Ostern – Ursprünge des Festes

Die Christen feiern zu Ostern die Auferstehung Jesu Christi vom Tod am Kreuz. Doch wo liegen die Ursprünge des wichtigsten Festes der Christen, welches den endgültigen Sieg des Sohnes Gottes über den Tod ausdrückt? Ostern ist ursprünglich keine christliche Feierlichkeit. Viele der praktizierten Bräuche und verwendeten Symbole, wie beispielsweise der Osterhase, die Ostereier oder das Osterfeuer, sind heidnischen Ursprungs.
Laut der Theorie von Beda Venerabilis leitet sich der Begriff Ostern vom althochdeutschen Ostara (Osten) ab. Dies ist der angelsächsische Name der teutonischen Göttin der Morgenröte, des Frühlings und der Fruchtbarkeit. Demnach bezeichnete Ostern einst ein heidnisches Frühlingsfest.
Es ist jedoch bis heute umstritten, ob eine Göttin dieses Namens tatsächlich in der germanischen Mythologie vorkam. Die romanischen Sprachen leiten den Begriff Ostern vom jüdischen Passahfest ab, Ostern heißt in Spanien demnach Pascua und wird wegen dem religiösen Bezug groß geschrieben. Ein weiteres Zeichen für den heidnischen Ursprung des Festes ist die Zeit in der Ostern gefeiert wird. Es gehört zu den beweglichen Festen und der genaue Zeitpunkt richtet sich nach den Gestirnen. Ostersonntag fällt auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling, das heißt nach der Frühjahrs-Tag- und Nachtgleiche am 21. März. Die Vollmondregel garantiert, dass es am Karfreitag nie mehr eine Sonnenfinsternis geben kann.
Die letzte Woche vor Ostern nennt man Karwoche und heißt in Spanien Semana Santa. Sie beginnt mit dem Palmsonntag (Domingo de Ramos), an dem der Einzug Jesu von Nazaret in Jerusalem gefeiert wird. Am Gründonnerstag (Jueves Santo) wird das letzte Abendmahl zelebriert, am Karfreitag (Viernes Santo) wird des Todes Jesu am Kreuz gedacht, am Karsamstag (Sábado Santo) ist Grabesruhe und am Ostersonntag (Domingo de Pascua), dem Haupttag des Kirchenfestes, wird die Auferstehung Jesu Christi begangen.
Die Vorsilbe Kar- stammt nebenbei bemerkt von dem altgermanischen Wort chara ab und bedeutet Trauer oder Wehklage. Es weist auf die am Karfreitag begonnene Trauer um den Sohn Gottes hin. Letztlich stellt sich die Frage was die, uns allen bekannten Symbole des Osterfestes, wie die Ostereier (huevos de Pascua) und der Osterhase (conejo de Pascua), mit dem kirchlichen Fest gemein haben? Auch dies geht wieder auf heidnische Traditionen zurück. Denn das Ei war ein Symbol der Fruchtbarkeit, welches zur Ausfärbung geschmückt wurde und der Hase galt als das Begleittier der Göttin Ostara.

Anne Ruitz


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