30 Stunden auf dem Meer

Extremsportler David Meca, 31, aus Katalonien, plant einen neuen Rekord: Er will von Jávea nach Ibiza schwimmen. Start ist die Playa de la Grava in Jávea, und wenn alles gut geht, wird er nach 30 Stunden, 120 Kilometern und einer Million Armzüge in Ibiza ankommen.

Erfahrung hat der Weltrekordhalter im Langstreckenschwimmen über 25 Kilometer (5:00:21 Stunden) genug: Er durchschwamm schon den Ärmelkanal und schaffte es in 23 Stunden von Teneriffa nach Gran Canaria.

Schon als kleiner Junge hatte er die Idee, von Jávea nach Ibiza zu schwimmen. Mit seinen Eltern hat er damals oft auf den Balearen Urlaub gemacht und jedesmal wenn er im Flugzeug dieses viele Wasser unter ihm sah, hatte er den Wunsch dort eines Tages einmal durchzuschwimmen. Wenn ich diesen Rekord schaffe, wäre ich der glücklichste Mann der Welt., so Meca.
Bisher gab es einige Versuche, aber es ist bis zum heutigen Tag noch niemandem geglückt. Meca wäre der Erste, dem das gelingen würde.

Warum er diesen Rekordversuch ausgerechnet im Winter startet begründet er mit seinem Zeitmanagement:
Auf jeden Fall, da wäre es wärmer. Jetzt hat das Meer nur noch 13, 14 Grad. Aber ich habe im Sommer keine Zeit dazu, wegen der Wettkämpfe. Um sich gegen die Kälte zu schützen, hat er acht Kilo zugenommen. Die Bedingungen sind nicht die besten. Das Wasser ist kalt und das Schlimme ist, dass er von den rund 30 Stunden, die er für die 120 oder 130 Kilometer braucht, 14 bis 15 Stunden Dunkelheit haben wird, also wesentlich mehr als im Sommer. Das ist nicht ungefährlich.
Starker Seegang, hohe Wellen und starke Windböen sowie die vielen Quallen behindern Meca in seinem Rekordversuch.

Dennoch ist er bestens vorbereitet.
Ein sechs bis acht stündiges Training täglich halten ihn fit.
Sicher gerät er manchmal in Zweifel aber in schwierigen Momenten helfen ihn die Unterstützung und der Glaube der vielen Leute, die ihm zur Seite stehen.
30 Stunden im Wasser ohne Schlaf – wie hält ein Mensch das aus?
Wie orientieren man sich, vor allem nachts?
Vor Müdigkeit hat Meca keine Angst. Und um die Orientierung zu halten gibt es Begleitboote, die auch erleuchtet sind. Diese geben den Kurs vor.

Verrücktheit oder historischer Rekord? Wir werden es erleben…

Susanne Hesse

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