Gotische Kathedralen in Valencia und Murcia

In Valencia und Murcia findet der Reisende Bauten im spätgotischen Stil mit Proportionen, die sich von der orthodoxen Linie deutlich unterscheiden. Die in der spanischen Levante-Zone gelegenen Kathedralen entsprechen kaum den konventionellen Maßstäben der gotischen Architektur.

Die Kathedrale von Valencia

Die Kathedrale von Valencia ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Die Arbeiten begannen 1262 am Chorhaupt und zogen sich bis ins 18. Jahrhundert hin, in dem die Hauptfassade errichtet wurde. Gotisch sind die Puerta de los Apo’stoles, das luftige Zuborium, das das Querschiff erhellt, und der als Micalet bekannte Glockenturm.
Die vor kurzen restaurierten Schiffe erhielten eine klassizistische Verkleidung, was für ihre Proportionen im gotischen Geschmack bezeichnend ist. Sie konnten ohne grosse Schwierigkeiten in einem klassizistischen Raum umgewandelt werden. Ansonsten hat diese Kathedrale den nüchternen Charakter der katalanischen Gotik. Bemerkenswert ist der Kapitalsaal, der heute zum Diözesanmuseum gehört und von Pere Compte, dem Schöpfer des Ziboriums, angelegt wurde.

Die Kathedrale von Orihuela

Die im 15. Jahrhundert entstandene Kathedrale von Orihuela wurde nach ähnlichen Gesichtspunkten errichtet wie die vorhergenannte, obgleich die Ornamentierung mehr betont ist. Bemerkenswert ist das schraubenförmige Gesimse der Gewölbe.

Die Kathedrale von Murcia

Vom Aussenbau der Kathedrale von Murcia ist kaum mehr als das Aposteltor erhalten. Dieses Bauwerk, das im Laufe der Zeit grosse änderungen erfuhr, bewahrt neben anderen Elementen des 15. Jahrhunderts eine kostbare spätgotische Kapelle, deren Dekoration für die letzte Phase der mittelalterlichen Kunst stellvertretend ist.

Informationen zum Thema gotische Kathedralen in Spanien

Architektur in Spanien: Von der Antike zur Neuzeit

Kunst und Kultur in Spanien