Karneval auf den Kanaren
Den Brauch, sich an speziellen Tagen zu maskieren, gab es bereits zu Zeiten der Katholischen Könige. Dort hatte das Spektakel jedoch das vorrangige Ziel, mit den Verkleidungen auf öffentlichen Plätzen Kritik üben zu können.
Um dieses zu unterbinden, erließ der König Carlos I im Jahre 1523 ein Gesetz, welches Maskeraden jeglicher Art verbot, und auch sein Sohn und Nachfolger, Felipe II., setzte diese Verordnung weiter fort. Felipe V. rief jedoch ließ die Feierlichkeiten ins spanische Leben, inspiriert durch die venezianischen und genuesischen Kaufleute, die von ihren prunkvollen Maskenbällen berichteten und den Rückkehrern aus den einstigen Kolonien, welche einen entscheidenden Funken des lateinamerikanischen Karnevalsfeuers mit sich brachten.
Bis heute gehört es auf La Palma zur Tradition, am Rosenmontag die Ankunft der Indianos zu feiern, bei welchem die Besagten mit Schiffen anlegen und zu Hunderten – verkleidet als Kolonialherren, begleitet von Papageien und ihren Mulattinnen – durch die Straßen der Stadt ziehen.
Teneriffa und Gran Canaria schmücken sich an Karneval mit einem besonderen Highlight: Die Wahl der Karnevalskönigin.
Teneriffa und Gran Canaria schmücken sich an Karneval mit einem besonderen Highlight: Die Wahl der Karnevalskönigin.
Sonja Kiekens
Informationen zum Thema Karneval in Spanien
Kunst und Kultur in Spanien
las Tangas | Burschen in knalligen Röcken und Hemden. Sie verdecken ihren Rücken und Kopf mit Ziegenfell und tragen Hörner |
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las Madames | unverheireatet Mädchen in kurzen Röcken |
der Miel Otxin | eine riesenhafte Strohpuppe |
der Ziritop | mit Heu und Sack behangen |
der Pero Palo | eine Stoffpuppe mit einem Holzgesicht und schwarzen Kleidern |
los Peliqueiros oder Cigarrons | jemand, der mit einem Unterrock voller Fransen und Quasten und einer Weste bekleidet ist. Er trägt eine Kuhglocke auf dem Rücken, eien auffällige Maske und eine Krone. |
La Morena | ein Mann verkleidet mit einem Kuhgerüst. Er greift unbesehen überall an. |
Ein riesiger Fisch aus Pappmaché wird dabei in einem prächtigen und ausgelassenen Trauerzug bis an den Strand gebracht und dort mit Feuerwerks- und Musikbegleitung begraben.
Zudem trifft man bei dem spanischen Karneval auf Unmengen fremder Gestalten und Wesen aus einer anderen Welt:
Karneval auf Gran Canaria
Denn auch die Travestie ist sehr geschichtsträchtig, oder besser gesagt, was dessen Kritik betrifft. Denn es bestehen Dokumente aus dem 18. Jahrhundert, die besagen, dass bereits zu dem Zeitpunkt Kirchenoberhäupter verbaten, Verkleidung zu tragen, die das eigene Geschlecht veränderten.
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