Mallorca – wenn der Schein trügt
Trinkwasserverbrauch
Vor alllem für den Tourismus besteht die Angst, Einschränkungen könnten Urlauber vergraulen und so den wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Insel schwächen.
Bauwirtschaft
Müllentsorgung
Landwirtschaft
Verkehr
Denn wenn es soweit ist, dass die Touristen sich von ihresgleichen bedrängt fühlen, und der Urlaub sich zu einer Besichtigungstour von Baustellen entpuppt, kann man seine Augen nicht davor verschließen, was der Massentourismus anrichtet.
Natürlich muss etwas geändert werden. Aber wie so oft lautet die Devise Natürlich bin ich für Umweltschutz, aber nur solange wir ihn uns leisten können und er uns nicht selbst einschränkt.
Mit seinem Lieblingsmenschen in einem schnittigen Cabriolet über eine Autobahn entlang der Küste zu rasen ist natürlich reizvoller, als sich mit Umweltschützern an eine Baustelle zu ketten.
Inselratspräsidentin Antonia Munar begründet die Beibehaltung der derzeitigen Umstände mit dem Anschluss an die große weite Welt. Soll heißen, Mallorca ist international. Und tut auch alles dafür, um seinen Gästen zu gefallen, eine Schmerzgrenze scheint es nicht zu geben.
Was hat Greenpeace und Co. schon dagegen zu setzen? Stillstand, zur Bewahrung der Kultur. Klingt wie Urlaub am heimischen Teich.
Letztendlich dürfte Stillstand tatsächlich die einzig rationale Lösung sein, wenn man verhindern will, dass Mallorca sich zu einer einzigen großen Wohnkolonie entwickelt. Denn werden alle Straßenbaupläne umgesetzt, dürften sich noch mehr Dörfer als ohnehin schon zu reinen Schlafstädten verwandeln. Weitere Äcker oder Naturschutzgebiete werden zu Bauland, da die Immobilienmakler nicht geizen mit der Höhe ihrer Kaufangebote. So wird weitergebaut, ohne sichtbares Ende. Die Insel verliert mit dem Verlust der ländlichen Strukturen langfristig auch ihren Charme und ihre Ursprünglichkeit. Zwei nicht zu unterschätzende Faktoren für die Attraktivität Mallorcas als Urlaubsziel. Denken Sie darüber nach, wenn Sie das nächste Mal ihren Urlaub buchen…
Sonja Kiekens
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