Stierkampf in Spanien – Mehr Leid als Freud ….
Stierkampf: Des einen Leid, des anderen Freund…
Nichts für schwache Gemüter …..
Der Ablauf einer Corrida
In Ausnahmefällen gibt es auch Rekordversuche, bei denen ein einziger Matador alle sechs Stiere zur Strecke bringt.Unter den Rufen des Publikums und von der Musik eines Live-Orchesters begleitet, ziehen alle Mitwirkenden Stierkämpfer in die Arena ein. So stellen sich die Toreros dem Publikum vor. Symbolisch erbitten zwei Reiter, die Alguacilillos , den Schlüssel zur Puerta de los Toriles . So bezeichnet man die Tür, hinter der sich die Stiere befinden. Die sechs Kämpfe finden in drei Abschnitten statt.
Die drei Abschnitte einer Corrida (Stierkampf)
Die Stiere kommen geschmückt mit einer bunten Rosette, Divisa genannt, in die Arena. Die Rosette weist auf den Züchter hin und wird mit einer Art Harpune, der Vara , in den Stier gestochen. Zwei Reiter, die Picadores , stechen mit einer Lanze auf den Stier ein und machen ihn damit unterwürfig. Picador bedeutet ins Deutsche übersetzt der Lanzenreiter.
Das zweite Drittel – Tercio de Banderillas
Von drei Gehilfen des Matadors werden dem Stier jeweils mit zwei bunten Bändern geschmückte Spieße in den Rücken gestoßen. Damit kann der Matador erst einmal seinen Gegner einschätzen, bevor er von Angesicht zu Angesicht vor ihm steht. Es gibt auch Matadores , die ihre Banderillas selbst stechen. Das ist allerdings eine Ausnahme.
Das letzte Drittel – Tercio de Muleta y Estocada
Dieser Teil dauert nur acht Minuten und soll das wahre Können des Matadors zeigen. Mit seinem Tuch (Muleta) und seinem Degen (Estocada) führt er verschiedene Figuren vor. Mit seinem Schwert tötet er am Ende des Kampfes den Stier mit einem Stoß in den Nacken. War das Publikum zufrieden mit dem Kampf, bekommt der Matador als Trophäe die Ohren und den Schwanz des Stieres und wird auf Schultern aus der Arena getragen. Der Stier wird anschließend aus der Arena geschleift. War er gut bekommt er Applaus, hat er schlecht gekämpft, wird er ausgepfiffen. Aber eines steht fest: Der Stier hat nun ausgedient.
Die Stiere werden zu Tode gequält
Man behauptet, dass der Stier vor dem Stichtag ein schönes Leben führt. Er hat viel Platz auf einer Weide und wird gut genährt und gepflegt. Dafür sind die letzten Wochen vor dem Kampf eine Qual. Tierschutzvereinigungen haben verdeckt ermittelt und herausgefunden, was hinter den Kulissen passiert. Wochen vor dem Kampf werden den Stieren schwere Gewichte um den Hals gehängt. In die Nase werden ihnen Taschentücher und Watte gesteckt, um ihre Atmung zu erschweren.
Schon zwei Tage vor dem Stierkampf bekommen die Stiere kein Futter mehr und nur wenig Wasser. Sie bekommen Medikamente verabreicht, die Darmbluten verursachen und werden mit Beruhigungsmitteln betäubt. Die Nacht vor dem Kampf verbringen die Stiere in engen Kisten, die gedreht werden, damit sie die Orientierung verlieren. Auch am Tag des bevorstehenden Kampfes bekommen sie keine Nahrung mehr. Stattdessen Prügel und Nadelstiche in die Hoden. Zu guter Letzt werden ihre Ohren und Fesseln mit Terpentin eingerieben, die ihnen noch mehr Schmerzen bereiten und sie scharf machen. In diesen letzten zwei Tagen vor dem Kampf verliert ein Stier um die 40 Kilogramm.
Kurz bevor sie ihrem Schicksal entgegentreten, werden sie mit Schlägen auf die Nieren geschwächt. Ihre hochempfindlichen Hörner werden abgeschliffen, um den Torero zu schützen und ein zielgerechtes Zustoßen zu verhindern. Zum Schluss wird ihnen noch Vaseline in die Augen geschmiert. Der Stier betritt die Arena desorientiert, geschwächt und fast blind. Und das ist erst der Anfang. Während dem eigentlichen Stierkampf gibt es noch weitere Methoden um den Stier zu schwächen und ihn langsam zwischen den hitzigen Olé-Rufen des Publikums verbluten zu lassen.
Ich hoffe, Sie haben Verständis, dass ich diesen Artikel unkommentiert lasse. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Meine steht unumstößlich fest!!!
Stierkampf wird in einigen Regionen verboten
Barcelona hat schon 2004 ein Zeichen gesetzt, und als erste Großstadt in Spanien eine stierkampffreie Zone durchgesetzt. Das 1998 von der Stadt verabschiedete Tierschutzgesetz trug einen wesentlichen Teil dazu bei. Ab 2008 werden in Barcelona überhaupt keine Corridas mehr stattfinden. Die letzte, aktiv genutzte Arena wird voraussichtlich aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen und soll zu einem Markt umgebaut werden. Anstelle der zweiten Arena entsteht derzeit ein Einkaufszentrum, eine weitere wurde bereits vor Jahren abgerissen.
Auch an der Costa Blanca fordern immer mehr Tierschutzorganisationen dazu auf, die Tradition wenigstens in puncto Stierkampf Tradition sein zu lassen und lieber die kulturellen und ethischen Seiten der Spanier hervorzuheben. Erste Erfolge erreichte die ACTYMA, ebenfalls eine Tierschutzvereinigung, in Alfàz del Pí , mit insgesamt 9.000 Mitgliedern. In dem Ort war ein großes Stierkampfspektakel mit bekannten Toreros geplant, das abgesagt wurde, weil viele Einwohner sich gegen den Stierkampf ausgesprochen hatten.
Zur Geschichte des Stierkampfs
Im Mittelalter war der Stierkampf zu Pferde ein beliebter Sport. Auch zu militärischen Zwecken wurde der Stierkampf ausgeübt. Den Soldaten sollte der Umgang mit der Lanze beigebracht werden. Der Stier wurde mit wedelnden Lappen abgelenkt, um die adeligen Reiter und die Pferde außer Gefahr zu bringen. Papst Pius V. hatte eine Abneigung gegen dieses blutrünstige Schauspiel und schaffte es ab. Er drohte mit einer Strafe, wenn die Stierkämpfe noch einmal stattfinden sollten. Vorerst war es eine friedliche Zeit, in der keine Kämpfe mehr ausgetragen wurden. Doch das sollte nicht lange anhalten. Unter Joseph Bonaparte, dem spanischen König und Bruder von Napoleon I., wurden die Corridas wieder populär, da er das Verbot im Jahr 1808 wieder aufhob um dem Volk eine Freude zu machen. Doch mehr und mehr geriet der Stierkampf zu Pferde aus der Mode, während die ärmeren Bevölkerungsschichten begannen, den Stierkampf zu Fuß zu praktizieren. Erst später wurden auch Regeln dafür entwickelt.
Ob es in Zukunft Stierkämpfe geben wird oder nicht, steht noch nicht fest. Tatsache ist, dass immer mehr Menschen sich dagegen aussprechen, und einige Organisationen schon erste Schritte unternommen haben. Vielleicht war es nur ein Tropfen auf den heißen Stein oder aber auch ein Stein, der gerade erst ins Rollen gekommen ist.
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