Spaniens erste Macrobotellón
Auslöser der Macrobotellon war vor 4 Wochen eine Massenparty in Sevilla, zu der spontan 5000 Menschen gekommen waren. Das dabei erweckte Medieninteresse führte dazu, dass sich Jugendliche in Granada ebenfalls zusammenschlossen, um das Ereignis in Sevilla, welche traditionell in Konkurrenz mit Granada steht, zu übertreffen. Von Granada griff die Initiative auf Städte wie Madrid, Barcelona, Oviedo, Murcia, Córdoba oder Málaga über. Alle wollten Sevillas Rekordzahl übertreffen.
Die botellones sind Openair Parties, die ihre Gründe vor allem in den meist recht hohen Getränkepreisen in spanischen Bars haben. Bereits in den 80er Jahren trafen sich die Jugendlichen in Gruppen an öffentlichen Plätzen, in neuester Zeit wurde daraus jedoch zusehends ein Massenereignis, dem die meisten Städte nur ratlos gegenüberstehen, auch weil es in einigen Regionen keine gesetzlichen Regelungen für öffentlichen Alkoholkonsum gibt.
In anderen Städten wie beispielsweise Barcelona oder Salamanca ist das öffentliche Trinken von Alkohol verboten und dort reagierten die Behörden streng auf die Unruhen infolge der Macrobotellón: Verschiedene Teilnehmer wurden festgenommen und mussten sich vor Gericht wegen Missachtung des Gesetzes verantworten. Es kam zu leichten Sachschäden, einige Personen wurden leicht verletzt.
Die botellón – wer daran teilnimmt und welche Gründe es für sie gibt
– Die Gründe für die botellón: Alkoholgenuss steht dabei im Mittelpunkt. Es ermöglicht den Jugendlichen, preiswerter als in Bars zu trinken und es ist eine große Konkurrenz für Lokale, die Alkohol von geringer Qualität ausschenken, garrafón genannt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zugehörigkeit zu einer Gruppe: mit Freunden zusammen sein, Musik hören, tanzen, etc.
– Die Preise: das kann von Stadt zu Stadt unterschiedlich sein. In Madrid beispielsweise geben die Jugendlichen im Durchschnitt 3 Euro für Alkohol aus. Ein alkoholisches Getränk in einer Bar kostet dagegen zwischen 6 und 10 Euro.
21.03.2006
Anja Köder
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