Spanien und der Film: von Bunuel bis Almodovar
In den zwanziger Jahren fanden einige Surrealisten Interesse an dieser neuen Ausdrucksform, z.b. Dali und vor allem Bunuel, einer der berühmtesten spanischen Filmregisseure, der 1928 den Andalusischen Hund und 1930 l,Age d,or drehte. Als Anfang der dreißiger Jahre der Tonfilm aufkam, steckte Spanien in einer politischen und wirtschaftlichen Krise und die Filmstudios hatten nicht die Mittel, das neue Material anzuschaffen.
Als Ende der dreißiger Jahre Filme mit religiösen Themen sehr in Mode waren, brachte Juan Piquaras die Zeitschrift Nuestro Cinema heraus, die sowjetisches Gedankengut verbreitete und an Propaganda grenzende Filme besonders herausstellte. Einer dieser Filme ist Las Hurdas (Brotlose Erde, 1932) von Bunuel, der das Elend in einer abgelegenen Gegend Spaniens zeigt.
Im Bürgerkrieg und während des Franco-Regimes wurde die stark zensierte Filmindustrie mit historischen und religiösen Werken, die Tod und Entsagung verherrlichen, zu einem der Hauptträger der Ideologie. Damals erntete Ladislao Vajdas Film Das große Geheimnis der Marcelini (1955) großen Erfolg. Die ersten spürbaren Veränderungen waren in den Filmen Der Tod eines Radfahrers von Juan Antonio Bardem, Willkommen, Mr. Marshall (1953) und Der Henker (1964) von Berlanga zu merken.
Die Erneuerung des spanischen Films begann in den sechziger Jahren mit Regisseuren wie Carlos Saura, dessen erster Film Die Straßenjungen aus dem Jahre 1959 stammt. In den siebziger Jahren traten eine Reihe markanter Regisseure mit Filmen über die Probleme derer in Erscheinung, deren Kindheit und Jugend vom Regime Francos geprägt worden war.
Carlos Sauras Anna und die Wölfe (1973) schildert das Leben mit einer jungen Ausländerin in einer Familie, in der drei etwa fünfzigjährige Brüder die Allmacht der Armee und der Kirche zur Zeit Francos verkörpern. Zu nennen sind ebenfalls Züchte Reben (1975) des gleichen Regisseurs sowie von Victor Erice Der Geist des Bienenstocks und Der Süden" (1983), sowie Bienenkorb (1982) von Maario Camus und die Filme von Manuel Guterrez Aragon Dämonen im Garten und La Mitad del Cielo (1986), die sich mit den wirtschaftlichen Umwälzungen während des Übergangs vom Franco-Regime zum demokratischen Spanien beschäftigen.
Im Gegensatz zu diesen ersten Filmen, in denen die Regisseure das Franco-Regime anprangern, zeigt Pedo Almodovar das Spanien der Movida, der modernen Madrider Gesellschaft in Mujeres al borde de un ataque de nervos (1988).
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