Kantabrien: Informationen für Urlaub und Reisen nach Kantabrien in Spanien

Kantabrien – eine autonome Region in Spanien

Die größte Anziehungskraft Kantabriens liegt in seiner Gegensätzlichkeit: grüne Täler, hohe Berggipfel und blaues Wasser auf der einen Seite,zwei Wirtschaftswelten auf der andern – Ackerbau und Viehzucht sowie Fischwirtschaft. Während die Wappen seiner Herrenhäuser auf eine stolze Vergangenheit zurückblicken, verlief das Leben in den von Bergen eingeschlossenen Tälern ereignislos und ruhig.
Traditionsgemäß werden zwei große Naturlandschaften unterschieden: La Marina und La Montaña. La Marina zieht sich am Küstenstreifen entlang mit geringen Ansteigungen, mildem Klima und großer Bevölkerungsdichte. Dagegen hat la Montaña steile Hänge und ein weitaus härteres Klima, ist außerdem kaum besiedelt und ausgesprochen ländlich.
Die schönsten Dörfer haben sich in zwei Tälern angesiedelt: im Tal von Liéban mit den Ortschaften Potes und Mogrovejo und im Tal von Cabuérniga mit Carmona, Bárcena Mayor und Renedo.

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Altamira und die Kunst des Paläolithiums

Die Felsenmalereien in der Höhle von Altamira, das Heiligtum in der Grotte Gruta del EI Juyo und der hombre-fósil von Morín, der fossilisierte, etwa 30.000 Jahre alte Mensch kennzeichnen in der Geschichte der paläolithischen Kunst weltweit drei bedeutende Fundstellen, die sich alle in einem Umkreis von 30 Kilometer ganz in der Nähe von Santander befinden.
Aber nicht nur hier, sondern an der ganzen kantabrischen Steilküste hat der Urmensch Zeugnisse seiner Kunst hinterlassen, unter denen einige besonders hervorstechen wie die Höhlen der Burg in Puente Viesgo oder die von Haza, Covalanas und Cullalvera in Ramales de Ia Victoria.

Feste und Feiertage in Kantabrien

Februar Karneval in Santoña
April La Folia in San Vicente de Ia Barquera
Juni Coso Blanco in Castro Urdiales
August Dia de Cantabria in Cabezán de Ia Sal Blumengala in Torrelavega. Blumenschlacht von Laredo
September Dia du Campo in Reinosa, Patronatsfest San Mateo

Kunsthandwerk in Kantabrien

In Valle de Campoo und Polaciones werden Musikinstrumente hergestellt, die sogenannten rabeles, dreisaitige lautenförmige Geigen. in Cabezón de Ia Sal und Barcena Mayor fertigt man Holzgegenstände für den Gebrauch auf dem Lande. Ausserdem ist ein neues Kunstgewerbe entstanden wie die Schul-Werkstätten von Somo, Lamiña und Ruiloba mit dem Ziel, die alten Traditionen wieder aufleben zu lassen.

Gastronomie in Kantabrien

Die Montaña rühmt sich ihres Bohneneintopfs cocido montanés. Im Tal von Liébana werden die Bohnen durch Kichererbsen ersetzt. Schmackhafte Fischergerichte servieren die Küstendörfer, bevorzugt wird die Zubereitung mit Thunfisch, Kartoffeln, Zwiebeln, Paprika und Tomate.
Die Fischküche bietet merluza, rodaballo, bonito und sardinas. Meeresfrüchte wie Seespinnen, Muscheln und Krebse erweitern das gastronomische Angebot.
Rezepte aus Kantabrien – die kantabrische Küche

Naturräume in Kantabrien

Vier Naturparks sind hervorzuheben (abgesehen vom Nationalpark Picos de Europa, der teilweise auch zu Asturien und León gehört):

  • Dunas de Liencres mit den herrlichsten Dünen Kantabriens, die ein bedeutendes Durchflugsgebiet für Zugvögel darstelle
  • Saja-Besaya mit dem bemerkenswerten Jagdreservat des Saja
  • Oyambre, eine Dünenlandschaft mit Steilküsten
  • Peña Cabarga in der Bucht von Santander mit einem wunderschönen Ausblick auf die Hauptstadt und
  • das Naturreservat Marismas de Santoña y Noja.

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Informationen zu Kantabrien

Regionen in Spanien

Valle de Liébana

Die Überlieferung bezeichnet den Vater von Pelayo als den ersten Gebietsherrn von Liébana, dem großartigsten und reizvollsten Tal in ganz Kantabrien. Dem Flusslauf des Deva folgend, hat der Besucher den besten Zugang auf der Landstrasse von Unquera her über den Engpass Desfiladero de la Hermida, der so schmal ist und so hohe Felswände hat, dass die Sonne nur wenige Momente am Tag durchdringt.
Die großen Steine, die diese Wegstrecke einsäumen, sind als die Tränen von Don Pelayo bekannt. Die Region Liébana besteht aus mehreren internen Tälern, die Eingang zu den Picos de Europa gewähren. An ihren Hängen findet man eine Vegetation vor, die dank eines speziellen Mikroklimas einerseits mediterran mit Korkeichen und Steineichen und andererseits atlantisch ist mit Eichen- und Buchenwälder. Jeden Montag wandern die Hirten nach Potes, der Hauptstadt dieser Gemarkung, herab, um hier auf dem Markt ihren bekannten Käse picón verkaufen.
Sehenswert ist die Kirche Santa María de Lebeña im mozarabischen Baustil, die romanische Kirche von Piasca, das Kloster Monasterio de Santa Toribio, wo das bekanntlich grösste Stück vom Kreuze Christi bewahrt wird, sowie das kleine Dorf Mogrovejo. In Mogrovejo werden die meisten Fotos innerhalb der Gebirgslandschaft der Picos de Europa aufgenommen. Hier gelangt man auch zur Seilbahn von Fuente Dé gelangt, deren obere Station bei gutem Wetter einen der eindrucksvollsten Ausblicke auf die Picos de Europa schenkt.

La Montaña

Kantabrien war schon immer als La Montaña, das Bergland, bekannt. Mehr als die Hälfte seines Territoriums liegt über 700 Meter hoch. Von seinen zehn Naturgebieten entfallen neun auf La Montaña. Sieben davon sind parallel verlaufende Täler, die zum Meer hin auslaufen, und zwei bilden Übergangsregionen zu den kastilischen Hochflächen.
An der Grenze zu Asturien liegt das Tal Valle de Liébana mit seiner Hauptstadt Potes. Auf den Gipfeln seiner Bergspitzen ist der Königsadler heimisch und größere Rudel von Gamswild sowie Wölfe sind anzutreffen, Das nächste Tal ist das Valle del Nansa, das die am weitesten weit ausgedehnten Eichen und Buchenwälder Kantabriens besitzt. Anschließend trifft man auf den Fluss Saja, nach dem das größte Nationale Jagdreservat Spaniens benannt ist, in dem Tierarten wie Rothirsch, Reh, Wildschwein, Fuchs und eine beachtliche Kolonie Gänsegeier leben.
Das Zentrum dieses riesigen Reservats bildet das Tal Valle de Cabuérniga, durch das die Flüsse Saja und Argoza ziehen. Der Argoza bewässert Bárcena Mayor, eine wahre Reliquie des Landlebens, dessen herkömmliche Architektur noch vollkommen erhalten ist. Als Dörfer mit besonderem Anreiz sind auch Carmona und Renedo zu nennen. Früher verlief hier die mythische Ruta de los Foramontanos, auf der im 10. Jahrhundert die Kantabrer in die weiten Ebenen Kastiliens herabstiegen, um sie neu zu besiedeln. Einer erstaunlichen Theorie gemäss soll sich in diesem Gebiet, in der Umgebung von Peñasagra, das Irdische Paradies befunden haben, und hier sollen auch die ersten biblischen Überlieferungen entstanden sein.
Das Tal Valle del Saja erreicht man am besten von Cabezón de la Sal aus, dem Flusslauf folgend. Das Nachbartal ist das Tal Valle del Besaya, das mit Eukalyptuswäldern aufgeforstet ist. Bei der Erwähnung von El Pas denkt man gleich an die pasiegos, die Talbewohner von Pas. Sie bildeten einen Volksstamm, der sich der Überführung der Wanderherden widmete und sich aufgrund seiner Lebensformen von der restlichen Bevölkerung abhob.
Die letzten beiden Täler sind zunächst das Valle de Miera, das engste der sieben Täler, wo sich das Heilbad Balneario de Liéganes befindet, und schließlich das Valle de Asón, dessen Fluss für seinen Forellenreichtum bekannt ist. Die beiden Regionen, die den Übergang zur kastilischen Meseta darstellen, sind die Comarca Sur und Campoo mit dem Stausee Embalse del Ebro, der für eine Vielzahl von Zugvögeln zum wichtigen Durchflugsgebiet geworden ist. Hier entspringt ganz in der Nähe von Reinosa der Fluss Ebro, nach dem die Iberische Halbinsel benannt sein soll.

La Marina

Dieser 110 Kilometer lange Küstenstreifen Kantabriens umfasst von Ost nach West die historisch bedeutenden und touristisch beliebten Städtchen Castro Urdiales, Laredo, Santoña, Noja, IsIa, Ajo. Im Küstenzentrum liegt die Hauptstadt Santander mit ihren schönen Stränden und der herrlichen Bucht. Am östlichen Küstenstrich sind Suances, Comillas und San Vicente de la Barquera hervorzuheben. Etwas weiter landeinwärts überrascht das sehenswürdige Santillana del Mar und daran anschließend die Cuevas de Altamira mit ihren Felsmalereien.
Auf der Strecke Santander – Oviedo ist Torrelavega vorrangiges Zentrum für Industrie und Viehzucht, Verkehrsknotenpunkt und zugleich zweitwichtigste Stadt dieser Region Cabezón de Ia Sal. Etwas weiter im Hinterland gelegen, bildet die Stadt das Eingangstor zum Tal Valle de Cabuérniga und zum staatlichen Jagdreservat des Saja und dessen Naturparks.