Sehenswürdigkeiten im Baskenland

Der Baum von Guernica

Die Juntas de Bizkaia, das sind die ehemaligen Landtage, versammelten sich vor Hunderten von Jahren unter einem Eichbaum in Guernica, und wenn ein Baum abstarb, wurde gemäss der Tradition an der gleichen Stelle ein neuer gepflanzt. Auf diese Weise war der Gernikako Arbola für die Basken schon immer das Wahrzeichen ihrer Rechte als Volk.

In der Casa de Juntas von Gernika steht die Steinbank, auf der die Landesherren des Señorío de Bizkaia Platz nahmen, und auch der alte, längst verdorrte Eichbaum als stiller Zeuge der Geschichte. Ihm gegenüber bewahrt ein neuer Baum die tausendjährige Tradition.

Die Salinen von Añana

Im Süden der Provinz Alava befinden sich die Salinas de Añana, die von den Römern entdeckt wurden und seit jener Zeit fast auf die gleiche Weise angebaut werden. Es handelt sich um ein stufenartig aufgebautes Tal, dessen Terrassen mit alten Holzbalken abgestützt werden, die zwar schon morsch und vom Salz zerfressen, aber noch nützlich sind. Diese Salinen bilden eine Gruppe von fünftausend Terrassen, von denen noch fast die Hälfte funktionsfähig ist.
Zwischen Mai und September, solange das gute Wetter anhält, pflügen die Bewohner von Añana ihre Terrassen und ernten das Salz – Tag für Tag. Der aus Tal, Terrassen und Dorf bestehende Komplex ist so überwältigend, dass dieser Ort zum Bauwerk von kunst-historischem Interesse erklärt wurde.


Kunst im Baskenland

Aus den Zeiten der alten kunsthandwerklichen Bräuchen sind einige bis heute erhalten: die Kaikus, das sind mit Quasten verzierte Strickjacken, Halstücher nach Art der Arrantzale aus Baumwolle in blau-weißem Karomuster sowie die Boinas die typischen Baskenmützen aus Wollfilz von Tolosa.
Außerdem besteht noch das Eisenkunstgewerbe, das Arbeitsgeräte für die Feldarbeit, Beile oder Viehglocken herstellt. In Zegama (Guipuzcoa) und Vitoria (Alava) gibt es noch einige Töpfer, die hauptsächlich Krüge anfertigen. Auch die kunsthandwerkliche Verarbeitung von Holz ist beibehalten worden, wie aus den ländlichen Gebrauchsgegenständen ersichtlich ist.

Kunstmuseen im Baskenland

Das spanische Baskenland wird immer mehr zu einem international bedeutenden Kunstzentrum. In der Hauptstadt Vitoria eröffnete König Juan Carlos das Artium-Museum für zeitgenössische Kunst, das mit einer Sammlung von 1600 Werken spanischer Maler und Bildhauer aufwartet. Unter ihnen sind Salvador Dali, Pablo Picasso, Antoni Tapies, Joan Miro und Antonia Saura.
Die Kollektion ist die zweitgrößte ihrer Art in Spanien nach der des Königin-Sofia-Museums in Madrid. Die neue Pinakothek entstand in dreijähriger Bauzeit für rund 23 Millionen Euro in der Altstadt von Vitoria auf dem Gelände des ehemaligen Busbahnhofs. Vor dem Gebäude, das von dem Architekten Jose Luis Caton konzipiert wurde, steht die größte Skulptur Spaniens: Das Eisenwerk La Mirada (Der Blick) von Miquel Navarro ist 45 Meter hoch und 63 Tonnen schwer. Auf 13 0000 Quadratmeter bietet das von Javier Gonzalez de Durana geleitete Museum Platz für eine Auswahl der ständigen Sammlung und für wechselnde Ausstellungen.
Außerdem gibt es einen Kinosaal und ein Auditorium, in dem Konferenzen und Konzerte stattfinden sollen. Das Artium gesellt sich zu anderen bedeutenden Kunstzentren im spanischen Baskenland wie dem im Oktober 1997 eröffnete Guggenheim-Museum in Bilbao oder dem dortigen Euskalduna-Musikforum (1999) und dem Kursaal-Palast von San Sebastian (1999).

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