Mexikaner Sergio Pitol erhält Cervantes-Preis

Der diesjährige Cervantes-Preis geht an den mexikanischen Schriftsteller Sergio Pitol. Dies teilte Spaniens Kulturministerin Carmen Calvo am Donnerstag, den 1.12.2005, in Madrid mit. Der mit 90.000 Euro dotierte Preis gilt als die höchste literarische Auszeichnung in der spanischsprachigen Welt und wird von seiner Bedeutung her mit dem Literatur-Nobelpreis verglichen.
Pitol gilt als einer der originellsten Erzähler Lateinamerikas. Der 72-jährige Schriftsteller hat Erzählungen, Romane, Essays, Gedichte sowie Biografien verfasst. Zudem übersetzte er Werke von Tschechow, Henry James und Joseph Conrad. In seinen Büchern verarbeitet der aus Puebla stammende Autor sowohl seine traumatische Kindheit- er verlor in jungen Jahren seine Eltern, außerdem fesselte ihn eine Malariakrankheit ans Bett – als auch Erlebnisse aus seiner langjährigen Laufbahn als Diplomat.
Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie war er Kulturattaché in Frankreich, Ungarn, Polen und der damaligen Sowjetunion. Außerdem arbeitete er für verschiedene Verlage und schreibt Artikel für mehrere Zeitungen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören El ta ñido de una flauta (Der Ton einer Flöte, 1986) und El arte de la fuga (Die Kunst der Flucht, 1996). Sein neuester Roman heißt El mago de Viena (Der Magier von Wien).

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