Santiago de Compostela / Galizien

Santiago de Compostela in Galizien

Santiago de Compostela liegt mit seinen rund 94.000 Einwohnern in der Provinz La Coruña und gehört der Autonomen Region Galizien an.
Die Hauptstadt Galiziens ist gleichzeitig katholischer Erzbischofssitz und wichtigste spanische Pilgerstätte. Der Name Santiago rührt von dem Heiligen Sant Jago, Heiliger Jakob, her. Compostela stammt aus dem Lateinischen campus, Feld und stellae bedeutet Stern.

Geschichte von Santiago de Compostela

Der Heilige Jakob bekehrte der Legende nach in dieser Region Spaniens die Menschen zum Christentum. 44 kehrte er nach Palästina zurück und wurde dort von Herodes Agrippa nach langer Folter getötet.
Nachdem der Eremit Pelayo in einem Wald die Erscheinung von hellem Licht und Gesängen hatte, erhielt dieser Ort den Namen Campus Stellae (Feld des Sternes), was später zu Compostela wurde.
Nach Ausgrabungen im Jahre 813, veranlasst durch den Bischof Teodomiro, wurden genau an diesem Ort seine Überreste gefunden, dem Standort der heutigen Kathedrale. Seither ist die Kathedrale von Santiago de Compostela ein beliebter Pilgerort.
Ab dem 12./13. Jahrhundert bestimmte Papst Calixto II., dass jenen Pilgern, die Santiago de Compostela in einem Heiligen Jahr besuchen, (der Tag an dem der Tag des Apostels, 25. Juni auf einen Sonntag fällt), alle Sünden erlassen würden. Das letzte Heilige Jahr wurde 2004 gefeiert, das nächste fällt in das Jahr 2010.
Neben Jerusalem und Rom wurde auch Santiago de Compostela zur Heiligen Stadt ernannt. Darüber hinaus wurde die Stadt im Jahre 1985 zum Weltkulturerbe erklärt. 2000 war Santiago de Compostela Kulturhauptstadt. Jährlich kommen tausende von  Pilgern zu Besuch.

Seitdem Harke Kerperlin seinen Roman "Ich bin dann mal weg" veröffentlicht hat, ist der Strom der Pilger schier unüberblickbar geworden. Pilgern boomt.

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Feste und Veranstaltungen in Santiago de Compostela

Santiago ist einer der berühmtesten Pilgerorte und hat dementsprechend eine lange Tradition von hauptsächlich religiösen Festen.
Neben der Semana Santa, die im ganzen Land besondere Tradition besitzt, wird speziell in Santiago de Compostela die 10-tägige Feria del Ganado gefeiert. Neben folkloristischen Musikpräsentationen ist dieses Fest auch ein kulinarischer Höhepunkt im Jahr. Wer noch keine Erfahrungen mit der galizischen Küche gesammelt hat, sollte sich dieses Fest im Mai nicht entgehen lassen.
Auch das Apostel-Fest Ende Juli ist einen Besuch wert. Am 24. Juli findet das Fuego del Apostol statt, das Feuer des Apostels, ein riesiges Feuerwerk, das vor dem Obradoiro-Tor der Kathedrale gezündet wird. Während einer Messe wird überdies ein riesiges Weihrauchbecken an einem Seil befestigt durch die Kathedrale geschwenkt.
Der August und September stehen im Zeichen der klassischen Musik. Über die Stadt verteilt finden zahlreiche Konzerte statt.

Gastronomie in Santiago de Compostela

Die Viera, die Jakobsmuschel, ist eine charakteristische Spezialität der Stadt. Auch der Pulpo á la Gallega, gegrillter Tintenfisch mit Paprika, ist ein Leckerbissen erster Klasse.
Die Empanada Gallega, eine Art Strudel mit Füllung in verschiedener Variation gehört auch zu einer regionalen Besonderheit.
Unter den Desserts sollte man unbedingt die Tarta Compostelana, eine Mandeltorte, versuchen.
Zu den Menüs empfiehlt sich der Ribeiro, ein junger und leicht bekömmlicher Rot-oder Weißwein.
Doch auch Fefiñanes, Betanzos, Rosal, Valdeorras, Ulla und Amandi sind nicht zu verachtende Weinsorten.

Marion Meerphol

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Sehenswürdigkeiten von Santiago de Compostela

Charakteristisch für Santiago de Compostela sind die vielen kleinen verwinkelten Gassen und die wunderschönen Gebäude aus Renaissance und Barock.
Das wohl berühmteste Gebäude der Stadt ist die romanische Kathedrale mit seinen barocken Türmen. Der Bau dieses Kirchengebäudes begann 1054 unter Alfons VI. Die Einweihung fand im Jahre 1128 statt. Die wunderschöne Fachada del Obradoiro, die Westfassade, wurde von dem Architekten Fernando Casas y Novoa erbaut. Hier befindet sich auch eine berühmte Skulptur des Heiligen Jakob. Eine Treppe aus dem Jahre 1606 führt zum Portal.
Die Nordfassade wurde in neoklassizistischem Stil umgebaut. Das Nordportal, Puerta de la Azabachería, wurde 1769 konstruiert. Das Ostportal, Puerta Santa, stammt aus dem 17. Jahrhundert. Aus dem Mittelalter ist lediglich die Südfassade mit der Puerta de las Platerías erhalten. Dies ist somit auch das älteste Portal der Kathedrale. Der Skulpturenschmuck stellt mitunter die Geburt Christi und die Vertreibung Adams aus dem Paradies dar.
Der älteste Teil des Monuments ist die Catedral Vieja, die aus dem 11. Jahrhundert stammt. Das Pórtico de la Gloria ist eine alte Fassade hinter dem Westportal das zwischen 1166 und 1188 erbaut wurde. Die Ornamente hier sind besonders ausgeprägt und geben ebenfalls verschiedene religiöse Szenen wider. Diese Vorhalle betritt man kurz bevor man das Innere der Kathedrale erreicht. Für die Pilger ist das Pórtico ein wichtiges Ziel: Sie berühren nach Abschluss des Pilgergangs das Marmor der Mittelsäule, sowie die Figur des Mateo.
Im Inneren schmückt ein goldener Baldachin den Altar mit einer Holzfigur des Apostels aus dem 13. Jahrhundert. Die Verzierungen aus Gold und Silber kamen im Nachhinein hinzu. Direkt darunter liegt die Grabstätte mit den Reliquien des Heiligen Jakobus und seinen zwei Schülern, Theodorus und Athanasius. Die Gebeine des Apostels befinden sich in einer silbernen Schatulle aus dem 19. Jahrhundert.
Von den zahlreichen Kapellen der Seiten-und Querschiffe seien die Capilla del Sagrado Corazón, die Capilla del Espiritu Santo, die Capilla de la Concepción und die Capilla de Mondragón genannt. Der Kirchenschatz liegt in der Capilla de San Fernando.
Außerdem zählen zur Gebäudekonstruktion noch der Kreuzgang aus dem 16. Jahrhundert, der zu den herausragensten des Landes zählt. Mit einer Länge von 35 Metern und einer Breite von 5,8 Metern zählt er gleichzeitig auch zu den Größten Spaniens. Hier sind auch eine Bibliothek, das Teppichmuseum und das Archäologische Museum beherbergt. Letzteres stellt die verschiedenen Bauphasen der Kathedrale aus.
Abschließend sei noch erwähnt, dass die Kathedrale von Santiago de Compostela auch auf der spanischen 5-Cent-Münze abgebildet ist.
Die Rúa de Franco ist das Zentrum der Altstadt. Mit vielen Restaurants mit galizischen Spezialitäten ist diese Straße ein besonderer Anziehungspunkt für viele Touristen.
In der Rua del Villar liegen schöne Paläste wie die Casa del Dean im gotischen Stil, der Palacio Monroy im Renaissance-Stil, sowie der Palacio de los Marqueses de Bendana mit einer neoklassischen Fassade und einem Barockportal.
In der Rua Nueva befindet sich die romanische Kirche Santa María Salomé aus dem 12. Jahrhundert. Sehenswert sind hier überdies der Palacio de Ramirans, der Palacio de los Condes de Gimonde, die Casa de las Pomas, der Palacio de Mondragón sowie das Theater.
Die Universität aus dem Jahre 1532 liegt an der Plaza del Instituto und beherbergt eine besonders wertvolle Bibliothek.
Über den Plaza de Galizia verlässt man die Altstadt und gelangt zu einem neuen Stadtteil. Der Parque do Ferradura eröffnet Besuchern einen phantastischen Blick über die Altstadt mit der Kathedrale.

Sehenswerte Plätze in Santiago de Compostela

Die Plaza del Obradoiro liegt direkt an der Kathedrale und gehört zu den beliebtsten spanischen Plätzen überhaupt. Auf diesem riesigen Platz befindet sich der Convento de San Francisco aus dem 13. Jahrhundert, der von Franz von Assisi während seiner Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela gegründet wurde.
Am nördlichen Teil der Plaza liegt das Hospital Real, das 1489 von den Reyes Católicos gegründet wurde. Der Patio von diesem Gebäude beherbergt eine Kapelle in gotischem Stil aus dem Jahre 1556. Der Palacio de Gelmírez aus dem 12. Jahrhundert ist typisch für die zivile Architektur der Romantik. Besonders interessant ist der sehr weitreichende Salón de Fiestas im Inneren des Palastes. Die mit Skulpturen verzierten Borden bildeten damals die Hochzeitstafel Alfons’ IX.
Auf westlicher Seite liegt der neoklassizistische Palacio de Rajoy, der im Jahre 1777 konstruiert wurde und in dem sich heute das Rathaus und die lokale Regierung Galiziens befinden. Das mit Abstand schönste Monument des Platzes ist jedoch das Institut für galizische Studien, in welchem zuvor das Colegio de San Jerónimo untergebracht war.
An der Plaza de la Azabacheria lag früher die Puerta del Paradiso, das Tor des Paradieses, durch welches die Pilger in die Kathedrale gelangten. Die heutige Fassade im neoklassischen Stil wurde von Ventura Rodriguez errichtet.
Die Plaza de la Quintana eröffnet einen Blick auf das Portico Real der Kathedrale, das Königsportal mit dem Torre Berenguela und dem Torre del Reloj, sowie die Puerta del Perdon. Die Eröffnung des Tores erfolgt ausschließlich zu den Apostelfesten in einem Heiligen Jahr. Außerdem befindet sich auf diesem Platz der Convento de San Pelayo mit seiner strengen Granit-Fassade. Es ist eines der ältesten Bauwerke Santiagos und wurde im 11. Jahrhundert von Alfons II gegründet, um das Grab des Apostels Jakob aufzunehmen.
Auf die Plaza de las Platerias gelangt man über die Puerta de las Platerías der Kathedrale. Der Name geht auf die Silbergeschäfte (Platerias) zurück, die auch heute noch existieren.
Sehenswert sind außerdem die Fuente de los Caballos, der Brunnen im Zentrum des Platzes, die Casa del Cabildo aus dem 18. Jahrhundert und die Casa de los Canónigos, Conga genannt, ein Palast der ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert stammt und der die Plaza de las Platerias von der Plaza de la Quintana abgrenzt.

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