Santiago und Santa Ana

Santiago

Jakob der Ältere, Sohn des Zebedäus, war einer der von Jesus bevorzugtesten Jünger. Der Sage nach schiffte er sich nach dem Tod des Herrn nach Spanien, dessen Schutzheiliger er ist, um die gute Botschaft zu verkünden. Sankt Jakob war der erste Apostel, der einem Martyrium ausgesetzt war und im Jahre 44 in Jerusalem geköpft wurde. Es wird allgemein angenommen, dass die Jünger, die ihm aus Galicien gefolgt waren, seinen Körper per Schiff nach der galicischen Stadt Iria Flavia brachten. Im 9. Jahrhundert wurden die sterblichen Reste des Apostels nach Compostela gebracht, einem Ort, der sich zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte des Christentums entwickelte und nur von Jerusalem und Rom übertroffen wurde.

Der 25. Juli ist ein Festtag in zahllosen spanischen Ortschaften. In A Cañiza (Pontevedra) findet eine Romería zum Crisio de Petán statt und eine weitere in Santia guifio do Monte in Padrón (L.a Coruña). Dem Apostel werden die ersten Weintrauben und Maisähren in Pontevedra geweiht, während er in Santiago de Compostela (La Coruña) die feierlichen Festakte in der Kathedrale und auf dem Obradoiroplatz präsidiert.

Die Bolante führen in Valcarlos (Navarra) einen einzigartigen Tanz auf, das Fest an sich ist aber in letzter Zeit mehr auf Kinder ausgerichtet worden und die Männer nehmen nur noch an der Ostertänzen teil, die viel besser erhalten sind. Am Vorabend ziehen els fanalets de Sant Jaume, Sankt Jakobs Lämpchen, durch die Strassen von Lerida zur Erinnerung an die alte Legende, nach der Santiago oder Sankt Jakob beim Betreten Spaniens auf einen Dorn trat, der ihm im Licht eines von einen Engel gehaltenen Lämpchen entfernt werden musste.

Auch am 24.Juli werden die Feste des Schutzheiligen von Lloret de Mar (Gerona) mit dem traditionellen Tanz Dan de la Morraixa gefeiert.


Santa Ana

Die Unfruchtbarkeit der tugendhaften Anna, Jakobs Ehefrau, fand nach vierzig Jahren Ehe mit der Geburt eines Mädchens ein Ende. Das Mädchen wurde Maria genannt und wurde Mutter des Erretters. Ihr Festtag ist der 26. Juli, wobei ein sehr alter Gesang, die traditionelle Campilla in Cervera del Rio Al hama (Rioja), vorgetragen wird. Castellers in El Vendrell (Tarragona) erscheinen, sowie eine Versammlung von Riesen auf dem Los Fueros Platz in Tudela (Navarra).

Der 29. Juli ist der Festtag von Santa Marta, Jungfrau und Schwester der Santa Maria Magdalena und des San Lázaro. Ihr zu Ehren findet eine Romeria in der Ortschaft Las Nieves (Pontevedra) statt, die den Namen Santa Maria de Ribarteme erhalten hat. Bei der Prozession werden verschiedene Särge mitgeführt, in denen teilweise Leute liegen, die der Heiligen im Angesicht einer Todesgefahr das Versprechen gegeben haben, ihr auf diese seltsame Art zu danken. Ähnliche Prozessionen, bei denen die Personen des Versprechens aber neben dem Sarg hergehen, finden bei Los Milanos in Amil (Pontevedra) am zweiten Septembersonntag und bei der Leichentuchprozession in Puebla del Caramiüal (La Coruña) am darauffolgenden Sonntag statt.

Die Jungfrau von Las Nieves wird besonders auf den Kanarischen Inseln verehrt. In Santa Cruz de la Palma wird sie alle fünf Jahre gefeiert. Die 1680 eingeführten Festlichkeiten heißen Fiestas Lustrales de la Bajada de la Virgen. La Bajada oder das Herabtragen der Heiligenfigur findet an einem Julisonntag statt. Am 5. August kehrt die Heilige wieder zu ihrer Kapelle zurück. Zu den interessantesten Laienelementen des Festes gehören der Tanz El Minud, El Carro Alegórico y Triunfal, ein Allegorischer Triumphwagen, und vor allem La Danza de Enanos, der Tanz der Zwerge.

In Agaete (Gran Canaria) wird la Bajada de la Rama veranstaltet. Bei diesem Zeremoniell, welches allem Anschein nach auf alte Bräuche der Urbevölkerung (der Guanches) zum Regenmachen beruht, wirken Tausende von Teilnehmern mit, die Zweige über ihrem Kopf schwenkend durch die Stadt zum Meeresufer ziehen. Ein ähnliches Fest findet am 9.September in San Nicolas de Tolentino (Gran Canaria) statt, und zwei Tage später kommt La fiesta del Charco (Fest des Teiches) hinzu, in das (und den) sich Hunderte von beschuhten und bekleideten Männern und Frauen aus La Aldea stürzen. Ursprünglich ging es dabei fast nackt zu, aber 1766 wurde der Brauch geändert.

San Lorenzo starb, während er langsam geröstet wurde. Sein Martyrium fand am 10. August 158 ein Ende. In Huesca, seiner Geburtsstadt, sind ihm Feste gewidmet, wozu besonders el Rosario de la Aurora, das Beten des Rosenkranzes in der Morgendämmerung in der Basilika und die Prozession zählen, bei der traditionelle Tänzer mitwirken.

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