Úbeda /Andalusien

Sehenswürdigkeiten in Úbeda

Úbeda ist nur etwa neun Kilometer von Baeza entfernt. Die Stadt ist eine der bedeutendsten Gemeinden der Provinz und, aufgrund ihres immensen Kultur- und Denkmalerbes, ein äußerst attraktives Reiseziel. Das Stadtbild spiegelt deutlich die Macht und den Reichtum der oberen sozialen Schichten wider. Das Auto lässt man am besten in der Tiefgarage an der zentralen Plaza de Andalucía. Von dort aus sind es wenige Minuten zum wohl schönsten Renaissance-Platz Spaniens, der Plaza Vázquez de Molina.    

Die Plaza Vázquez de Molina könnte eine noble Piazza irgendwo im Italien des 17. Jahrhunderts sein: Die altehrwürdigen, steinernen Paläste und Adelshäuser im Renaissancestil verleihen dem kopfsteingepflasterten, rechteckigen Platz, der direkt in die Plaza del Ayuntamiento übergeht, ein hochherrschaftliches, elegantes Ambiente.

Da ist der mächtige dreistöckige Palacio de las Cadenas des spanischen Renaissancekünstlers Andrés de Vandelvira, der Úbeda seinen Stempel aufdrückte. Heute Rathaus, gehörte der prächtige Palast einst einem Sekretär Felipes II, dessen Familie, wie viele der ehemaligen Besitzer der Adelspaläste, in den Jahrhunderten nach der Rückeroberung Spaniens von den Mauren und der Kolonisierung der sogenannten Neuen Welt zu Reichtum gekommen war.
Gegenüber liegt im Schatten der mächtigen Bäume die Kirche Santa Maria de los Alcázares, an deren Stelle einst eine arabische Festung stand. Die Längsseite der Plaza füllt der Palast del Constable Dávalos, der den staatlichen Parador beherbergt. Wer Zeit hat, sollte sich einen Kaffee oder Tee in seinem herrlichen Innenhof nicht entgehen lassen. Eines der herausragendsten Bauwerke der Renaissance stellt die Sacra Capilla del Salvador mit ihren beiden Rundtürmen dar. Andächtige Stille liegt über der Plaza Vázquez de Molina.
In Úbeda entfaltet sich die Pracht der Renaissance auch um die Plätze San Pedro, San Lorenzo und Marqués, die der Stadt den Beinamen Salamanca des Südens verliehen. Besonderes Beispiel bürgerlicher Baukunst ist die Plaza Primero Mayo, ein Rechteck von geschlossener Quartierbebauung. Viele Paläste der Stadt sind um Innenhöfe mit Brunnen, Galerien und Arkadengängen gebaut.

Andalusisches Leben, vor allem am Abend, findet man dagegen auf der Plaza Primero de Mayo. Sie ist ein beliebter Treffpunkt für die Einwohner Úbedas, wo man seinen Cafe Sólo in der Sonne genießt oder einen langen Tag mit einem Sherry abschließt, natürlich ebenfalls zu Füßen von altehrwürdigen Renaissancepalästen.
Ansonsten ist Úbeda ein ruhiges, beschauliches Städtchen. Fast im Dornröschenschlaf versunken, träumt es von einer großen Vergangenheit, deren steinerne Zeugen die Wappen auf den Fassaden der herrlichen Paläste oder der Casa de los Salvajes sind.
Ab 1536 erstrahlte diese Stadt im Glanz reicher Adelsgeschlechter, die hier und im benachbarten Baeza Paläste von namhaften Architekten erbauen ließen. Immer wieder tauchen ihre steinernen, oft reich dekorierten Fassaden und Portale beim Spaziergang zwischen den weißen Häusern auf.

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Geschichte Ùbedas

Die ersten Siedlungen in dieser Gegend entstanden in der Kupfer- und Bronzezeit. Zeugnisse davon wurden im heutigen Stadtviertel des Alcázar gefunden. Auch in nahe gelegenen Orten wie La Loma und Iznatoraf sowie bei der Burg von Sabiote stieß man auf Funde aus jener Zeit. In der Römerzeit wurden sowohl Úbeda als auch Baeza durch ihre Lage an der Römerstraße zwischen Cástulo und Málaga zu bedeutenden Wirtschafts- und Verwaltungszentren. Diese Blütezeit sollte bis ins ausgehende zweite Jahrhundert andauern, als viele der römischen Gemeinden verschwanden.
In Úbeda jedoch blieb eine kleine Siedlung bestehen. Unter Abd ar-Rahman II. wurde Úbeda zu einer befestigten Stadt. Später wurde sie von den Almoraviden und Almohaden erobert und war unter dem Namen Ubbadat al-Arab bekannt. Nach der Eroberung durch den christlichen König Ferdinand III. war Úbeda mehrere Jahrhunderte lang Grenzstadt zwischen den Königreichen Kastilien und Granada, weshalb ihr das Formalrecht von Cuenca verliehen wurde. Seine Blütezeit erreichte Úbeda im 16. Jahrhundert. Damals entstanden dank des hohen Klerus und des Adels viele der Baudenkmäler der Stadt. Im Jahre 1955 wurde sie schließlich zur Kunsthistorischen Stadt und 1975 vom Europarat zur Musterstadt der Renaissance erklärt.

Vielleicht sind diese beiden Perlen der Renaissance ein Grund mehr, die bisher kaum bekannte andalusische Provinz Jaén zu besuchen, mit ihren Olivenhainen soweit das Auge reicht. Deshalb bezeichnete Antonio Machado ihre Landschaften einmal als gekämmtes Land.

Ihre vergessenen Städtchen und die unter Naturschutz gestellten Sierras de Cazorla, Segura und Las Villas verdienen auf alle Fälle einen längeren Aufenthalt. Die Bergländer von Cazorla und Segura bilden mit ihren nahezu 214.000 Hektar Spaniens größten Naturpark, wo sich nach einem Besuch der beiden Schmuckstädtchen der Renaissance einige Tage in der grünen Natur als Alternativprogramm anbieten. Und nicht allzu weit davon locken auch schließlich die sonnigen Küsten der südlichsten Region Spaniens.

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Parque Nicolás Salmerón (andalus.)
C/Gerona 18 (prov.)
Avda. de las Adelfas (städt.)

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