Themenparks und Freizeitparks in Spanien, es gibt 129 Parks , viele kämpfen ums Überleben

Nicht nur Adrenalin-Junkies lieben Themen- und Freizeitparks.  Es ist einfach toll, im freien Fall 120 Meter in die Tiefe zu sausen oder sich die Seele aus dem Hals zu schreien, wenn man auf der Holzachterbahn seine Runden dreht.
Wasserattraktionen und wilde Gewässer sind genauso beliebt und frequentiert, wie andere Attraktionen der verschiedenen Freizeitparks, die wir hier in Spanien an jeder Ecke finden.
Als leider , für Spanien leider, Frankreich den Zuschlag für’s Disney Land erhielt, eröffnete Port Aventura bei Salou 1995 seine Tore.  Seitdem breiten sich die Parks aus wie ein Virus, jede Region verfügt über Freizeitparks und Themenparks.  Heute gibt es sage und schreibe 129 Freizeitparks in ganz Spanien: 71 Zoos, Tierparks und Aquarien, 48 Wasserparks, fünf mit ausschließlich mechanischen Attraktionen, und fünf sog. Themenparks, die Fahrgeschäfte mit Spektakeln und Shows verbinden.
Seit einigen Jahren wurde kein neuer Park mehr eröffnet, und das aus gutem Grund. Bis auf wenige Ausnahmen hat sich das Geschäft mit dem Adrelanin als Flop erwiesen.
In der Gewinnzone befanden sich die Parks wohl noch nie. Sie brauchten immer Subventionen oder Unterstützung von Banken und Gesellschaftern.  Hier greift dieses Business einfach nicht.  In Amerika erwirtschaften die Parks hunderte von Millionen.   Nimmt man nur mal als Beispiel Orlando in Florida.  Ca. 48 Millionen Besucher jährlich, erfreuen sich an den verschiedenen Parks.
Vielleicht sind für die Urlauber, die Spanien besuchen, Kultur und Historie wichtiger als Freizeitparks?  Wer kann es sagen ? Oder Spanien ist wirklich noch das Land, in dem Sonne, Meer und Strand wichtiger sind? 
Dennoch sind die Pläne für weitere Parks keineswegs vom Tisch. Bei Murcia soll ein grosser Themenpark entstehen – mit amerikanischer Unterstützung.  Angedacht sind weitere Filmstudios direkt bei dem noch zu bauenden Park.  Ob das Sinn macht ?  Wie gerade aus der Presse zu entnehmen war, stehen die Studios in Alicante gerade vor der Insolvenz.
Es ist nicht nachvollziehbar, warum dieses großartige Land keinen ganzjährigen Tourismus-Boom erlebt. Am Wetter kann es nicht liegen.
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Erfolgsmodell Port Aventura bei Salou

Es ist wohl der einzige Themenpark bzw. Freizeitpark in Spanien der schwarze Zahlen schreibt: Port Aventura bei Salou , im Norden von Spanien.  In diesem Jahra besuchten über 3,5 Millionen Besucher den Park, das lässt das Unternehmen natürlich in der Gewinnzone leben.   Die Betreiber lassen sich auch jährlich neue Attraktionen einfallen.   Ruhen heisst rosten, so lautet wohl das Motto.
Auf dem 825 Hektar grossen Gelände befinden sich ein Wasser- und ein Themenpark, vier Hotels und ein Kinderbereich. 41 Attraktionen zählt der Park insgesamt.   Die Hotels sind in der Hochsaison , im Juli und im August, zu 100 Prozent ausgelastet.  Das heisst, es ist mittlerweile auch ein attraktives Ferienziel für Familien und alle, die jung genug geblieben sind, um solche Attraktionen zu lieben.
Terra Mitica in Benidorm kann von solchen Ergebnissen nur träumen.  Ich bin schon dreimal in diesem wirklich attraktiven Freizeitpark gewesen und fand es sehr vergnüglich dort.   Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, warum sich dieser Park einfach nicht aus den schwarzen Zahlen bewegt. Mit ca. 40 Euro Eintrittpreis könnte man doch davon ausgehen, dass sich das Unternehmen rechnet.  Ich habe aufgehört zu zählen, die Besitzer wechseln fast jährlich. Der Schuldenberg wächst und wächst.  
Der Park lief, wie man hört, von Anfang an nicht. Bereits während des Baus erntete das Projekt Kritik, weil dieKosten von veranschlagten 270 Millionen Euro auf 420 Mill. explodierten. Es hagelte Beschwerden, weil viele Attraktionen bei der Eröffnung noch nicht in Betrieb waren und die Anpflanzungen noch viel zu klein waren um im Hochsommer Schatten spenden zu können.
Der Park rechnete mit 3 bis 4 Millionen Besucher pro Jahr, es kamen jedoch nie mehr als 1,5 Millionen, selbst in guten Zeiten.
Benidorm hat vier Themenparks, bzw. fünf. Ausser Terra Mitica verfügt Benidorm noch über Aqualandia, Terra Natura, Mundomar  – und als Nummer fünf, gilt Benidorm selbst. Die Stadt für sich ist wohl schon der grösste Freizeitpark.
Der kleine , nette Themenpark in Sevilla, der sich auf dem ehemaligen Expogelände befindet, wird genauso wenig angenommen.  Isla Magica hält sich ebenfalls mehr schlecht als recht über Wasser.
Auch Madrid hat selbstverständlich einen Themen- und Freizeitpark: Warner Bros. Movie World.  Mittelfristig war nach der Eröffnung eine Erweiterung geplant.  Es sollten Hotels und ein Golfplatz gebaut werden, der Park sollte erweitert werden.  Das hätte jedoch die angedachte Besucherzahl vorausgesetzt.  2,6 Mill. Besucher waren geplant.  Die Realität sah anders aus. ca. 1 Mill. Menschen besuchten den Park pro Jahr.  Damit wurden dann erstmal alle Pläne ad acta gelegt.
Das Problem ist, es gibt zu viele Themenparks. Allein in Benidorm, eine Stadt, die weitestgehend von Sonne, Strand und Partys lebt, sind besagte vier Themenparks untergebracht, darunter zwei Tier und zwei Wasserparks, die sich gegenseitig Konkurrenz machen.
Themenparks sind Angebote, die im Großteil von Familien wahrgenommen werden. In der näheren Umgebung an der Küste leben jedoch in erster Linie Rentner, und die Touristen im Sommer stammen  zum Großteil aus der englischen Arbeiterklasse, im Winter aus dem Seniorenprogramm Imserso.
Der Standort Benidorm ist leider gänzlich verfehlt.   Für die umliegenden Orte ist der Park dann doch zu weit weg.  

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