Informationen über Kaktusfeigen aus Spanien

Kaktusfeigen-Borstig aber schmackhaft

Beheimatet ist der Feigenkaktus eigentlich auf dem amerikanischen Kontinent und gelangte mit den Seefahrern in den Mittelmeerraum.
Im Hinterland der Costa Brava ist der Opuntia ficus-indica stark verbreitet.
In den Wintermonaten ist dieser aufgrund des farbenfrohen Motivs in der Blütezeit ein beliebtes Fotomotiv für viele Touristen. Was viele nicht wissen:
Die etwa eiergroßen rotgelben und süßen Kaktusfrüchte sind essbar und dank des hohen Vitamin-C- und Magnesium-Gehaltes sogar sehr gesund.
Auffällig ist jedoch, dass sie in vielen mittleleuropäischen Ländern als exotische Delikatesse angepriesen werden, auf den Märkten der Costa Blanca jedoch nicht zu finden sind. Die Erklärung bedarf einen kurzen Ausflug in die Vergangenheit:
Vor etwa vierzig Jahren wurden die Higos chumbos (Spanisch) oder Figues de palo (Valencianisch) auch an der Küste gegessen.
Bewohner aus den umliegenden Dörfern begründen das Verschwinden der süßen Frucht vom Markt mit der typischen Beschaffenheit der Schale. Die büschelartigen Dornen und die winzig stechenden Borsten erforderten mühselige Arbeit, da sie vor dem Genuß des Fruchtfleisches sorgfältig mit Handschuhen erntfernt werden mußten. So ist es nicht verwunderlich, dass der Kaktus seit jeher nur noch mit Messer und Gabel gegessen wird.

Die Schweizer Großverteilerkette Migros rät zudem, vor dem Schälen die Früchte einige Zeit in Wasser einzulegen, dann seitlich die Enden wegzuschneiden und das Fruchtfleisch schließlich mit Messer und Gabel zu geniessen, ohne die Kerne zu zerbeißen.
Wer möchte, kann uneingeschränkt selbst an Wegrändern, auf Brachland oder auch in der Umgebung von Fincas auf Kaktusjagdt gehen.

Auf den Kanaren zeitweise als Unkraut und Last betrachtet, ergänzt der Feigenkaktus an der Costa Blanca jedoch mit seiner Farbnuance das touristische Bild des Hinterlandes.

Susanne Hesse


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