Spanische Wirtschaft besser als prognostiziert

Das erste Quartal des Jahres 2014 zeigt die spanische Wirtschaft zwar in keinem strahlenden Licht, sie hat sich jedoch heller bewiesen, als von den Wirtschaftsexperten im Jahr 2013 noch prognostiziert. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte in 2013 noch um 1,7 Prozent, Insider gingen davon aus, dass diese Zahl im Jahr 2014 noch übertroffen würde.

Das Gegenteil ist jedoch nach den ersten drei Monaten der Fall. Spanien verzeichnete ein Wachstum von 0,4 Prozent. Auch wenn diese Zahl in anderen Volkswirtschaften niemanden vom Hocker reißen würde, für das Land auf der Iberischen Halbinsel ist der Erfolg nicht von der Hand zu weisen.

Schattenwirtschaft muss schrumpfen

Das Wachstum des BIP im ersten Quartal 2014 verzeichnet den höchsten Anstieg in einem Vergleichszeitraum seit der Krise, die Anfang 2008 ihren Lauf nahm. Es stellt sich natürlich die Frage, wie bei einer Arbeitslosenquote von fast 30 Prozent eine Volkswirtschaft noch funktionieren kann.

Bei fast 1,9 Millionen Familien haben alle potenziell arbeitsfähigen Familienmitglieder ihren Job verloren. Das Ergebnis ist eine funktionierende und expandierende Schattenwirtschaft. Rund 245 Milliarden Euro wurden im Jahr 2013 am Fiskus vorbei erwirtschaftet, Gelder, welche den Steuerbehörden, den Sozialversicherungen und dem Finanzminister bitter fehlen. Um die Dimension zu ermessen, in der sich dieser „Wirtschaftszweig“ inzwischen angesiedelt hat, hilft ein Vergleich mit dem spanischen BIP.

In der Schattenwirtschaft wurde rund ein Viertel dessen erarbeitet, was das spanische Bruttoinlandsprodukt ausmacht. In diesem Zusammenhang wäre die spanische Bevölkerung selbst gefordert, mit ihrer Arbeit, die offensichtlich verrichtet wird, aus dem Schatten herauszutreten und ihren Teil zur Sanierung der Staatsfinanzen zu leisten. Zumindest trägt die Schattenwirtschaft zu einem gewissen Teil zum Relaunch von Spanien bei.

Das Wirtschaftswachstum resultiert nach Aussage der spanischen Zentralbank aus einer gestiegenen Binnennachfrage, die kaum durch die gekürzten Sozialleistungen zustande gekommen ist.

Gut Ding will Weile haben

Mit etwas Hoffnung war das erste Quartal 2014 das Initial für eine echte Trendumkehr. Die umsatzstärksten Wochen stehen den Spaniern mit Beginn der Reisezeit noch bevor. Der Tourismus ist nach wie vor eine der Haupteinnahmequellen und das über das Jahr andauernde Grundrauschen der Balearen und Kanaren wird in den Sommermonaten durch den Strom der Touristen hoffentlich zu einem echten Geräuschpegel für das Land.

Unstrittig bleibt aber, dass die Sanierung der spanischen Wirtschaft noch lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Kein Wunder, dass auch viele Spanier versuchen, ihr Einkommen durch das Traden mit binären Optionen,  aufzubessern. Im Zweifelsfall lassen sich hier hin kürzerer Zeit ein paar Euro hinzuverdienen.

Wenn man sich auf die Immo-Branche konzentriert hat, wird man feststellen, dass sich auch hier wieder etwas bewegt.  Es ziehen zwar mehr Spanier weg als Neubürger hinzukommen, aber das Verhälnis wird wieder ausgewogener. Für 2016 ist die Prognose garnicht so schlecht.  

Es bleibt abzuwarten.  Die Suche nach alternativen Einkommen ist jedenfalls nach wie vor ungebrochen.


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