Naturpark La Mata bei Torrevieja

Verlässt man die touristische Costa Blanca um Torrevieja und fährt etwas landeinwärts gen Norden, erreicht man den einzigartigen Naturpark La Mata. Die beiden miteinander verbundenen Lagunen von La Mata und Torrevieja wurden 1994 zum Naturschutzgebiet erklärt und gehören zu den wichtigsten Feuchtgebieten Europas mit einem außergewöhnlichen Klima und ebensolcher Flora und Fauna. Die Pflanzenwelt variiert je nach Salzgehalt und Feuchtigkeit, über hundert Vogelarten haben hier ihre Brutstätten.

In den drei Salzzonen um die Seen siedeln salzliebende Kleinstlebewesen, die den Tausenden Flamingos, Enten, Störchen und anderen Vögeln als Nahrung dienen. Dazu leben hier verschiedenste Echsenarten und weitere Amphibien wie Frösche und Kröten.

Neben dem Naturpark erstrecken sich Sandstrände, die zum Sonnen und Baden einladen und die von Dünen mit reicher Vegetation gesäumt sind.
Der Naturpark der Lagunen von La Mata und Torrevieja hat eine Fläche von 3.700 Hektar. Davon sind 2.100 Hektar Wasseroberfläche in den untiefen Lagunen, während der Rest Flach- und Hügellandschaft ist. Die Salinen sind höchstens einen Meter tief und von einer etwa 20 Kilometer langen Küste umrahmt.
Geologisch gesehen liegen die Lagunen in Bodensenken unterhalb des Meeresspiegels ohne Verbindung zum Meer. Der Anschluss an das Meer wurde künstlich durch den Bau zweier Kanäle, sogenannter "Acequiones", geschaffen. Auf diese Weise überschwemmt das Wasser regelrecht den See und das Meerwasser fließt, durch die Schwerkraft geführt, in die Lagune von La Mata, die wie ein Vorwärmer wirkt. Die beiden Lagunen sind direkt miteinander mittels eines Kanals verbunden. Das vorgewärmte Wasser der Lagune von La Mata fließt dann zur Lagune von Torrevieja. Dort wird das Salz dann abgebaut, wenn es sich kristallisiert hat.
Torrevieja ist einer der wichtigsten Salzlieferanten für Europa. Das Salz wird aus den Salzbergwerken der Salzseen von Torrevieja und La Mata gewonnen. Bereits zu römischer Zeit wurde in den Salinen von Torrevieja Salz gewonnen, den größten Aufschwung aber hatte die Salzproduktion im 19. Jahrhundert, als von hier aus die spanische Kolonie Kuba mit Salz versorgt wurde. Im Gegenzug kamen Zigarren und Rum nach Torrevieja – und die Habaneras, jene Volkslieder, die die Seeleute übers Meer brachten. Am Fischereihafen, in den ehemaligen Salzlagern Antiguas Eras de la Sal, findet in der "Hauptstadt des Salzes" jedes Jahr Mitte August ein besonderes Fest statt. In einem populären internationalen Seemannslieder- und Polyphoniewettstreit, dem "Certamen Nacional de Habaneras" werden die alten Volkslieder, die aus Kuba kamen, gesungen.
Ein Bad in diesen Salzseen ist nicht offiziell erlaubt, aber auch nicht verboten. Die Salzseen und Uferzonen befinden sich allerdings in Privatbesitz und große Teile sind inzwischen eingezäunt. Baden ist noch auf der nördlichen Seite möglich und beschert einem neben dem gesundheitsfördernden Aspekt das einmalige Erlebnis der Schwerelosigkeit. Die Heilwirkung bei Herzbeschwerden, Rheuma, Hauterkrankungen und bei Atmungsbeschwerden ist nicht zu unterschätzen.

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Weitere Informationen zur Lagune von La Mata

In dem Informationszentrum von La Mata kann man zum einen weitere Informationen über das Gebiet erhalten und außerdem in einer ständigen Ausstellung Wissenswertes über den Park und die Lagune lernen.
Von hier startet auch ein Wanderweg. Für den kleinen Rundweg braucht man etwa eine Stunde, und auf den drei Aussichtspunkten lassen sich seltene Vögel wie Kormorane, Schwarzhalstaucher, Fischadler und Säbelschnäbler beobachten. Ein Fernglas sollte man mitnehmen. Möglich ist auch eine große Tour um den gesamten Salzsee mit weiteren Aussichtspunkten auf die Lagunen. Es gibt Picknickplätze und Bänke zum Rasten.
Auch in der Umgebung der Lagune von La Mata gibt es gutbeschilderte Wander- und Radwege, Aussichtstürme und Rastplätze. Wenn man zum Beispiel von der Autobahn A 37 kommend Torrevieja-Nord abfährt und dann am Kreisel, der auch nach Los Montesinos weist, links zur Pumpstation abbiegt, hat man eine herrliche Aussicht auf beide Salzseen. Auf der rechten Seite verläuft auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke die Vía Verde, ein Rad- und Wanderweg bis zum alten Bahnhof.
Das Infozentrum des Naturparks erreicht man über die N 332, dann auf der Höhe von La Mata von Torrevieja kommend rechts abbiegen und 200 Meter dem schmalen Weg zur Anhöhe folgen.
Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 9 bis 14.30 Uhr, von September bis Juni auch Dienstag und Donnerstag, 16 bis 18 Uhr. Telefon: 966 920 404
Weitere Informationen über La Mata und Torrevieja erhalten Sie im Internet unter www.torrevieja.de
Julia Borck

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