Deutscher Pavillon – Ludwig Mies van der Rohe in Barcelona
Diese Worte stammen von einem der wohl bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Ludwig Mies van der Rohe. Der deutsche Pavillon in Barcelona oder die neue Nationalgalerie in Berlin sind nur einige bekannte Werke die dieser Künstler schaffte. Seine Architektur war Ausdruck einer modernen Zeit die auf technischem Fortschritt baute und somit diesen Fortschritt auch in ihrer Architektur ausdrückte.
Dies zeigt sich auch an dem deutschen Pavillon in Barcelona der anlässlich der Weltausstellung 1929 dort errichtet wurde.
Der Pavillon selbst stand auf einem Sockel und van der Rohe richtete sein Bauwerk präzise nach der umgebenden Natur aus.
Unter der schwebend wirkenden Deckenplatte schienen die verschiedensten, asymmetrisch angeordneten Scheiben und Wände aus edelsten Materialien hindurch zu gleiten, da sie selbst nicht als Trägerelemente dienten.
Um eine Verbindung zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Pavillons herzustellen entwarf van der Rohe ein Wasserbecken welches unter der als Begrenzung dienenden Travertin- Wand hindurch zu gleiten schien.
Dieses offene Konzept setzte sich durch den vollständigen Pavillon hindurch weg. Dem Besucher selbst war nie wirklich bewusst, ob er sich gerade innerhalb oder außerhalb des Pavillons befand. Dieses Gefühl wurde dadurch verstärkt, dass die im Innenraum angeordneten Wandelemente ebenso wie die Glasscheiben keinerlei Stützfunktion für die Decke übernahmen. Die gesamte Deckenkonstruktion schien über dem Pavillon zu schweben. Der Innenraum wurde von einer drei Meter hohen und sechs Meter breiten Wand beherrscht.
Besonderer Blickfang dieses Raumes war der weltberühmte Barcelona Sessel. Bestehend aus einem Stahlgestell welches mit weißem Ziegenleder bezogen war. Allerdings streiten bis heute Stimmen darüber, ob es sich um einen Sessel oder Stuhl handelt, da diese Sitzgelegenheit typische Elemente beider Objekte beinhaltet.
Durch die grüne Glasscheibe, welche sich hinter den Sesseln befand, war der Blick auf eine Bronzefigur freigegeben die scheinbar aus einem Wasserbecken emporstieg. Die geschwungenen Formen dieser Figur von George Kolbe (Der Morgen) standen im klaren Kontrast zu den strengen und symmetrischen Formen des Pavillons. Sie spiegelte sich nicht nur im Wasser sondern ebenso in den sie umgebenden Glas- und Marmorwänden wieder.
Die Genialität dieses Bauwerkes von Mies van der Rohe lag nicht nur in der Neuheit der eingesetzten Materialien, also die Vereinigung von Stahl, Glas und Marmor, sondern auch in der starren Geometrie, der Präzision mit der er Einzelheiten bearbeitete und ebenso in der starren Anordnung der einzelnen Elemente die im Gesamtbild aber trotzdem als schwebend und fließend empfunden wurden.
Die Präzision und Neuartigkeit dieses Bauwerkes machten den Barcelona- Pavillon zu einem Vorzeigeobjekt deutscher Industrie und Baukunst. Allerdings wurde er bereits wenige Monate nach der Ausstellung abgerissen und einzelne Teile verkauft.
Aufgrund dieser herausragenden Bedeutung des Pavillon für die moderne Kunst wurden bereits kurz nach seinem Abriss Stimmen laut die einen Wiederaufbau forderten. Nach einigen gescheiterten Versuchen gab 1980 Oriol Bohigas, Leiter des Städtebau Büros von Barcelona, den Startschuss für dieses Projekt. Die Architekten Ignasi de Sola- Morales, Cristian Cirici und Fernando Ramos waren für den Wiederaufbau verantwortlich. Wie für das Original auch wurden hauptsächlich Elemente aus Glas, Stahl und verschiedenem Marmor eingesetzt. 1983 fiel der Startschuss zu diesem Projekt und im Jahre 1986 war Van der Rohes Pavillon wieder errichtet.
Auch heute noch ist der Pavillon der Öffentlichkeit zugänglich und somit ist es jedem Einzelnen möglich dem was van der Rohes Gedicht einem sagen will zu lauschen.
Kurzbiographie des Architekten: Mies van der Rohe
1914 wird er in den Krieg einberufen. Ab 1921 wird er Leiter der Architektursektion Novembergruppe, die Impulse der Novemberrevolution 1918 in den Bereich Kunst aufnehmen will. Er hängt an seinen Nachnamen Mies den Familiennamen seiner Mutter, van der Rohe an, um zu zeigen dass er durch den Krieg zu einem anderen Menschen wurde. Im gleichen Jahr setzt er mit dem Entwurf eines Glashochhauses in Berlin den ersten Impuls für die so genannte Haut- und- Knochen Architektur. 1923 bekennt er sich erstmals radikal zur modernen Architektur in der Zeitschrift G von der er Mitherausgeber war.
1925/26 entwirft er im Auftrag der KPD (Kommunistische Partei Deutschland) die Grabsteine für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. 1928/29 erfolgte der Bau des deutschen Pavillons für die Weltausstellung in Barcelona. Weiter Projekte folgen und 1930 wird er zum Leiter des Bauhauses berufen und bleibt dies bis zur Selbstauflösung des Bauhauses im Jahr 1933. Ein Jahr später wird sein Entwurf für den deutschen Pavillon zur Weltausstellung in Brüssel von Adolf Hitler abgelehnt.
Da ihm durch die Nationalsozialisten eine weiter praktische Tätigkeit unmöglich gemacht wurde emigriert er 1938 in die USA. Bis 1958 übernahm er den Direktorenposten der Architekturabteilung des Armour Institute, aus dem später das Illinois Institute of Technologie hervor ging. 1959 folgte der erste staatliche Auftrag in den USA. Der Bau des Chicago Federal Center. Noch im Alter von 79 Jahren begann er mit dem Bau der Neuen Nationalgalerie in Berlin, den er 1968 fertig stellte.
Am 17. August 1969 verstarb Ludwig Mies van der Rohe in Chicago.
Preise und Öffnungszeiten
Every day from 10.00 to 20.00h.
Entrance
General public: 4,75 €
Students: 2,60 €
Under 16: free
Anual subscription: 8 €
Entrance fee for groups
More than 20 people with reservation required: 4 €
Guided tours for groups of up to 25 people with reservation required: 60 €
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Address
Av. Francesc Ferrer i Guàrdia 7
Parc de Montjuïc
T: +34 93 423 40 16
F: + 34 93 426 37 72
pavellomies@miesbcn.com
www.miesbcn.com
Transportation
Underground: Espanya L1 and L3
Bus: Plaça d’Espanya, 13 and 50
Bus Turístic: stop CaixaForum – Mies van der Rohe Pavilion
Barcelona City Tour: stop number 10 / CaixaForum – Mies van der Rohe Pavilion
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