Ostern und Osterbräuche in Alicante, an der Costa Blanca in Spanien

Was haben bunte Eier mit Jesus‘ Auferstehung gemein? In Deutschland wird der religiöse Bezug zu Ostern nicht gleich erkennbar. Ganz anders als in Spanien.

Die Semana Santa ist in Spanien das wichtigste religiöse Fest im Jahr. Sie beginnt am Palmsonntag, eine Woche vor Ostern, und erreicht am Karfreitag ihren Höhepunkt. Im Laufe der Jahre haben die Regionen Spaniens eigene Traditionen entwickelt.
    
In Alicante kommen an diesem Mittwoch die Gitanos (Zigeuner) als erstes zum Zuge. Während der Procesión de la Santa Cruz wird die Figur des so genannten Christo de los Gitanos (Christus der Zigeuner) von der Kirche Ermita de la Santa Cruz in Richtung Hafen hinunter getragen.

Nicht nur die verschiedenen Figuren sind bei den feierlichen Umzügen sehenswert, auch die Gewänder der Prozessionsträger und Anhänger sind eines zweiten Blickes würdig. Die Prozessionen führen an der großen Markthalle vorbei, über die Hauptstraße Rambla bis hin zur Hafenesplanade.

Mit Innbrust, mit Leib und Seele wird in dieser Woche an die Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi gedacht. Mehrere Musikkapellen, Orchester und Chöre tragen dazu ihr Übriges bei.

Am Gründonnerstag herrscht dann jedoch eisernes Schweigen. Während der Procesión del Silencio (Stille Prozession) werden Skulpturen der weltberühmten Künstler des 17. und 18. Jahrhunderts, Nicolás de Bussi und Francisco Salzillo, durch die Straßen getragen. Am Karfreitag versammeln sich Angereiste und Einwohner schon vormittags, um die Figuren aus der Leidengeschichte Jesu zu bewundern. Unter den Alicantinern ist vor allem die Figur der heiligen Veronika in ihrem goldenen Mantel bekannt.

Am Ostersonntag endet die Semana Santa mit der Prozession des Erlösten Christus und der Freudenreichen Jungfrau. Am Montag ist dann der einwöchige Ausnahmezustand in Alicante und in den anderen spanischen Städten und Dörfern vorüber und der Alltag meldet sich zurück.


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