge war und ist Dieter Lorenz. Der heute 81jährige sorgte für Bewegung auf der Insel, in dem er seine Leidenschaft zum Beruf machte – die Musik.
Am 1. August 1959 eröffnete er am Hafen von Ibiza-Stadt die allererste Bar und wurde zugleich allererster DJ von Ibiza – im Domino. Namenhafte Gäste wie Corman McCarthy oder Walter Gropius kamen und brachten Ruhm ein – das neue Babel vergrößerte sich.
Heute gibt es nur noch wenige von ihnen. Das Bild ist geprägt von Edeltouristen und Vergnügungssüchtigen, die die Insel für sich eingenommen haben.
Die Verpartysierung Ibizas nehmen die, die aus damaligen Zeiten noch übrig sind, gelassen.
Man geht dem Tumult schlicht aus dem Wege, denn die Überbliebenen aus der legendären Zeit wissen die unberührten und wunderschönen Ecken zu finden.
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