San Sebastián

Auf der Insel Mallorca gibt es Folguerons zu Ehren von San Sebastián am 20. Januar. Dieses Fest hat einzigartige und höchst interessante Elemente, wie bei den Carantoñas in Acehúche (Cáceres), wo sich mit Tierfellen und schrecklichen Masken verkleidete Männer vor der Heiligenfigur in der Prozession verneigen. In Navaconcejo (Cáceres), verfolgt der mit einem Wollgewand bekleidete Traballo mit seiner nassen Peitsche aus Tau während der Prozession die Jungen und in Piornal (Cáceres) erscheint der jarramplas, eine groteske Figur mit Maske und buntem Kittel, die verfolgt und mit Rüben bombardiert wird.

Der Robo del Santo, der Raub des Heiligen in Caniles (Granada), scheint aus dem 18. Jahrhundert zu stammen. Daran nehmen Gruppen von Jugendlichen teil, die sich eine wahrhaftige Feldschlacht liefern. In Monistrol de Montserrat (Barcelona) wird an diesem Tag El Bail del Bo Bó veranstaltet. In Pollensa (Mallorca) sind L’Esandart und Eis Cavaliets die traditionellsten Bestandteile des Festes. In Rajadell (Barcelona) dagegen findet der Baue de ia Coca, der La Coca-Tanz, am nächstgelegenen Sonntag statt.

San Sebastian veranstaltet die eindrucksvolle Trommelparade am Abend vor und am Tag des Schutzheiligen. Daran nehmen viele Verbände teil. Der Pelegri de Tossa (Pilger von T.) schließlich legt den Weg zwischen Tossa de Mar und Santa Coloma de Farners (Gerona) hinter sich und erfüllt damit ein im 14. Jahrhundert gemachtes Gelübde der Ortschaft.

Sebastián
, erster Kapitän von Diokletians Wache, war ein inbrünstiger Verteidiger des Glaubens und ein mutiger Begleiter zahlloser christlicher Märtyrer in ihrer schwersten Stunde. Als der Kaiser davon erfuhr, wollte er bestrafen, was er als Verrat ansah, und ließ Sebastián an einen Baumstamm gebunden mit Pfeilen beschießen. Auf wunderbare Weise überstand San Sebastián dieses Martyrium, nicht aber die öffentliche Prügel, die am 20.Januar 228 sein Leben beendete.

Am 25. Januar, dem Fest des Heiligen San Pablo, findet in San Pablo de los Montes (Toledo) ein Fest statt, bei dem die Burschen, die in dem Jahr den Wehrdienst abgeleistet haben, die Hauptrolle spielen. Sie bilden dabei die so genannte Vaca, die aus La Madre Cochina, La Vaca, El Escobonero und Los Cencerros besteht. Die Vaca streicht durch den Ort, unterbricht die Prozession und verfolgt die Fremden bis zur Tür des Rathauses, wo ihnen Gebäck und Limonade angeboten werden. Währenddessen konzentriert sich La Madre Cochina darauf, den Frauen den Rock hochzuheben und ihre mannigfaltigen Unterröcke zur Schau zu stellen.

Die Yoariak oder Zanpanzarrak von Ituren und Zubieta (Navarra) folgen ihrem jährlichen Brauch der guten Nachbarschaft zwischen beiden Ortschaften am Montag und Dienstag nach dem letzten Sonntag im Januar. Mit ihren weißen, über die blauen Hosen gestreiften Röcken, den Schnürschuhen, Schaffellen und der bunten, kegelförmigen Mütze, Tunturro genannt, ziehen sie von einem Ort zum anderen, wobei sie riesige Kuhglocken auf dem Rücken tragen, die von ihnen geläutet werden. Dazu tragen sie einen kleinen Besen in der Hand.


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